Fofftein!
Platzverweis
Wer gestern das gesehen hat, was DSF und Grinserübe Dahlmann vom Carling-Cup übriggelassen haben, dem wird die Szene nicht entgangen sein, in der Chelseas Jose Mourinho des Platzes verwiesen wurde, quasi anknüpfend an das von Ronald Reng geschriebene.
Der Clou, und ich höre sowas zum ersten Mal, Mourinho wurde nicht vom Schiedsrichter, sondern von der Polizei des Platzes verwiesen (BBC, Guardian).
Beim Ausgleich Chelseas in der 79ten Minute (also 15 Minuten bevor “Mittendrin statt nur dabei“-Sender DSF sich ausblendete), ging Mourinho auf und ab und legte dabei die Finger an den Mund wie um zu sagen “Jetzt haben wir euch das Maul gestopft”. Das muß man so nicht ohne weiteres für sanktionswürdig halten, wenn es nicht ziemlich genau 2m vor dem Liverpooler Fanblock gewesen wäre…
Es gab Diskussionen mit dem vierten Schiedsrichter, der Mourinho von den Liverpooler Sitzreihen fortschob und dann war gut. Es dauerte eine Minute als scheinbar grundlos der vierte Schiedsrichter Mourinho in den Kabinengang führte. Bei der Rückkehr sprach der Assistent offensichtlich auch noch mit Polizisten.
Laut SKY (sagt der Guardian), soll sich Mourinho die Verlängerung vor dem Fernseher und laut auf portugiesisch fluchend, angesehen haben.
Mourinho will das später alles nicht so gemeint haben. Die Geste wäre für die Medien gedacht gewesen, nicht für die Fans und das Winken nach dem Spiel galt seiner Frau und nicht den Fans.
Der erste Pott ist geholt, Mourinho ist weiter auf Mission.
Kalte Küche
Stimmt diese Story der Netzeitung? Franz-Xaver Wack hat gestern quasi über die kalte Küche, den Videobeweis in der Bundesliga eingeführt, als er bei Bayer – VfB eine Entscheidung korrigierte, nachdem er auf der Videowand die Wiederholung gesehen hat? (Habs nicht mitgekriegt, hatte telefoniert)
Lendenlahm
Was ist los mit dem deutschen Fußball? Zu dem Zeitpunkt an dem ein Jürgen Klinsmann mit der Nationalmannschaft ein agiles Feuerwerk an Passion, Ehrgeiz und Willenskraft abbrennt, präsentieren sich zahlreiche Vereine als lascher Haufen der ein Nullachtfuffzehn-Programm abzuspulen hat.
Das Grundthema vom Donnerstag (siehe “Katerstimmung“) setzte sich auch am Wochenende fort. Stuttgart und Leverkusen haben am Sonntag nicht wirklich so gespielt, als würden sie mit Messer zwischen den Zähnen um die Meisterschale fighten wollen.
Aber, wie Josef Kelnberger in der Montags-SZ zurecht fragt: fällt der Abstiegskampf heuer aus? Die Plätze 13 bis 18 haben am Wochenende nicht einen Sieg eingefahren, der einzige Punktgewinn stammt aus dem torlosen(!) und trostlosen Unentschieden von Gladbach in Rostock.
Es gibt nicht eine Mannschaft die eine Aufholjagd, eine Serie gestartet hat. Bochum und Rostock haben inzwischen an sovielen Reißleinen gezogen, dass sie gar nicht mehr wissen nach was sie noch greifen können. Mainz ist nun neun Spiele in Folge ohne Sieg, der Abstand zum Abstieg aber nur von 8 auf 4 Punkte geschmolzen.
Die Tabelle ist nach dem Wochenende brutal. Dank der sieglosen Plätze 13 bis 18, hat sich zwischen Gladbach (13) und Dortmund (12) ein Spalt von 6 Punkten aufgetan. Kann mich nicht entsinnen, dass es sowas in dieser Tabellenregion schon mal gegeben hat.
Du, Ei
Am Wochenende der mittlerweile dritte Spieltag der Six Nations (Rugby) mit Resultaten die einige Überraschungen der Saison zementieren. Aussichten auf den “Grand Slam” (alle 5 Spiele gewinnen) haben nur noch Irland und, man höre und staune, Wales, die noch vor 2-3 Jahren mit strukturellen Problemen völlig brach lagen.
Wales besiegte die einst als heimstark geltenden Franzosen 24:18, die sich die erste Niederlage einfingen. Weltmeister England unterlag in Irland 13:19 und bleibt damit nach drei Spieltagen ohne Sieg. Immerhin geht es an den letzten beiden Spieltagen gegen vermeidliches Kanonenfutter Schottland und Italien.
Die Entwicklung von England ist nicht uninteressant, denn der Fall begann mit dem Rücktritt vom Trainer Sir Clive Woodward im letzten Spätsommer. Clive Woodward ist ein kauziger Trainer mit derart ausgeprägten Hang an technokratischem Mikromanagement, dass er sich im letzten Sommer als Fußball-Nationaltrainer im Gespräch gebracht hat. Ein Experiment dass ich immer noch für reizvoll halte: wie berechnbar ist der Fußball, dass Management-Strukturen eiskalt aus anderen Sportarten übertragen werden können.
Reaktionen
Und Ehre, wem Ehre gebührt: Austria Wien hat sich gestern in Bilbao mit 2:1 durchsetzen können und ist nach dem 0:0-Hinspiel im UEFAcup-Achtelfinale. Eat this, Schalke und Stuttgart!
Das mit dem Videobeweis stimmt. Schuß von Leverkusen aufs Tor, Hildebrand mit den Fingern dran, Wack und (sowieso blinder) Assistent haben nix gesehen, bewegen sich Richtung Mittellinie. Szene wird auf Videoscreen aus der Hintertorkamera gezeigt, Wack sieht es, pfeift Ecke. Da noch kein Abstoss erfolgt war, und das wirklich sehr schnell war, sogar noch zu vertreten.
Das mit dem Halten vorher, wo er 30 Sekunden später den berechtigten Freistoß gegeben hat, war da schon kurioser, und da hätte der Mann an der Seite einfach mal mit seinem Fähnchen winken müssen, denn auf Nachfrage von Wack hat er das Foul ja bestätigt.
Naja, Dirk hat schon Recht. Das Schiedsrichter-Team Wack hatte nicht seinen besten Abend, gestern.
Das muss dann aber die Mannschaften nicht unbedingt davon abhalten besser zu spielen. Das war ein rejelrechtes Jejurke!
Dogfood hat trifft’s genau, wenn er von Nullachtfuffzehn-Programmen schreibt!
Naja, das Spiel Leverkusen-Stuttgart war eigentlich hochklassig – zumindest dann, wenn man sich, wie ich, am Tag vorher das Spiel Rostock-Gladbach angesehen hat. Das war (leider) wirklich schlimm!
Ja watt ist datt jetzt denn mit dem fofftein so genau?