Preview Lakers – Heat
Wem nicht nach Pathos ist, der sollte vielleicht am heutigen Weihnachtstag einen weiten Bogen um dieses Spiel machen, denn das erste Aufeinandertreffen von Kobe Bryant und Shaq O’Neal wird von den Broadcastern ABC und ESPN gemolken wie es nur geht. Oder um es mit den Kollegen von Sportsfrog zu sagen:
Truly, the NBA (and, yea verily, the world) has rarely ever seen a game of this magnitude. All around the globe, wars and other conflicts will be call a temporary truce in order to give this game the respect it deserves.
Yeesh. If David Stern could somehow talk Shaq and Kobe into each going for 50 and then breaking into a pushing and shoving match heading into overtime, he would die a happy commish.
Pathos-Alarm
Dabei gibt es Pathos-Alarm schon vorher: beim ersten Aufeinandertreffen von Detroit und Indiana nach der Massenschlägerei vor Monatsfrist. Zudem wird Jermaine O’Neal spielen können, da ein ordentliches Gericht die Reduzierung der 25-Spiele-Sperre auf 15 Spiele, durch ein Schiedsgericht vorläufig abgesegnet hat.
Damit ist aber noch nicht die letzte Messe gesungen, denn der NBA-Commissioner wird alle rechtliche Wege gehen, um seine 25-Spiele-Sperre durchzusetzen. Die Reduzierung von Strafen durch ein Schiedsgericht (bzw. -richter) riskiert ein Präzedenzfall zu werden, den Stern nicht dulden darf, damit er seine Autorität nicht riskiert.
Lakers – Heat nach Zahlen
Die Heats kommen nach LA mit breiter Brust, einer 10:0-Siegesserie und einem 2-Punkte-Sieg in Sacramento, nicht zuletzt einiger exzellenter Defense-Taten von “Mr. Smooth” O’Neal. Die Heat führen den Osten mit 5 Spielen Vorsprung an.
8,5 Spiele Rückstand haben die umgekrempelten Lakers im Westen. Derzeit reihen sie stets Niederlage und Siege eineinander an, ohne große Serien starten zu können. Ihr Record (14-11, .560) wird hinterfragt, weil sie kaum einen Sieg gegen Teams über .500 haben einfahren können.
Individuell sieht einiges bei Kobe Bryant gut aus: viele Punkte, viele Assists, wird als einziger noch häufiger als Shaq gefoult. Auf der anderen Seite deutet seine niedrige ShootingPct bei hoher Anzahl der Versuchen darau hin, dass er egomanisch versucht viele Würfe zu nehmen.
Die Heats sind mit Shaquille O’Neal gewachsen. Das läßt sich nicht nur an der Tabelle ablesen, plötzlich die Spitze im Osten, nicht nur an einige auffällige Werte in den Mannschaftsstatistiken, bei denen die Heats plötzlich die meisten Freiwürfe in der Liga bekommen (und die schlechteste Quote haben). Auch Shaq ist bei individuellen Statistiken ganz vorne dabei: Rebounds, Blocks, Shooting Pct. Die Heats sind einerseits sehr effiziente Werfer geworden, andererseits lassen sie aufgrund Shaqs Defensivqualitäten auch nur schlechte Wurfquoten des Gegners zu.
Lakers – Heat nach Worten
Die Lakers sind nach der letzten Saison enorm umgekrempelt worden und scheinen den Raum unter dem Korb zu meiden wie die Pest, nicht zuletzt weil ihr eigentlicher Center Divac, nicht wirklich überraschend, mal wieder verletzt für Wochen ausfällt.
Die Lakers sind zu einem Team geworden, das erstaunlich viele Dreier nimmt und lieber von Außen in Zone reinkommt, als mit viel Schnickschnack jemanden unterm Korb anzuspielen. Mangels Alternativen, werden sie wohl auch heute viel über Kobe gehen: Bryant wird den Ball in die Hand gedrückt bekommen und soll es dann machen.
Die Heats sind da, mangels Verletzungen, eingespielter. Sie können einfach aufspielen und aufgrund der hohen ShootingPct. haben sie als “Ultima ratio” dann immer noch einen Shaq, den sie fünf Sekunden vor Auslaufen der Playclock anspielen können, und der wird dann den Ball irgendwie in die Reuse reindrücken.
Bei all dem Tamtam um O’Neal könnte einer sich besonders profilieren: Dwyane Wade gilt in seinem 2ten NBA-Jahr seit der Ankunft von Shaq als heißester Spieler seit Erfindung des Fritten-Fetts. Es erinnert an die Konstellation in LA: Vorne zieht O’Neal alle Aufmerksamkeit auf sich und reißt Löcher und Lücken in die dann einst Kobe und heute Dwayne reinlaufen kann.
Und Shaq und Kobe? Sie werden kaum direkt aufeinandertreffen. Nimmt man die letzte Saison zum Maßstab, scheint Shaq Druck wesentlich besser verkraften zu können, als Kobe Bryant. Man wird es bei Bryant an der Shooting Pct ablesen können. Wenn es unter 40% geht…
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