NFL, NFLE und GFL
Heute startete auf Maui ein Meeting der NFL-Teambesitzer. Auf der Agenda steht ein Themen-Gemisch aus anstehenden Verhandlungen mit der Spielergewerkschaft, Erweiterungen des Instant Replays, Diskussionen über Illegal Contact, Chop Blocks, Verletzungsanfälligkeiten, eine Franchise ins Los Angeles, eine Superbowl in einem neuen Jets-Stadion in Downtown Manhattan und den Verkauf der Vikings-Franchise an Fowler (Quellen: ESPN, Yahoo). Die NFLE steht erst wieder im Herbst zur Debatte.
Go South
Bereits im Vorfeld entschied die NFL erstmals ein Regular-Season-Spiel im Ausland abzuhalten: am 2ten Oktober tragen die Arizona Cardinals ihr Heimspiel gegen die 49ers in Mexiko City als Sunday Night Game aus. Eine clevere Zusammenstellung, da die Dallas Cowboys zu populär sind und daher ein Selbstläufer wären. Stattdessen wählt man eine unattraktive Begegnung und dann noch mit den Cards, die in Phoenix eh kaum ihr Stadion gefüllt bekommen… Für die Premiere zwei Nieten, solange der Novitäten-Effekt in Mexiko City noch zieht.
Go Altona
Die Posse um ein neues Stadion für den finanziell lädierten Bundesligisten Hamburg Blue Devils hört nicht auf. Kam die Stadt Hamburg Mitte Januar zu der brillianten Idee die Devils in eine der entfernstesten Ecken Hamburgs zu schicken, zu ein marodes Stadion inmitten einer reichen, friedlichen Villengegend, wurde der Plan völlig überraschend aufgrund Anwohnerproteste fallengelassen.
Der aktuelle Plan sieht nun vor nach Altona-Nord zu ziehen, an die Memellandallee, zum Dr.-Hermann-Schnell-Sportplatz. Immerhin: es ist am Rande eines Industriegebietes und knapp 10 Fußminuten von der S-Bahn entfernt. Hieß es Mitte Januar vom geschäftsführer der Devils noch “Damit sind wir dem Ziel eines eigenen Stadions einen entscheidenden Schritt näher gekommen” ist nun beim wirklich, wirklich entscheidenden Schritt Frohlocken angesagt: “Das ist für uns eine Optimallösung“. Der Nutzungsvertrag soll allen Ernstes über zehn Jahre laufen. Darüber reden wir dann in 12 Monaten noch mal…
Go seewärts
Langsam werden die Rahmenbedingungen für das neue NFLE-Team in Hamburg festgezurrt. Die Plakatierung hat angefangen, der Kartenvorverkauf eingeleitet, das hiesige öffentlich-rechtliche Jugendradio N-Joy ist offizieller Radiopartner geworden, die Sea Pearls treten beim HSV in der Halbzeit zum Auftanzen auf.
Sebastian Gehrmann von der Frankfurter Rundschau beschreibt die Erwartungen die an Hamburg gelegt werden. Diese liegen ungleich höher als z.B. bei Berlin oder Köln, denn man setzt auf die Fan-Basis der Blue Devils die in besten Zeiten mehr als 20.000 Zuschauer ins Volksparkstadion lockten.
Hamburg soll die Franchise sein, die der NFLE wieder Leben einhaucht. Do or die, in diesem Fall geht es um das Überleben der gesamten NFLE. Hamburg startet prompt mit doppelt so hohem Marketing-Budget wie Frankfurt. Wo einst die Berliner mit einem Zuschauerschnitt von 9.400 und die Kölner mit 11.500 starteten, gilt für Hamburg alles unter 15.000 als Todesurteil für die Liga. Und in drei Jahren soll die 25.000-Grenze überschritten werden.
Und so wird mit allen Mitteln Marketing gemacht und man läßt Gerüchte streuen, das einem Monat vor dem ersten Heimspiel schon 30.000 Tickets verkauft sein sollen.
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