Moin!
Bleu-Blanc-Rouge
Nach der Tschech. Republik, Belgien und Deutschland, ist Frankreich das nächste Land das vor einem heftigeren Skandal in Sachen Ligafußball steht. Ich habe mir gerade das Dossier der Tageszeitung Libération heruntergeladen und mehr gibt es, wenn ich schaffe heute irgendwann den Kram durchzulesen. Erstmal muss der “Teaser” im heutigen Tagesspiegel reichen.
Black and White
Es klingt wie nach einem Drehbuch einer US-amerikanischen TV-Serie aus dem Hause David E. Kelley oder Michael Crichton geschnitzt. Wie so häufig in den USA, sind auch im US-Sport die Schwarzen eher selten an den Schaltstellen von Organisationen zu finden. Afroamerikaner als Quarterbacks, Referees oder Headcoach stellt inzwischen in der NFL nicht mehr das Problem dar.
Eine letzte Bastion könnte nun fallen: ein schwarzer Besitzer. Reggie Fowler schickt sich an, als zweiter Schwarzer in einer US-Profisportart, eine Franchise zu übernehmen. Er ist sich mit dem Besitzer der Minnesota Vikings Red McCombs bereits handelseinig, nur die NFL und die anderen Besitzer müssen noch zustimmen.
Und genau dort tauchen nun Schwierigkeiten und berechtigte Zweifel an Fowlers Seriösität auf und damit das “O.J. Simpson“-Dilemma. Übersieht man die dunklen Flecke in Fowlers Biographie und Bilanzen oder setzt man sich dem “Rassismus-Vorwurf” aus, in dem man Fowler aus dem Deal kickt? Ausgerechnet nach einer Saison in der dank “Nipplegate” und “Towelgate” die Rassenfrage längst wieder auf den Tisch gepackt wurde.
ESPN fasst Vorwürfe zusammen, die die Lokalzeitung aus Minneapolis-St.Paul zusammengetragen hat [1], [2].
- Fowler und seine Geschäfte wurden im Laufe der letzten Jahre mehr als drei Dutzend Mal verklagt.
- Sein Firmenbesitz in Phoenix ist heftig beliehen, mitunter ein Vielfaches vom Grundstückswert
- Seine Scheidungsakten sind unter Verschluß
- Er weigert sich seine Bilanzen offen zu legen
- Bei seinen ersten medialen Auftritten nach Bekanntwerden des Deals, wurde eine Bio verteilt, die haarscharf an Betrug grenzt.
- Einer seiner Geschäftspartner ist wegen eines Betruges in Zusammenhang mit College-Basketball vorbestraft
Noch nie hat ein potentieller NFL-Franchise-Eigentümer weniger besessen (zirka 750 Mio US$), als Fowler. Bekannte beschreiben aber Fowler als Sturkopf mit Steherqualitäten, ein “Overachiever“, also jemand der mehr vollbringt, als man ihm zutraut.
Blau, Grün und Schwarz
Im Laufe der nächsten Stunden werden vermutlich nach und nach die Verletztenmeldungen für den anstehenden Monster-Championsleague-Spieltag eintrudeln.
Am bösesten hat es den AC Milan erwischt. Der konnte zwar Juve die Tabellenspitze in Italien abjagen, aber Andrej Schewtschenko zog sich einen Jochbeinbruch zu, der operativ behandelt werden musste und fehlt damit vier bis acht Wochen und damit auch im Championsleague-Spiel gegen ManU.
Chelsea wird längerer Zeit auf Wayne Bridge verzichten müssen, den linken Abwehrmann. Gebrochener Knöcheln bedeutet vermutlich Aus für den Rest der Saison (Chelsea vs. Barcelona). Schmerzlich, die Alternativen Chelseas auf dieser Position stammen eher aus der Abteilung “jung und unerfahren”. Fraglich für das Spiel gegen Barcelona sind zudem Gallas und Duff, also Schwächungen in Defensive und Offensive.
Das ist der Preis den es zu bezahlen gilt, wenn man den Kader verschlankt, so wie es Mourinho vor der Saison getan hat.
Grün
Die Ergebnisse vom FA-Cup.
Chelsea unterlag durch einem Kluivert-Tor in Newcastle. ManU kam smooth in Everton durch, 2:0. Es kam aufgrund des Hypes um Ex-Everton-Mann Rooney zu Ausschreitungen. Arsenal und Tottenham müssen in ein Rematch gehen, nach dem sie nur 1:1 gegen Nottingham und Sheffield spielten.
Blackburn schaffte in Burnley auch nur ein 0:0, Southampton nur 2:2 gegen Brentford, Bolton gewann 1:0 in Fulham und Charlton unterlag 1:2 gegen Leicester.
Reaktionen
Schon hart für Chelsea, mit Robben und Drogba fällt dann evtl. der gesamte Sturm aus.Die müßten aber in der Lage sein, so stabil zu stehen, dass fürs Rückspiel alles drin bleibt.
Weitere spektakuläre Ausfälle morgen laut Kicker:
Nedved, Terezguet (Juve)
Möglicherweise fatal, ohne Nedved ist Juve nur die Hälfte wert. Real war zuletzt in starker Form
Gerrard (Liverpool, gesperrt), Nowotny (Leverkusen, verletzt)
Das wird ein ganz hartes Brot für Liverpool (Morientes darf ja auch noch nicht), zumal Nowotnys Ausfall Leverkusens Abwehr in den letzten Jahren eher gestärkt als geschwächt hat.
Ballack (Bayern)
angesichts der Überform von Scholl und Makaay wahrscheinlich unproblematisch
Nachtrag zu Nowotny.
Bitter dass, aber der Verdacht auf Kreuzbandriß hat sich heute nachmittag bestätigt. Diesmal ist es, wie 1991, das linke Knie, während die 2002er- und 2003er-Riße das rechte Knie betrafen.
Interessant aber auch welche Spieler zum anstehenden Champions League Kräftemessen, wieder zum Vorschein kommen werden. Manchester wird wohl Van Nistelroy wieder zum Einsatz bringen und damit unter umständen die letzte Schwäche der letzten Wochen beheben können. Der Einsatz scheint sicher, es geht nur noch darum wie lange.
Liverpool, setzt alles daran Harry Kewel fitt zu bekommen um die schwächelnde Offensive wieder etwas in Schwung zu bringen. Obs hilft? Zumindest fraglich. Der heimvorteil “at anfield” zu spielen wird durch das Fehlen von Gerrard wieder ausgeglichen. Liverpool ist zu dünn besetzt um dann noch was zu reisen. Man hat in den letzten Wochen schon die nachlassende Fitness von Gerrard in den Ergebnissen ablesen können.
Da können sich die deutschen teams glücklich schätzen, beinahe aus dem Vollen schöpfen zu können, wobei ich Nowotnys Ausfahl ähnlich beurteile.