Zeilensport: Pavarotti und der Weekly Hoyzer
Ich weiß, Armin hat ein Auge auf ihn geworfen, daher der explizite Verweis auf ein Interview dass die FR heute mit Jari Litmanen führte: “Für mich sind die 15 Spiele eine Art Mission” über einen Fußball-Star der zu Rostock passt wie “Pavarotti zu einer Heavy-Metal-Band”.
Es ist zumindest mal ein neuer Ansatz in der Winterpause einen bekannten Fahrensmann zu holen statt in den Ländern östlich der Neisse die Spieler im Dutzend zu kaufen.
Die ZEIT bringt heute in ihrem LEBEN-Supplement gleich vier Artikel rund um die Wettaffäre von Hoyzer und Konsorten von markerschütternd schwacher Qualität.
“Mit vollem Einsatz“ – Harry Nutt läßt sich in einigen Absätzen über die Grauzone Wettbüros und Fußball aus. Nix was nicht in den letzten 10-14 Tagen anderen Zeitungen zu entnehmen war.
“Mein Leben als Pfeife“ ist ein viel zu kurzer Artikel von Rainer Moritz, der acht Jahre lang Schieds- und Linienrichter in Amateurligen war.
In “Im Abstiegskampf“ haben acht Journalisten Beobachtungen und Episoden rund um den Skandal zusammengetragen, ohne dass spektakulär Neues oder Interessantes zu Tage gefördert wird. Die Beobachtungen sind alle so “linear”, dass man sie sich auch im Kämmerlein aus den Fingern hätte saugen können, vorallem wenn Fehler wie “Wenn die Quoten woanders fallen, ist das ein Warnsignal, wie damals beim Spiel Aue-Oberhausen, das Robert Hoyzer verpfiff.” durchkommen (Hoyzer pfiff alles, nur nicht Aue – RWO…).
“In der Spielhölle“ trieft vor pathetischer Ernsthaftkeit dass einem speiübel wird.
[…Ob] das Allerheiligste des Fußballs wieder in Geltung gesetzt werden kann […] Denn man kann diesem Sport alles antun, und man tut es ja auch, nur eines darf man nicht: seine Wahrheit zerstören. […] Entscheidend ist aufÂ’m Platz – wie viel Trost lag stets in diesem Satz! […]
Der Platz, das Fußballstadion als ein unantastbarer Ort einer für jeden sichtbaren Leistung, eine Stätte der handfesten, ehrlichen Empfindung. Auch wer nicht in der ersten Reihe saß, sondern weit weg, oben unter dem zugigen Dach einer dieser modernen Fußballarenen, wärmte sich gern mit dem Gedanken, Zeuge eines ganz und gar authentischen Geschehens zu sein. Das ist erst mal vorbei.
Und so geht es in einer Tour im Artikel von Bruno Kammertöns fort: “Erschüttert ist die unerschütterliche Gewissheit“, “in dessen Hinterzimmern dunkle Gestalten den Angriff auf den guten Ruf des deutschen Fußballs unbehelligt starten konnten” und schließlich als Highlight: “Fußballanalytiker Paul Breitner“. Prust, das reicht.
Kammertöns, du bist ein Idiot.
Reaktionen
Na ja, da Liverpool der dritte Club ist dem ich ein wenig folge (nach Celtic und Werder, das gruen-weisse hat’s mir anscheinend angetan ;-)) interessieren einen die Spieler halt ein bisschen.
Als Litmanen bei Liverpool war gab es ein paar interessante Interviews mit ihm, leider hat er sich ja nicht richtig durchsetzen koennen und war wenn ich mich richtig erinnere auch eine Zeitlang verletzt. Scheint aber ein interessanter Spieler sein, wie es nicht mehr unbedingt viele gibt.