Moin!
Hehe. BBC Five Live berichtetdas beim Grand Prix von Bahrain erstmals eine Sprinkleranlage während des Rennens zum Einsatz kommt, die durch plötzliches Wässern der Strecke für mehr Spannung sorgen soll. Ich finde eine gute Idee, das ist ja schon seit Jahren mein Kampfschrei bei langweiligen Rennen: “WÄSSERN!”. Brothers in mind. Leider nicht mehr, denn es ist ein Aprilscherz der BBC.
PREMIERE-Analyst Marc Surer erwartet übrigens für Bahrain vom neuen Ferrari F2005 große Dinge “Ferrari wird jetzt wahrscheinlich sogar das beste und fortschrittlichste Auto haben”
In der NZZ gibt es ein detailliertes Interview mit dem wunderbar bodenständigen Peter Sauber über die derzeitigen Schwierigkeiten des C24 und wie gut die Michelin-Reifen sind. Sauber wird in Bahrain mit einem neuen, ungetesteten Aerodynamik-Paket antreten und vermutlich in den Freien Trainings austesten, ob dieses besser ist und fürs Rennen eingebaut wird. Interessant seine Aussagen zu Villeneuve:
Wir halten nach wie vor zu Villeneuve. Ihm den Teppich unter den Füssen wegzuziehen, kommt überhaupt nicht Frage. Gewisse Leute machten sich Gedanken zu diesem Thema, bevor ich mich selber mit solchen befasste […] Einen Höhepunkt erreichte die leidige Angelegenheit, als Engländer am Donnerstag vor dem GP von Malaysia Anthony Davidson als Villeneuves Nachfolger präsentierten. Daran war nun wirklich nichts wahr. Ich hatte in diesem Jahr mit Davidson und seinem Manager nie geredet. Danach tat ich es, und es fielen auch ein paar harte Worte.
[…]
Mit dem C24, der sich wegen des reduzierten Abtriebs in allen Situationen wesentlich nervöser gebärdet, tat [Villeneuve] sich von Anfang an schwer. Villeneuve sagt, dass er das Auto mechanisch nicht nach seinem Geschmack abstimmen könne. Damit hat er insofern Recht, als er sich im Training wegen der neuen Motorenregelung auf ein Minimum an Runden beschränken muss und der mechanische Spielraum ohnehin relativ gering ist. Ich selber sehe die Sache so: Wir müssen Villeneuve helfen, indem wir ihm so rasch wie möglich ein Auto hinstellen, das mehr Anpressdruck erzeugt und sich in kritischen Situationen möglichst neutral verhält
Ins Tornetz
Nachklapp zum WM-Mittwoch:
In Frankreich nagt die Unruhe ob der schlechten Resultate der Nationalmannschaft. Und nun gechieht das unvermeidliche: Zinédine Zidane soll den Erlöser spielen. Die L’Équipe hat sich an den Lippen des Halbgottes gehängt und interpretiert die Aussage, dass es ihm gefallen würde vor 50.000 Iren zu spielen, als Andeutung einer Rückkehr.
Das Unentschieden Israels hat auch in Israel selber Unruhe geschaffen. “Keine Araber = keine Tore” ist der neue Slogan. Die wichtigen Treffer Israels gegen Frankreich und Irland wurden durch zwei arabische Israelis geschossen. Ausgerechnet am Tag des “Land day”, eines Gedenktages der arabischen Israelis gegen den “Landraub” durch die jüdische Mehrheit in Israel.
Die arabischen Israelis fühlen sich als benachteiligte Minderheit in Israel. Nur langsam nehmen sie auch höhere Positionen im Staat ein, aber das Mißtrauen ihnen gegenüber bleibt. Im Fußball selber, kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen radikalen Israelis und Anhänger von Klubs mit arabischen Israelis (Libération).
Argentinien schlug zuhause in einem eher lahmeren Spiel defensive Kolumbianer 1:0. Ein richtig munteres Spiel vor mehr als 100.000 Zuschauer in Montevideo sahenein aggressives und offensives Uruguay die Brasilien am Rand einer Niederlage hatten, eher ein Gurken-Tor den 1:1-Ausgleich brachte.
Nach den beiden Spieltagen ist Ekuador derzeit richtig gut bei der Musik. 5:2 gegen Paraguay, 2:2 in Peru und nun Tabellendritter. Ansonsten ist alles drin: vom Tabellenfünften (der Playoffs gegen Ozeanien spielen muss) bis runter zum Tabellenletzten sind es nur drei Punkte Unterschied. Was nicht wirklich für die Konstanz der Mannschaften spricht.
In der CONCACAF-Gruppe fuhren die USA den erwarteten Heimsieg gegen Guatemala ein, aber Mexiko spielte überraschend nur 1:1 in Panama.
Jose Mourinho hat gestern wie erwartet wg. der Anders Frisk-Geschichte von der UEFA 2 Spiele Sperre bekommen, darf also während der beiden Championsleague-Spiele gegen Bayern sich nicht in Kabine oder Coaching-Zone aufhalten. Das ist die Bestrafung für die Vorwürfe Mourinhos, dass Anders Frisk in der Halbzeitpause in Barcelona Besuch vom Barca-Coach Riijkard bekommen hat. Mourinho hat sukzessive von diesen Vorwürfen abgelassen, hat zuletzt nur noch gesagt, das Assistenten von ihm dies gesehen hätten.
Wenn wir schon in England sind: für heute vormittag wird eine offizielle Pressemitteilung von Newcastle und Stürmer Alan Shearer erwartet, wonach Shearer sich hat dazu überreden lassen, noch ein Jahr an seine Karriere anzuhängen und nicht im Sommer zurückzutreten.
Randnotiz aus deutschen Landen: der KFC Uerdingen, formerly known as Bayer Uerdingen mit den damals fortschrittlichen rot-blau-gestreiften Trikots, haben Insolvenz anmelden müssen, wird aber den Spielbetrieb aufrecht erhalten.
In die Reuse
Chicago – Cleveland 102:90 OT, Chicago rollt weiter, 8ter Sieg in Folge nur noch ein halber Sieg hinter Washington auf Platz 3. Die Cavs wieder mit Niederlage, 4-6 in den letzten zehn Spielen, der Trainerwechsel war offensichtlich nicht der Bringer.
Indiana – Miami 114:108 OT, der Sieg der Pacers macht die Situation für die Cavaliers diffiziler: Indiana nur noch einen halben Sieg hinter den sechstplazierten Cavs
LA Lakers – Minnesota 96:105, schlecht, schlechter, Lakers. Völliger Zusammenbruch der Gelben. Die T-Wolves dank gutem Lauf (5 Siege) nur noch zwei Siege von den Playoffs (Memphis, Denver) entfernt.
Kurz und Schmerzlos
In einem Interview der “Gazetta dello Sport” soll Lance Armstrong seinen Rücktritt nach der Tour de France angekündigt haben. Das ist dramaturgisch natürlich hochgeschickt und der TV-Sender und Sponsor Discovery dürfte ob der dramaturgisch reizvollen Geschichten für seine letzten Tour de France, wahrscheinlich schon die Hosen nässen.
Mich wundert es aber, das Armstrong so eine Geschichte in einer italienischen Sportzeitung ankündigt, weswegen ich die Meldung noch mit etwas Vorsicht geniesse.
Rückschlag für das Herren-Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum. Der NDR reagiert nicht amüsiert über die Kooperation des DTB mit zwei Hamburger Privatradiosender und zog den Stecker aus Übertragungen raus. Laut Abendblatt erklärte NDR-Intedant Plog, das der NDR schlecht im dritten Fernsehprogramm übertragen kann und die Radioberichterstattung läuft bei der Konkurrenz.
Dies ist eine arrogante Argumentation die auch nicht wirklich mit dem Informationsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Sender vereinbar ist. Stimmiger ist dagegen das andere Argumente: die letztjährigen Einschaltquoten im Dritten waren unterirdisch.
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