Nach dem 15ten Spieltag
Was bleibt übrig von dem ersten Packen Spiele?
Auch wenn es heuer kein wirkliches Spitzenspiel gab, so haftete doch auf den meisten Spiel das Etikett – Achtung, benützen Sie jetzt ihre sonore Stimme – “Richtungsweisend”. Die einen wollen den Trend umkehren, die anderen den Trend bestätigen.
Oben
Bayern sicher und souverän, ja, sogar sehr souverän, Mainz 4:2 an die Wand gespielt. Wobei Gratulation an Mainz, die trotz 0:2 gegenhielten und statt unmotiviertes Ballgeschiebe nochmal zwei Treffer erzielten. Bayern, machen wir uns da nix vor, sind wieder zu dem Maßstab in der Liga geworden, auch wenn die Gegner während der Siegesserie nicht das ganz große Kaliber gewesen sind (Hannover, Bochum, Lautern, Mainz, Tel Aviv).
Mal sehen was morgen Stuttgart und Schalke gebacken bekommen. Beide halte ich derzeit für die Hauptkonkurrenten von Bayern. Bayern nächste Woche beim Bayern-Derby gegen Nürnberg, gegen Magaths alten “Freund” Genickschuß-Roth.
Ganz Unten
Rostock stellt in Sachen verlorene Heimspiele den Rekord von Tasmania Berlin ein, trotz Jörg Berger (0:2 gg. Leverkusen vor 17.000 Zuschauer).
Freiburg bekam eine herbe Niederlage auf dem Betzenberg verpasst: 0:3, ein Ergebnis dass nicht den wahren Spielverlauf wiederspiegelt, Freiburg war fast gleichwertig. Aber es ist dass alte Lied: Freiburg strahlt die Gefährlichkeit und Bissigkeit von Kräuterbutter aus. Den Unterschied zwischen Lautern und Freiburg kann man an einem Typen wie Carsten Jancker festmachen. Ein Grobmotoriker der es versteht seine Physis einzusetzen und an guten Tagen – und heute war so ein guter Tag – wie ein Wadenbeißer vorne die Abwehr unter Druck setzen kann.
Während bei Freiburg vorne nur 1m52 große Fummler aus dem Balkan und der Levante versuchen den Ball mit der Zunge über die Linie zu drücken, gibt es den Hünen Jancker, der vor dem 1:0 seinen Gegenspieler wegdrückt und das 2:0 mit einem Tackling jenseits des DFB-Regelwerkes einleitet.
Schlechte Nachricht für Lautern: Tim Wiese mit Verdacht auf Kreuzbandriß ausgewechselt.
Nicht ganz unten
Gladbach – HSV gehörte zu den unterhaltsameren Partien des Spieltages. Nicht zuletzt weil der HSV unter Doll wirklich permanent bemüht ist nach vorne zu spielen. Und so erwischten die Nordlichter einen besseren Start als die Gladbacher. Die 2:0-Halbzeitführung für den HSV war verdient.
Die Borussia bekam in der ersten Halbzeit nicht wirklich ein Bein auf dem Boden, kam aber durch den Anschlußtreffer (1:2) vom frisch eingewechselten Van Hout Sekunden nach Beginn der 2ten Halbzeit stark auf. Der HSV ließ sich zurückdrängen, das Spiel kippte und nach Gelb-Rot gg. Boulahrouz (Bondscoach Van Basten kam extra um ihn zu beobachten) schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Borussia ausgleichen würde. Vor allem Van Hout wirbelte sich einen Wolf.
Doll reagierte. In Reaktion auf den Platzverweis gegen Boulahrouz brachte er Colin Benjamin als defensiven Mittelfeldmann für Moreira, der fleißig als quasi Mittelfeldregisseur fummelte. Als sich der HSV aber zu weit zurückdrängen ließ, brachte Doll den wieder genesenen Mpenza für Takahara.
Und dieser Wechsel brachte Entlastung, der HSV fuhr konsequente Konter über Mpenza oder Barbarez, ein Foulelfmeter ausgerechnet vom Ex-HSVler Marek Heinz verursacht, brachte die Entscheidung: 3:1 für den HSV.
Der HSV springt damit in der Tabelle wieder auf die erste Bildschirmseite, nur noch drei Punkte bis zu einem Europacup-Platz.
Gut und Schlecht
Gut für Hertha dass sie in Wolfsburg 3:2 gewonnen haben. Schlecht für Hertha: das Wohl und Wehe scheint von Marcelinho abzuhängen. Eine etwas wackelige Basis, aber es reicht für nun 5 Spiele in Serie ohne Niederlage.
Gut für Wolfsburg das man nach 0:2 nochmal ausgleichen konnte. Schlecht für Wolfsburg das man offensichtlich nicht in der Lage ist, ein Spiel zu kontrollieren, Heft in der Hand und so. Man konnte zwar gegenhalten und aufholen, aber verstand es nicht in der Defensive sich dem Gegner anzupassen. Siehe auch die Niederlage in Hamburg.
Nächste Woche gehts gegen Leverkusen. Das wird ein Spaß. 6:6, minimum.
Übermorgen
Der 16te Spieltag zeichnet sich durch eine ganze Latte an interessanten Spielen aus. Offensiv-Festivals versprechen Leverkusen – Wolfsburg und HSV – Hannover 96.
Mainz reist am Sonntag mit 17.000 Fans (!) zum Betzenberg, während im Westfalenstadion das Revierderby steigt.
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