Moin!
Gestern wurde das Teilnehmerfeld des Championsleague-Viertelfinale durch den 2:1-Sieg von Inter Mailand gegen den FC Porto komplettiert (Hinspiel: 1:1). Die erste Halbzeit war schwach und litt sichtlich darunter, das Inter nach einem schnellen 1:0 durch Adriano (6te Minute), seine Bemühungen einstellte, während Porto sich offensichtlich noch in einer anderen Zeitzone wähnte und noch gar nicht anfing zu spielen.
Zur zweiten Halbzeit ging das Porto etwas schmissiger zu Werke. Das Spiel blieb zwar auf überschaubaren Niveau, aber Porto immer stärker. Inter verlegte sich vollends auf Konter und Portos Abwehr hing von den Schiedsrichtern ab, die Tonnen von haarigen Abseitsentscheidungen zu fällen hatten und in der 63ten Minute eben nicht fällten. Adriano, who else, schenkte ein, 2:0.
Porto wurde mit einem schnellen Anschlußtreffer (2:1, Jorge, 69te) belohnt und angesichts der Statistik von Inter Mailand, ungekröhnter Unentschieden-Champ, schien alles auf ein 2:2 und damit Weiterkommen von Porto hinauszulaufen. Aber es blieb bei den Kontern von Inter, es blieb bei haarigen Abseitsentscheidungen, einmal musste der Ball in “Dieter-Jakobs-Manier” von einem Portugiesen im Grätschen von der Linie gekratzt werden (auch ohne Karabiner-Haken im Gesäß musste jener Spieler ausgewechselt werden). Adriano machte dann aber kurz vor Schluß den Sack zu. 3:1 Inter.
Drei Treffer Adriano, noch Fragen?
Men in Black
Die allenortes verbreitete kurze und knackige Analyse nach dem Rücktritt von Anders Frisk: Medien, Spieler und Trainer würden Petitessen aufschaukeln und ein Umfeld für den Haß schaffen.
Es gibt ein interessantes Interview des Hamburger Abendblatts mit Manfred Amerell, Schiedsrichtersprecher. Das Interview ist mir übel aufgestossen, weil sich Amerell just jener Rhetorik bedient, die er an anderen kritisiert. Formulierungen und Tonfall tragen nicht wirklich dazu bei, Friede, Freude und evtl. auch Eierkuchen ins Stadion zu tragen. Es stünde insbesondere einem Schiedsrichter-Sprecher gut, mit Piano anzufangen.
Diesen Heuchlern auf der Bank sage ich auf gut Bayerisch: Wie der Herr, so das Gscherr. Diese Rasenden auf und neben den Bänken sind das Vorbild für die Randgruppentäter auf den Rängen. Was sie da unten mit ihrer unverantwortlichen Aggressivität und ihren Versuchen der Einflußnahme ausleben, das nehmen sich die Empfänglichen zum Vorbild und äffen es mit ihren Methoden nach. Und da kann ich zum Spiel nur sagen: Funkel zählt zur Stammkundschaft. Wenn der auf Fehlleistungen seiner Spieler so reagieren würde wie gegenüber uns Schiedsrichtern, hätten sie den bei Frankfurt längst rausgeschmissen.
Sorry, aber so etwas geht nicht von einem Schiedsrichter-Sprecher, nicht von einer Person die nun etwas Abstand zum Spiel gehabt hat und daher nicht aus der Rage heraus redet. Würde ein Trainer so etwas von Journalisten-Mikrophonen sagen, käme er nicht mit unter zwei Spiele Sperre davon. Amerell weiter:
Wir haben die Nase gestrichen voll und werden uns die Brutalisierung am Spielfeldrand ab heute nicht mehr gefallen lassen.
Damit wissen wir: seit 5h45 wird zurückgeschossen.
Für Golfer, die damals noch Manager waren
Es war nur eine kleine Meldung in den Medien: Thomas Berthold ist bei Fortuna Düsseldorf als Manager rausgeschmissen worden und wieder Zeit zum Golfen haben.
Irgendjemand über das Scheitern von Berthold überrascht?
In der Süddeutschen ist dann gar vom etwas heftigeren Vorwurf des “Spesenbetrugs” zu lesen. Das Ganze ist nun gerichtsanhängig. Der Eine fordert ausstehende Beteiligungen an den Zuschauereinnahmen, die anderen wollen Vorschüsse zurück haben.
Randerscheinung
Chelsea gewann in der Premier League ein Nachholspiel gegen West Brom 1:0. Chelsea führt damit wieder mit 11 Punkten vor ManU, während West Brom als Vorletzter 5 Punkte vom Nicht-Abstieg entfernt ist.
Noch ‘ne Randerscheinung
Vierter und vorletzter Spieltag beim Six Nations-Turnier. Irland erlitt eine überraschende Heimschlappe gegen Frankreich 19:26. Damit ist Wales als einziges Team noch ungeschlagen und könnte den “Grand Slam” (Sieg des Turniers ohne Niederlage) mit einen Heimsieg am nächsten Samstag einfahren. Neben Wales haben noch Irland und Frankreich Chancen auf den Turniersieg. Und just gegen diese Iren müssen die Waliser am Samstag antreten.
Irland gewinnt das Turnier, wenn es Wales mit mehr als 12 Punkten Unterschied besiegt. Frankreich gewinnt das Turnier, wenn sie sehr hoch gegen Italien gewinnen. Die Höhe hängt vom Wales – Irland-Spiel ab, die Franzosen täten aber gut daran mit zirka 50 Punkten Unterschied zu gewinnen. An guten Tagen sind 30-Punkte-Siege gegen Italien durchaus normal.
Am 4ten Spieltag konnte England seinen ersten Sieg feiern, 39:7 eben gegen jene Italiener und Wales zog sich souverän in Schottland aus der Affäre: 46:22
Die WELT schwingt mit
Die WELT berichtet heute von den nach der Verletzung von Vitali Klitschko umgeworfenen Zeitplänen im Schwergewicht und zeigt Kennerschaft:
Während die beiden öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Deutschland sich damit übertreffen, Wochenende für Wochenende für zweitklassige Boxkämpfe Gebühren zu verschleudern, laufen hinter den Kulissen der Zunft die emsigen Vorbereitungen, die Stars gegeneinander antreten zu lassen
[… Nun soll] der WBA-Weltmeister John Ruiz seinen Gürtel […] gegen James “Lights Out” Toney verteidigen
Das ist gut. Sich über die Karusselbremser-Boxer von ARD und ZDF aufregen und anschließend in einem Atemzug John Ruiz und James Toney nennen…
Da wird Don King schon Gutscheine für einen Puff-Besuch verteilen müssen, um mit Ruiz – Toney den Madison Square Garden zu füllen.
Ach so, die Fakten: Vitali Klitschko verletzt, Kampf gegen Rahman nun möglicherweise auf 18ten Juni verschoben (es gibt Terminprobleme, da der MSG im Juni bereits zweimal wg. Boxen blockiert ist). HBO wird sich bis zum Wochenende entscheiden, ob es am 30ten April ersatzweise Ruiz – Toney oder Glengoffe Johnson – Tarver nehmen. Als Boxfan kann man sich nur für den zweiten Kampf entscheiden. Die HBO-Entscheidung wird ein Indiz dafür sein, wie stark die Schwergewichtsklase abgewirtschaftet hat.
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