The daily Hoyzer

Der DFB lugte in des Staatsanwalts Akten und pressekonferierte heute mittag seine Erkenntnisse (Netzeitung)

Der DFB hält es für erwiesen dass vier Hoyzer-Spiele verschoben wurden:
DFB-Pokal Paderborn – HSV
2te Liga: Ahlen – Burghausen
Regionalliga: Wuppertal – Werder und Braunschweig – St.Pauli

Bei zwei anderen Spielen (1x 2te Liga Unterhaching – Saarbrücken, 1x Regionalliga Paderborn – Chemnitz) seien Manipulationsversuche von Hoyzer gescheitert bzw. waren nicht notwendig.

Ansonsten hat der DFB keine Erkenntnisse gewonnen, die über das hinausgehen, was in Zeitungen zu lesen war (det ganze gibt es auch als offizielle DFB-Pressemitteilung beim KICKER).

Geld zurück

Wenn der gemeine Deutsche sogar wegen tropfender Wasserhähne Reiseveranstalter vor dem Kadi zerrt, kann es nicht ausbleiben dass nun auch “DFB-Pokal-Veranstalter” DFB dafür haftbar gemacht werden soll, dass dem HSV-Fan ein launiger Sommer-Nachmittag verdorben wurde. Die Netzeitung berichtet von einem HSV-Fanprojekt, das inzwischen einen entsprechenden Formbrief zum Download anbietet. Vielleicht kann das ja jemand mal dem Toppmöller stecken, damit er zumindest etwas Kohle zurück bekommt.

Auf dem Radarschirm

Gehaltvoller als vier ZEIT-Artikel ist ein kurzes Interview dass der KICKER mit Hans Güth geführt hat. Güth ist Inhaber einer, wie auch immer zusammenhängenden Firma, die mit/für Betradar.com arbeitet. Betradar.com ist ein internationaler Dienstleister der die Sportwetten-Szene im Internet beobachtet und bei seinen Kunden, Wettbüros und Sportverbänden, Alarm schlägt, wenn Wetteinsätze und Quoten sich auffällig ändern und damit möglicherweise Anzeichen für Manipulationen vorliegen.

Bei Hoyzer-Spielen waren Anbieter hellhörig geworden. Nach dem UEFA-Cup-Spiel Panionios Athen – Dinamo Tiflis am 1. Dezember, da ist klar beschissen worden, und dessen zeitlicher Nähe mit den vielen Verdachtsmomenten beim Zweitliga-Spiel Aue – Oberhausen (2:0) am 12. Dezember war das Maß voll. Da haben wir gesagt: Jetzt müssen wir was sagen. Danach wurde die DFL von uns informiert […]

Die Fälle Paderborn – HSV, Aue – Oberhausen, Panionios – Tiflis sind verschieden gelagert. Wie das Paderborn-Spiel lief, da reicht im Grunde ein Schiedsrichter zur Manipulation. Bei Aue – Oberhausen ging es um eine Handicap-Wette, bei der die verdächtigen Wettmuster in Asien auftauchten. Handicap bedeutet: Oberhausen hatte +1, also ein Tor Vorgabe, Aue musste mit zwei Toren Differenz gewinnen. Handicap-Wetten sind typisch für den asiatischen Markt. Die Quote dafür begann dort hoch, mit 3,5. Wir hörten kurz vor dem Spiel von Einsätzen von einer halben Million Euro aus Asien. Überall stürzten die Quoten ab, Europa lag dann tief, aber mit Quote 2,2 konnte man in Asien mit dem 2:0-Sieg immer noch gut verdienen. Bei einem solchen Strickmuster müssten Spieler, Schiedsrichter eher nicht, bestochen worden sein, wenn das denn Betrug war. Bei Panionios – Tiflis, als auf Halbzeit- und Endstand (0:1/5:2) und auch auf die beiden Tore für Athen in der Nachspielzeit gesetzt wurde, bei so was brauchen sie Vereinsspitzen und Spieler auf beiden Seiten, um die Manipulation sicher zu machen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp