N’Abend: Schlecht gesiegt ist nicht verloren
Spiel 4 der NBA-Playoff-Serie Houston Rockets – Dallas Mavericks 97:93. Die Mavs haben so schlecht gespielt, dass ich gar nicht weiß wie die Rockets haben das Spiel aus der Hand geben können.
Die Niederlage hat einen Namen: Jason Terry, das schwarze Steve-Nash-Surrogat in Dallas. Der Mann hat 6 von 8 Dreiern versenkt, 11 von 18 insgesamt und kam auf 32 Punkte.
Dallas spielte in der Offense sehr statisch und zog viel zu wenig in den Kreis rein und brachten die Rockets zu selten in Kalamitäten. Dirk Nowitzkis Leistung war dabei ein Spiegelbild der Mannschaft, nahm meistens eher saftlose Jump Shots aus der Halbdistanz. Nur in den letzten 4-5 Minuten drehte er auf, versuchte mit Physis unterm Korb reinzugehen. Aber eine verheerende Shooting Pct von 28% (4 von 14). Immerhin kam er noch auf 9 Freiwürfe (9 von 9).
Wie geschrieben: der einzige Grund weswegen die Serie nun 2-2 steht und Dallas den Heimvorteil wieder hat, ist Jason Terry. Die Rockets haben es über das ganze Spiel hinweg den Terry nicht auf den Radar bekommen. Ich weiß nicht wieviele seiner 8 Dreier Terry völlig freistehend nehmen konnte, ziemlich viele jedenfalls. Und schließlich der ultimative “Robert-Horry”-Gedenkdreier 26 Sekunden vor Schluß. Dallas nur mit einem Punkt vorne, Rockets versuchen mit einer extremen aggressiven Defense auf den Ball zu gehen und provozieren den Dallas-Turnover, der Ball springt von den Händen der Spieler mehrmals wild in der Luft, ehe ihn Nowitzki runterpflücken kann und zu Terry rausgibt und Terry mit 3 Sekunden auf der Shotclock den Dreier macht. Der Ball berührt nichts als Netz. Wenn ich es richtig gesehen habe, ist Terry sich erst bei der Schlußsirene bewusst geworden was er da geworfen hat und ist völlig von den Gefühlen übermannt, zu Boden gesunken.
Okay, es gibt noch einen zweiten Grund weswegen die Rockets die ganze Serie wieder aus der Hande gegeben haben: die Rockets selber.
Das kann man an verschiedenen Faktoren machen. Da ist Yao Ming der sich gestern von seinen guten aber auch schwachen Seiten zeigte. Irrsinnig wie schnell der man Fouls zieht. Er kam nur auf 25 Spielminuten, weil er die meiste Zeit wg. 2, 3 oder 5 Fouls geschont werden musste. Im dritten Viertel zieht er sich 4 Minuten vor Ende binnen 30 Sekunden die Fouls 4 und 5. Auf der anderen Seite hat er hinten massiv abgeräumt, 5 meist wichtige Blocks gemacht und kam in seiner kurzen Zeit auf 20 Punkte.
Wie in Spiel 3 bot Tracy McGrady eine fabulöse Leistung (36Pkt, 6 Rebs, 5 Assists), tauchte aber im vierten Viertel völlig unter. Einen Korb und einen Assist wenn ich es richtig sehe. Und wenn T-Mac weg ist und wenn Yao Ming wg. Fouls auf der Bank sitzt, haben die Rockets keinen Scorer mehr.
Die Serie steht nun 2-2 und von nun an wird von Spiel zu Spiel zwischen Dallas und Houston gependelt. Am Montag in Dallas, Donnerstag in Houston und Samstag in Dallas für Spiel 7. Spiel 5 wird Mo/Di um 2h00 auf PREMIERE übertragen.
Die Serie ist eng, aber an und für sich kann Dallas auf Dauer nicht so viel Dusel haben um mit einer derartig leprösen Defense-Leistung die Serie zu gewinnen.
In die Reuse
Gestern holte sich San Antonio den “Breakpunkt” zurück und gewann in Denver 86:78, Serie 2-1.
Indiana – Boston 79:110, Spiel 2-2. Dieses schmerzt: zuhause mit 31 Punkten in die Kabine geprügelt zu werden. Spaßeshalber die Shooting-Pct: Indiana – 26%, Boston – 56%.
Washington gewinnt sein Heimspiel gegen Chicago 117:99 und verkürzt die Serie auf 1-2.
Heute kann Phoenix den Sack zu machen. Spiel 3 gewann man in Memphis nicht minder überzeugend 110:90. Bei dem aufwändigen, schnellen Spiel der Suns ist es vielleicht praktisch, wenn man in der ersten Playoff-Serie einen lauen Gegner hat, gegen den man die Serie schnell abschließen kann.
Philadelphia – Detroit, Spiel 4 heute ab 19h auf PREMIERE. Serie 1-2, Philly gewann am Freitag Spiel 3, Iverson mit 37 Punkten. Mal aus dem Trockenen anhand der Statistiken herausgelesen: der Schlüssel ist die Defense der Pistons gegen die 76ers. Die Pistons spielen recht unberührt von den 76ers ihren Stiefel runter, mit einer Shooting Pct. von über 50. Der Unterschied von Spiel 3 zu den beiden Siegen der Pistons, war aber die Überlegenheit in Sachen Blocks und Rebounds die Detroit in Philly flöten ging und sie konnten die 76ers nicht mehr auf unter 40% Shooting Pct. halten. Was soll man sagen: Ben Wallace Spiel 1: 10 Rebs, 7 Blocks, Spiel 2: 10 Rebs, 2 Blocks, Spiel 3: 16 Rebs.
Schlecht gesiegt ist nicht verloren, Part II
Hamburg Sea Devils – Cologne Centurions, als ob ich es geahnt hätte, habe ich mir den Stadionbesuch geschenkt. Abgesehen von den Schlußminuten gab es nur drei Fieldgoals im zweiten Viertel. Es war ein unerklärlich langweiliges Spiel. Ich hätte schwören können, dass es kaum Offenseproduktion und viele Fehler und Fouls gab, alleine, die Statistik gibt es nicht her, alles im grünen Bereich.
Letztendlich reduziert sich das problem auf Ineffektivität in der Red Zone oder andersherum guter Red Zone-Defense. Letzteres ist ein bereits von dieser Saison bekanntes Merkmal der Hamburger, letzteres der Kölner.
Durch den Sieg sind die Hamburger mitten in der Verlosung drin. Drei Mannschaften bei 3-2, nur Berlin steht bei 4-1.
Bei den Zuschauerzahlen soll Hamburg den Erwartungen entsprochen haben, aber 15.228 Zuschauer fand ich nach der eher gelungenen Heimpremiere enttäuschend. Bei der Galaxy kamen standesgemäße 27.400 Zuschauer und in Berlin 16.100. Womit ich übrigens auch offiziell Bedenken wegen den Berliner Zuschauerzahlen zurücknehme. Ich hatte vor 14 Tagen die Zuschauerzahlen von Berlin und Amsterdam verwechselt. Bei den vorigen zwei Heimspielen kamen 16.200 und 14.300 Zuschauer. Das ist zwar angesichts des Einzugsgebiet noch etwas enttäuschend aber nicht so verheerend wie ich dachte.
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