NFL verlängert TV-Rechte

Die NFL hat am Wochenende die bis 2005 laufenden TV-Verträge mit CBS und FOX um 6 Jahre verlängert, also bis 2011. Wert: 8 Milliarden US$.

Beide Anstalten können damit also fast genauso wie bisher am Sonntag Nachmittag die Spiele zeigen, müssen aber satte 25-30% p.a. mehr zahlen.

“Fast” bezieht sich auf Optionen die die NFL hat einfügen lassen. Diese Optionen geben der NFL das Recht zwei Sonntag-Nachmittag-Spiele der letzten sieben Spieltagen der Saison kurzfristig als “Monday Night” zu terminieren. Ebenso kurzfristig sollen acht Spiele der letzten sechs Spieltage (beginnend mit “Thanksgiving”) auf den Samstag oder Donnerstag in die “Prime Time” gelegt werden.

Nicht klar ist, was mit diesen Spielen passieren soll. Entweder gehen diese an lokale Anbieter oder an ein Satelliten-Paket. Oder an ABC, dem Rechtehalter der Monday-Night-Games.

ABC ist das große Fragezeichen in der Gleichung, denn pünktlich mit Beginn der Verhandlungen für den 2006 auslaufenden Vertrag, wehklagt ABC über die fallenden Quoten, schlechten Spielansetzungen und die 170 Mio US$ die man Jahr für Jahr an Verlust einfahren würde. Gerüchteweise hat Disney/ABC daher gar kein Interesse mehr an Monday Night Football und will nur die Sonntag-Abend-Spiele für seine Tochter ESPN halten.

Dies klingt plausibel, angesichts der miserablen finanziellen Situation der ABC-Mutter Disney. Das sind die Momente in denen Buchhalter den Bleistift zücken und mit “das rechnet sich nicht” die Verhandlungen kicken. Nicht berücksichtigt werden aber dabei die indirekten Werte der NFL-Übertragungen. Auf das Image des Senders als Ganzes (ABCs “Monday Night Football” ist immerhin eine 35 Jahre währende Franchise) und in Sachen “Audience Flow” und Promotion für Serien im Anschluß an MNF bzw. der Prime Time für die ganze Woche.

Schon NBC machte vor knapp 7 Jahren die gleiche Rechnung, stieg aus der NFL aus und hat es seitdem bitter, bitter bereut.

Kein Wunder, dass eine ganze Reihe von Anstalten Schlange stehen, sollte ABCs Verhandlunsgzeitraum nächstes Jahr auslaufen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp