Jones Jr. – mit Coolness in den KO


1. die letzten 100tel Sekunden
Wachzustand von Jones Jr.
2. Minutenlang musste der
ausgeknockte Jones am
Boden behandelt werden
3. Der neue alte Weltmeister
Glengoffe Johnson

Es sollte das Comeback des Roy Jones Jr. werden, aber es wurde vielleicht zum Karriereende.

Der Knockout im Mai gegen Tarver konnte noch als lucky punch abgetan werden. Zwei KOs sind aber nicht unglücklich, sondern eine Serie und damit ein Problem.

Jones Jr. strahlte vor dem Kampf eine unglaubliche Lässigkeit und Souverinität aus, die an Überheblichkeit grenzte. Aber wenn es sich ein Boxer erlauben kann, dass sicher er, der derzeit vielleicht technisch beste Boxer. Der farblose Glengoffe Johnson sollte kein Problem darstellen, nur eine Vorstufe zu weiteren Kämpfe die bereits im Vorfelde andiskutiert wurden: Tarver, Klitschko, Hopkins.

Die erste Runde begann mit einem Sprung von Johnson der drei Minuten lang Jones Jr. mit einen Schlaghagel eindeckte. Viel ging auf die Deckung oder daneben, aber es war eine Message: der Weltmeister-Gürtel wird für Jones Jr. nicht für lau zu haben werden.

Johnson hielt sich zwar in den folgenden Runden etwas zurück, behielt aber den Vorwärtsgang bei. Jones Jr. ließ sich immer wieder in die Ringseile fallen und versuchte die Schläge mit dem Oberkörper auszupendelt oder rope-a-dope-like Johnson sich müde auf die Deckung einschlagen lassen.

Johnson mit viel mehr Schlägen als Jones Jr. aber keiner der wirklich saß oder Wirkung bei Jones Jr. hinterließ. Jedesmal wenn Jones Jr. wollte, konnte er auch. Im Endfight war er Johnson mit seinen abartig guten Aufwärtshaken haushoch überlegen und in der Halbdistanz legte er immer wieder schnelle Kombinationen über außen und innen ein. Jones Jr. schien warten zu wollen, bis Johnson sich ausgetobt hatte, zumal Johnson der Ruf als nicht konditionsstarker Mann vorauseilte.

Aufgrund dieser Passivität blieb der Kampf ausgeglichen und offen. Eine Frage für das Geschmacksempfinden der Kampfrichter, ob sie den Vorwärtsgang und Fleiß von Johnson inkl. seinem Weltmeister-Bonus höher bewerteten, oder die punktuellen Auftritte von Jones Jr. mit seiner sagenhaften Technik.

Nach Runde 6, 7 mischte sich immer mehr Unmut unter den Zuschauern, da Jones Jr. nicht aus der Reserve kam. In den Runden 5-7 gab es nicht eine schnelle Kombination von Jones Jr., der zu diesem Zeitpunkt durchaus 2-3 Runden im Rückstand hätte liegen können.

Als hätte er was geahnt, mahnte der Trainer vor Runde 9 Jones Jr. dass nur noch vier Runden zu kämpfen sind.

Knapp 50 Sekunden waren in Runde neun vergangen, als mitten aus dem Schlagabtausch heraus Johnson einen rechten Schwinger landete und Jones Jr. voll traf. Jones Jr. sackte etwas zusammen und die leichte Linke von Johnson ließ Jones Jr. nach rechts kippen. Jones Jr. schlug mit dem Hinterkopf auf den Boden und war weg. Knapp 1-2 Minuten blieb er besinnungs- und regungslos auf dem Boden, ehe er langsam zu sich kam und nach zirka 2-3 weiteren Minuten sich aufrichtete und auf einen Hocker setzen konnte.

Von Jones Jr. war kein Statement zu bekommen, stattdessen kam der geschockte Trainer vor die HBO-Mikros von Larry Merchant, wollte aber auch keine Aussage über die Zukunft von Jones Jr. treffen.

Jones wurde später ins Krankenhaus gefahren und ließ sich auch da noch keinen Kommentar entlocken.

Jones Jr. Zukunft ist unklar.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp