Die gesunde italienische Küche
Das französische Sportportal “Sport24” meldet dass die RAI heute abend ein Video zeigen wird, auf dem zu sehen ist, wie sich Spieler des AC Parma vor dem 99er-UEFAcup-Finale gegen Marseille ein Herzmittel namens Neoton injizieren. Bei dem Spieler soll es sich lt. der Tageszeitung La Republica um Fabio Cannavaro handeln, heute zu Diensten bei Juventus und Kapitän der Nationalmannschaft. In dem Video stehen weitere Spieler drum herum und diskutieren die Anwendung und das Einspritzen.
Parma gewann das Finale 3:0.
Es ist nur eines von einigen Vorkommnissen rund um Doping im italienischen Fußball. Keiner der so richtig dingfest gemacht werden kann, aber auffällig viele Merkwüdigkeiten.
In dieser Saison verweigerten diverse Spieler die freiwilligen Dopingprobe nach Liga-Spielen, zuletzt Gattuso und Pancaro/AC Milan Ende März.
Eine Reihe von Todesfällen (Krebs und Herzinfarkte) von Spielern der Fiorentina der 70er Jahre wird in Zusammenhang mit der Verabreichung von Medikamenten wie Micoren und Cortex gebracht. Eine staatsanwaltiliche Untersuchung ist eingeleitet.
Ende Februar wurde der Mannschaftsarzt von Juventus auf 22 Monate Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Sein Delikt: planmäßige Verabreichung von EPO an Juve-Spieler Mitte der 90er-Jahre (Guardian).
Ein roter Faden zieht sich durch alle Skandale rund um den italienischen Fußball, sei es die marode wirtschaftliche Lage, Doping oder gewalttätige Ausschreitungen: vom italienischen Fußballverband ist nichts zu sehen, zuhören oder zu lesen.
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