Qualitätsjournalismus
Mitunter bin ich immer noch verblüfft wie Nachrichten und Fakten beim Transport durch bezahlte, hauptberufliche Journalisten nach der Methode der Stillen Post sinnentstellend verzerrt werden.
In diesem Falle beträgt die Halbwertzeit einer Agenturmeldung exakt eine Übersetzung. Man vergleiche die deutsche Übersetzung eines AFP-Artikels bei Yahoo “Texas geht gegen freizügige Cheerleader-Auftritte vor” mit englischen AFP-Meldungen zum Thema: “Sexy Texas cheerleader ban clears first hurdle“.
Man vergleiche die Grundaussage der Artikel. Steht im englischen AFP-Artikel noch
Famed for its Dallas Cowboy cheerleaders, Texas has introduced a law which is designed to ban dance routines by school cheerleaders and drill teams at sports events […]
… macht AFP Deutschland (zu einem Photo das eher nach 49ers-Cheerleadern aussieht) daraus:
Den für ihre freizügigen Pausengestaltung bekannten Cheerleadern des texanischen American-Football-Teams Dallas Cowboys droht das Aus.
In Texas wird derzeit über ein Gesetz beraten, dass Cheerleading an High Schools verbieten soll und in Deutschland macht AFP daraus ein Verbot für die Cowboys-Cheerleader. Bin gespannt wie die Meldung in Deutschland ihre Kreise zieht und in den nächsten Tagen in den Zeitungen und Online-Angeboten aufgenommen wird. Die Südwest Presse hat es schon mal gerne in ihre heutige Ausgabe übernommen.
Soviel zum Thema Qualitätsjournalismus: also beim Gebrauch von Medien immer Hirn eingeschaltet lassen, mißtrauisch bleiben und hinterfragen. Auch hier auf dieser Site.
(via IT&W)
Reaktionen
im zusammenhang mit “veröffentlicher meinung” , deren ursache und wirkung habe ich hier einen sehr erhellenden artikel aus DIE ZEIT. es wird über eine initiative im inneren der deutschen medienpolitik berichtet, die alles daran setzt stimmungen zu verstärken, die den boden für einen neuen neokapitalismus bereiten soll. auf diese weise ist ein netzwerk entstanden, dessen grösse zunächst nicht zu erkennen ist und dem der frühere präsident der bundesbank, hans tietmeyer, genauso angehört wie der grünen-politiker oswald metzger.
diesen eindruck, dass durch bestimmte journalisten (presse und fernsehen) eine solche kampagne gefördert wird, hab ich schon seit ca. 2 jahren. beispielsweise fiel mir diese seltsame meinungsmache desöfteren schon im PRESSECLUB und auch auf PHOENIX unangenehm auf. man kann nie genug über personen wissen…