Die Lehren des 14ten Spieltags

Reality Check“.

Überprüfen der Ansprüche mit der Realität.

Willkommen in Leverkusen. Da läuft Schalke 04 leblos in der “BayArena” umher. Doch anstatt Blut zu lecken und die Königsblauen zu filettieren, läßt man Schalke durch einen Führungstreffer ins Spiel bringen und läßt sich selber abschlachten.

So widerstandslos wie sich Bayer in der Folgezeit von den immer brillianter aufspielenden “Knappen” vorführen ließ, war das wirklich beängstigend. Die können noch nach unten durchgereicht werden. Es ist nicht zu erkennen wo Augenthaler den Heben ansetzen könnte. (Leverkusen – Schalke 0:3)

Ähnlich wie Leverkusen, lebt auch Werder Bremen derzeit durch die Hybris im Falle eines Falles zwei neue Stürmer von der Bank zu bringen und das Spiel in den Minuten 80 bis 90 zu kippen… Nur daß das was letztes Jahr ein ums andere Male klappte, derzeit nicht hinhaut. Gegen Bielefeld wurde es offensichtlich: Werder investiert derzeit wenig in das Spiel. Allenfalls in den letzten sieben Minuten, nach dem eher unvermittelten Anschlußtreffer durch Klasnic, wehrte man sich mit angemessener Vehemenz gegen die drohende Niederlage.

Die Symptome sind daher nicht unähnlich zu Leverkusen. Wer nichts ins Spiel einbringt, darf sich nicht wundern, wenn er mit leeren Händen in die Kabinen geht. So kommt es dass das Tabellenbild nach einem Drittel Bundesliga-Saison recht bunt aussieht: Hannover, Bielefeld und Mainz klopfen bei den europäischen Wettbewerben an.

Bielefeld wird mir immer unheimlicher. Ich bin kein großer Freund von Uwe Rapolder, der bei mir aus seiner Mannheimer Zeit noch den Ruf eines schrägen “Sektierers” besitzt. Kompromißlos besteht er auf seine Linie und läßt dafür lieber einen Club zugrunde gehen, als davon abzuweichen. So in Mannheim. Und jetzt in Bielefeld? Eine weitere “Wiederauferstehung” wie einst der Magath in Stuttgart? (Bielefeld – Werder 2:1).

Borussia Dortmund spielt derzeit Fußball wie aus dem Lehrbuch. Psychologen-Lehrbuch. Ja, die Mannschaft ist jung, die Mannschaft hat aber ein “erfahrenes Gerüst”. Und trotzdem wird jede Partie zum Zitterspiel. Diesmal war Freiburg in der 2ten Halbzeit phasenweise spielbestimmend, hatte einige gute Chancen. Keiner beim BVB der versucht in solchen Phasen das “Hirn” zu spielen. Stattdessen wird alles was nach Lederkugel aussieht, wüst nach vorne gedroschen.

Was beim BVB derzeit gefällt, ist der Kader. Van Marvijk kann derzeit aus der Amateur-Mannschaft oder A-Jugend bringen, wenn er will, der Spieler fällt nicht wirklich ab. Der Gewinner der Saison heißt aber Roman Weidenfeller. Das was anfangs wie ein unnötiger Torwartwechsel aussah, entpuppt sich immer mehr als Glücksgriff, da Weidenfeller im Gegensatz zu Warmuz nicht nur die Haltbaren hält. Er wirkt auch gereift, gegenüber seinem früheren “Tim-Wiese-liken” Auftritten. Ob dies wirklich eine fundamentale Einsicht ist oder nur Ergebnis von Medien-Enthaltsamkeit, wird erst die Zeit zeigen (BVB – Freiburg 2:0).

Bayern macht Druck. Man begnügte sich nicht mit einem Sieg, sondern blieb auch nach der Führung hungrig und schnürte Lautern ein. Neuster Hype: Guerrero, auch heute mit einem Treffer gesegnet (Bayern – Lautern 3:1).

Jörg Berger ist eine verblüffend unpfiffige Trainerwahl von Hansa gewesen. Aber eine fruchtbare. Hansa Rostock spielte in Berlin agil auf und nur ein Glückstreffer von Marcelinho, der in der Nachspielzeit aus 75m einfach mal drauf hält, verhinderte den Dreier von Hansa (Hertha – Hansa 1:1).

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp