Duell der Kuschelboxer
In der roten Ringecke Luan Krasniqi (“Krasnitzschi“), ein “deutscher” Boxer aus dem Kosovo, wohnhaft in Rottweil und mit dem Aussehen eines Steiff-Teddys.
In der blauen Ecke Timo Hoffmann, deutscher Boxer aus Eisleben, 2m10, ein Hüne von Mann, kann in Sachen Artikulationsfähigkeiten dem “Teddy aus Rottweil” nicht die Faust reichen.
Beide haben Waschlappen-Schlagkraft. Krasniqi ist technisch versierter gewesen, Hoffmann hat eine Portion mehr Herz anzubieten gehabt. Obwohl beide mehrmals durchaus deutlich durchkam, gab es ausser den Kaltverformungen im Gesicht keinerlei Schlagwirkung zu sehen.
Die ersten Runden gingen an Hoffmann, weil Krasniqi zu vorsichtig, zu defensiv war, ab Runde 3, 4 übernahm Krasniqi das Kommando.
Es gab keinen Niederschlag und kam zum Punktrichterentscheid und der hatte es in sich. Ich hatte nur 3-4 Runden für Hoffman, ergo 8, 9 Runden für Krasniqi.
Tatsächlich gab ein Richter den Kampf mit einer Runde für Hoffmann und zwei Richter gaben den Kampf unentschieden. Damit wurde der Kampf unentschieden gewertet, Krasniqi konnte als Titelverteidiger den Gürtel behalten. Das Urteil ist aber ein Skandal.
Mal wieder bleibt von einem deutschen Kampf nicht der Fight, sondern die Rahmenbedingungen haften. Da wäre der oberpeinliche verbale Schlagabtausch bei dem zwei Kuschelboxer als wären sie krasse Großmäuler aus den grauen Vorstädten dieser Republik, wie gemacht für ein Leben auf der Straße. Und wieder bleibt in einem Kampf der Universum- und Sauerland-Boxställe der schale Nachgeschmack der Schiebung über…
Zwei Boxer die international mangels Potential nicht zu vermitteln sind. Na, wie passend dass es nun ein Urteil gibt, dass einen Rückkampf nahelegt.
Je mehr ich darüber nachdenke: Profiboxen in Deutschland ist keine Sache die von Öffentlich-Rechtlichen Kanälen unterstützt werden sollte. Der sportliche Wert der Veranstaltungen ist zu bezweifeln. Jedes Sponsoring macht ARD und ZDF zu Handlagern der Schiebungen hinter den Kulissen. Die bisherigen Übertragungen zeigen deutlich, dass ARD und ZDF nicht willens sind, ihren eingekauften Veranstaltungen journalistische Objektivität zukommen zu lassen.
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