Moin!
Selten dass in Deutschlands Fußballwelt eine derartige Kakophonie herrscht. Lienen schießt gegen Klinsmann, weil dieser Mertesacker soll, alte Vogts-Witze werden anläßlich seiner anstehenden Benennung zum was-weiß-ich-Chef wieder hervorgekramt, Bayern ist sauer weil Arminia vergessen hat seine Rasenheizung einzuschalten, DFB und Verbraucherverbände geraten ob der WM-Tickets aneinander und nicht zu vergessen Hoyzer, Hoyzer und immer wieder Hoyzer.
Und wo der Hoyzer ist, ist derzeit dass ZDF nicht weit. Zwar hat JB Kerner schon anderenorts geäußert das Hoyzer letzte Woche für seinen Auftritt das Standardhonorar (ich glaube es waren 500,– EUR) bekommen hat, dennoch stellt sich das dumme Gefühl ein, dass öffentlich-rechtlicher Journalismus sich instrumentalisieren läßt. Zumal Hoyzer derzeit überall im ZDF stattfindet, nur an einem Ort nicht: das Sportstudio, formerly known und für immer in unserem Herzen als “Das aktuelle Sportstudio“.
Nun ja, es ist fin de siècle-Stimmung im Sportstudio, Poschmanns letzte Tage als Chef. Ab 1.März wird Thomas Fuhrmann neuer Chef des Sportstudios. Fuhrmann war Chef vom Dienst bei “Frontal 21”, kommt also aus dem Bereich “Aktuelles” und “Politik”. Das erinnert ein bißchen an “Hajo” Friedrichs unter dessen Leitung das Sportstudio seine vielleicht beste Zeit hatte.
“Fin de siècle” im Sportstudio auch weil laut Focus die Moderatoren-Besetzung sich ändern wird. Nach dem Motto “Weniger ist mehr” sollen nur noch drei Moderatoren sich abwechseln, um den Erkennungswert zu erhöhen. Zu JB Kerner und WD Poschmann soll noch eine Frau hinzustoßen.
Oh je, fängt die Diskussion rund um Frauen und Sportstudio wieder an? Die Probleme fangen schon weiter unten an: ich kenne keine gute Sportmoderatorin die es in die “großen” Fernsehprogramme geschafft hätte. Die guten die mir aufgefallen sind, haben es leider nie über das Dritte des WDRs hinaus geschafft.
Monika Lierhaus macht den Eindruck ohne Spickzettel und vorbereitete Texte aufgeschmissen zu sein, Kristin Otto, unsere Doping-Wuchtbrumme, geht sowieso nicht und Anne Will ist leider anderenortes tätig. Die einzige die mir aus den oberen Programmplätzen der Fernbedienung einfällt, die Potential besitzt, ist Jessica Kastrop, seit dem Sommer für PREMIERE tätig.
Aber zurück zu Hoyzer. Für die heutige Süddeutsche hat Hans Leyendecker ein laaaanges Portrait über Robert Hoyzer geschrieben und dabei auch einige neue Details reingepackt.
Was z.B. das neu im Verdacht stehende Spiel Chemnitz – Leipzig interessant macht, ist der Umstand dass Hoyzer hier gar nicht von den kroatischen Brüderpaar zur Manipulation gebeten wurde, sondern, laut SZ-Informationen, von einem Mitarbeiter eines Leiziger Geldhauses. Zudem stand Hoyzers fand in enger Verbindung zu Sachsen Leipzig. Es ist möglicherweise nicht das letzte “neue” Spiel dass im Verdacht steht von Hoyzer manipuliert worden zu sein. Seit gestern abend steht auch das Freundschaftsspiel(!) Hansa Rostock – FC Middlesbrough unter Verdacht.
Ansonsten zeichnet Leyendecker das Bild eines wichtigtuerischen Hoyzers, der es geniesst im Mittelpunkt zu stehen, Hoyzer ein Narziss, der andere mit in den Untergang reißen will.
Premier League
Nachzutragen das Sonntags- und Montagsspiel. Manchester United gewann das Derby gegen City 2:0, wobei ManU nicht so dominant war wie das Ergebnis den Anschein macht. In einer engen Partie profitierte ManU von zwei Schüssen die durch Richard Dunne aus der hochgelobten City-Innenverteidigung ins eigene Tor abgelenkt wurden. Letztendlich gewann die cleverere Mannschaft.
Gestern fackelte Arsenal nicht lange und prügelte Crystal Palace 5:1 aus dem Stadion, mit einem Dreier-Pack in der 32te, 35ten und 39ten Minute. Der heimweggeplagte Reyes startete von Anfang an und traf, Henry schoß sich mit seinem Doppelpack nun endgültig die Januar-Dürre aus dem Leib. Lehmann spielte zwar, zeigte aber neben einigen Paraden auch wieder einen Aussetzer als er einen Rückpass unterm Fuß durchrutschen ließ und mit Mühe noch von der Linie kratzte.
Unterdessen muss sich Arsene Wenger einige warme Worte anhören, weil er gegen den Tabellen-16ten mit einem rein ausländischen Kader antrat, zum ersten Mal in der englischen Fußballgeschichte.
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