NFL vor Woche 11
Elfter Spieltag in der NFL. Wenn man das “politische” Thema des “Towelgate” außen vor läßt, so ist das Diskussionsthema die Ausgeglichenheit der Liga. Gerade einmal vier Divisionsspitzenreiter dürfen sich mit minimum zwei Spielen Vorsprung einigermaßen sicher fühlen und gerade einmal drei Teams sind hoffnungslos im Hintertreffen, bedenkt man das heuer vielleicht wieder 8-8 als Bilanz reichen könnte.
13h-Spiele
Minnesota – Detroit – Minnesota trägt den Ballast der Geschichte mit sich herum. Letzte Saison wurde man nach einem 6-0-Start von den Green Bay Packers noch am letzten Spieltag in sprichwörtlich letzter Minute abgefangen. Folge eines Zusammenbruches zum Saisonende hin: 3-7 die Bilanz der letzten 10 Spieltage.
Nach einem 5-1-Start folgten nun drei Niederlagen… Im Fokus des Interesses dabei QB Culpepper und seine verletzte Hauptanspielstation WR Moss. Die Offense kam gegen GB erst dann zum Zuge, als Culpepper und Tice das Spiel beschleunigten und Culpepper einen Rythmus aufbaute.
Eine auffällige Änderung gegenüber dem Vorjahr, ist die zahnlose Defense die kaum Bälle abfängt.
In Detroit macht sich Headcoach Mariucchi weiter an den Neuaufbau. Nach einem gutem Start (4-2) setzte es jedoch auch hier drei Niederlagen in Serien. Ein Problem bleibt QB Harrington, der unter den Erwartungen spielt und nach der Saison abgelöst werden könnte. Wiewohl, zu seiner Verteidigung, man sagen muss, dass das Laufspiel unter aller Sau ist.
Baltimore – Dallas – In Baltimore redet man sich QB Kyle Boller stark und in Dallas fragt sich nach der verheerenden Niederlage ob Coach Bill Parcells 2005 zurückkehrt. Richtig weggetan hat die leistung der DAL-Defense, die gegen die Eagles vorgeführte wurde. Das Highlight der letzten Saison ist im NFL-Ranking auf Platz 28 abgestürzt.
Buffalo – St.Louis – Die nächste Niederlage wird wohl die Bills aus den Playoffs schmeißen und die Frage nach einem kompletten Neuaufbau, sprich: ohne QB Drew Bledsoe, aufwerfen, zumal Bledsoe gegen die Pats beschissen spielte.
St.Louis kommt selbstbewusst nach dem Sieg gegen die Seahawks, denn es wird als Resultat von hartem Training unter der Woche eines bissigeren als gewohnt agierenden Coach Mike Martz. Aber die Auswärtsbilanz sieht wg. Niederlagen in New Orleans und Miami (!) alles andere als prall aus.
Carolina – Arizona – Der späte Sieg bei den 49ers beendete eine sechs Spiele währende Niederlagenserie der Panthers. Die Panthers litten an einem verletzungsbedingten Zusammenbruch des Laufspiels, mit einem Stephen Davis der möglicherweise seine Karriere beenden muss. In San Francisco zündete nun erstmals wieder das Passspiel um QB Delhomme. Delhomme ist aber heute wg. angebrochenen Daumen fraglich.
Die Cardinals unter Coach Dennis Green sind zu einem unberechenbaren Gegner geworden, der sich letztens gar den Skalp der Giants und der seahawks greifen konnten. Wenn es gelingt eine Serie zu starten, könnten die Cards die lachenden Dritten sein und die inkonsistent spielenden Rams und Seahawks überholen.
Chicago – Indianapolis – Die Bears leben ausschließlich von der Defense. Die Offense stellt den Bodensatz der Liga dar, nicht zuletzt dank season-ending Verletzung von QB Grossman. Rookie-QB Craig Krenzel besitzt hundsmiserable Statistiken (Rating: 49,4), hat aber 3 Siege auf seinem Konto. Die Arbeit von DefCoord Lovie Smith wird allen enthalben gefeiert.
Die Colts sollten aber zu viele und zu konstante Offensivmöglichkeiten haben, als das ein derart einseitig aufgestelltes Team gefährlich sein sollte.
Cincinnati – Pittsburgh – Die Pittsburgh Steelers marchieren beeindruckend von Sieg zu Sieg und jedermann wartet auf den ersten Ausrutscher und erwartet ihn förmlich gegen einen Divisionsrivalen. Neben PIT-QB Roethlisberger hat auch Bengals-QB Carson Palmer beachtliche Werte. Und möglicherweise haben die Bengals gerade einen Lauf: 3-1 in den letzten vier Spielen.
Cleveland – NY Jets – Bei den Jets konzentriert sich der Ärger über die zwei Niederlagen in Folge auf die Offense, wo man OffCoord. Phil Hackett rätselhafte Spielzüge vorwirft und Ex-DAL-QB Quincy Carter zuviel Freiraum für spontane Entscheidungen gibt. QB Pennington wird vermutlich erst spät im Dezember zurückkehren.
Jacksonville – Tennessee – Die Überraschung der Liga gegen die Enttäuschung der Liga. Coach Del Rio hat, vergleichbar mit den letztjährigen Panthers, aus der Defense der Jaguars einen veritablen Playoff-Anwärter geschnitzt. Der letztwöchige Sieg gegen Detroit war für die Moral wichtig, da man ohne den Starting-QB Leftwich auskommen musste. Die solide Leistung von QB Garrard sollte Auftrieb geben.
Die Titans spielen nicht konstant und ein Grund sind die zahlreichen Verletzungen, auch von QB McNair, der immer wieder ausfällt, zuletzt zwei Spiele durch QB Volek ersetzt wurde.
New Orleans – Denver – Es bleibt dabei, Coach Haslett vermag den Saints die Launen nicht auszutreiben. Unter der Woche sorgte Broncos Headcoach Shanahan für Wirbel, als er streuen ließ, dass er an den Trainerposten in Miami Interesse hätte. Insider vermuten, das es als Rückversicherung dienen soll, da er möglicherweise bei einem nochmaligen Verfehlen der Playoffs, aus Denver abspringen wird.
Tampa Bay – San Francisco – Zwei Mannschaften mit zusammen vier Siegen… Jon Gruden testet die QB-Position aus, wobei Brian Griese klar gegenüber Rookie Simms bevorzugt wird. QB Johnson dürfte damit nach der Saison “out” sein.
16h-Spiele
NY Giants – Atlanta – Augenmerk auf das Debut des dritten QBs namens Manning. Hauptproblem für Eli: die grottenschwache Offenseline die den gegnerischen Pass-Rush nicht standhält. Kurt Warner wurde trotz nominell starken Schutz (häufig zwei Blocker im Backfield) gejagt als würde er goldene Eier legen. Schwachstelle soll links LT Petitgout sein.
Daher gibt es durchaus Befürchtungen das hier ein junges Talent von Coach Coughlin verheizt wird.
In Atlanta probiert Coach Mora immer noch neue Sachen aus. Letzte Woche ließ er QB Vick als Pocket Passer in der Shotgun agieren und teste so seine Gabe zur schnellen Entscheidungsfindung aus.
Oakland – San Diego – Die Chargers sind das Team der Stunde. 5-6 aus den letzten 6 Spielen. Schottenheimer hat hier im “Geheimen” ein Playoff-Team zusammengebastelt, u.a. mit einem QB Brees, dem keiner mehr den Durchbruch zugetraut hätte. Derzeit liegt man gleichauf mit Denver an der Tabellenspitze.
Seattle – Miami – Jedermann hielt die Seahawks für playoffreif, nach 3-0-Start sogar für Titelkandidaten. 2-4 aus den nächsten sechs Spielen haben die Erwartungen schrumpfen lassen. Wo man glaubte mit QB Hasselbeck und RB Alexander ein kraftvolles Duo zu haben, stehen nun Fragezeichen.
Hasselbeck sah Mitte der Saison merkwürdig blaß aus. Bei RB Alexander tauchen verstärkt Fragen nach seiner Toughness auf. Beide werden Free-Agents und allen Anschein nach, würde man sie zwar behalten wollen, aber man wird auch nicht zuviel Geld für sie ausgeben wollen.
Trotz der Inkosistenz ist man noch optimistisch an den Rams vorbeiziehen zu können, da man das einfachere Restprogramm habe.
Die Gerüchte das Spurrier evtl. doch die Dolphins coachen könnte, sind nun tot. Spurrier geht zu South Carolina.
Philadelphia – Washington – Unter der Woche gab es das bitterböse Eingeständniss von Coach Gibbs mit QB Brunell einen Fehleinkauf gemacht zu haben. Nahezu jeder Journalist zeigt sich erschüttert, das Gibbs für die Erkenntnis zehn Wochen gebraucht haben. Brunell wird für ausgebrannt gehalten, der nicht mehr in der NFL spielen wird. Nun soll QB Ramsey starten. Dabei sind die Folgen des Fehleinkaufs schwerwiegend, denn Brunell hat einen gut dotierten Vertrag und selbst im günstigsten Fall sind 5 Mio aus dem Salary Cap für 2005 weg. Beobachter die sich die Verträge der Skins angeschaut haben, sehen für die Skins 2006 den finanziellen Kollaps kommen. Dann werden sie mit einer Billimannschaft antreten müssen, vergleichbar den diesjährigen 49ers.
Sunday Night Game
Houston – Green Bay – Houston schien einen kleinen Lauf zu haben, nicht zuletzt dank Siege gegen die Divisionrivalen aus Jacksonville und Nashville, aber die mitunter recht fette Niederlage gegen Indy hat da einiges zurechtgerückt. Unterdessen setzen die Packers zu einem Lauf an, vier Spiele nun ungeschlagen.
Monday Night Game
Kansas City – New England – Phänomen Kansas. Die Offense hat statistische Werte die sagenhaft sind und nahezu permanent besser als die der Gegner sind. Nur das am Ende von neun Spielen nur drei gewonnen wurden, weil die Defense die fünftmeisten Punkte der Liga zuläßt.
Das Experiment den entlassenen DefCoord. Gunter Cunningham zurückzuholen darf wohl als gescheitert angesehen werden.
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