Boring 27ter Spieltag
Kaum durchbricht die Quecksilber-Säule die nordeuropäische 10-Grad-Schallmauer, wird uns auf den Bundesliga-Plätzen Hochsommer-Fußball geboten. Zumindest mein Eindruck beim quicken Durchzappen und Hängenbleiben in Freiburg und Bremen.
War das grausam. Werder Bremen – VfB Stuttgart (1:2), Tabellenvierter gegen Tabellendritter, gemeinhin “Spitzenspiel” genannt… Und zur Schande des Fußball-Gottes haben die Anti-Fußballer des VfB Stuttgarts gewonnen.
Ja, die Leistung von Werder Bremen war ebenfalls diskussionswürdig. Für eine Heimmannschaft mit Meisterschafts-Ambitionen war das zu dürftig und das Dürftige auch noch erbärmlich vorgetragen. Von den Leistungen der letzten Saison nichts, nichts, aber nichts mehr zu erkennen. Die Abwehr steht innen unsicher, das Flügelspiel ist wie vom Erdboden verschwunden und die einst so hochgelobten “Mittelfeld-Raute” spielt völlig aneinander vorbei. Die beiden Sturmspitzen, wer auch immer gerade vorne steht, verhungern förmlich, werden häufig ins Leere geschickt und sind auf sich alleine gestellt.
Kurz, es stimmt nicht mehr sehr viel, man hat das Gefühl dass die Mannschaft langsam aber sicher auseinanderbricht.
Ja, was Werder Bremen bot, war wenig. Aber man hat sich wenigstens bemüht.
Der VfB Stuttgart spielt aber derzeit einen Fußball, dagegen sind Otto Rehhagels Griechen selbstmörderische Offensiv-Maniacs. Da ging kaum was nach vorne, Safety first. Heiligt der Zweck wirklich jedes Mittel? Wenn es nach Sammer geht, ja. Er begnügt sich mit Siegen, egal wie. Muss das sein, dass wir auch im Fußball das kühle betriebswirtschaftliche Kalkül als Maß der Dinge nehmen und den Zweck durch Erfolg heiligen lassen? Bah, dem VfB wünsche ich die Krätze an den Hals.
Beide Mannschaften neutralisierten sich recht schnell. Nach einer Anfangsviertelstunde die von Werder dominiert wurde, wurde Stuttgart im Mittelfeld physischer und giftiger und nahm den Bremerns die Überlegenheit dort weg. Von da an, wurde es langweiliger als langweilig. Es gab hinreichend viel auf die Stöcke, kaum ein Spielzug mit mehr als 4 Stationen ohne das Merks Pfiff durch das Weser-Stadion gellte.
Erstaunlich und vermutlich der Genickbruch für Bremen, wieviele Situationen mit ruhendem Ball von Werder vergeudet wurden. Was haben Micoud, Magnien und wer noch sonst, da alles an Ecken und Freistößen versiebt… Noch ein Indiz mehr, dass bei Werder intern gewaltig der Wurm drin sein muss.
Mehr gibt es irgendwie nicht zum Spieltag zu sagen, es war alles so langweilig.
Oder?
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