NFL Kickoff 2004: Gameday 1
19h-Spiele
- St.Louis Rams – Arizona Cardinals
- Cleveland Browns – Baltimore Ravens
- NY Jets – Cincinnati Bengals
- Chicago Bears – Detroit Lions
- Buffalo Bills – Jacksonville Jaguars
- Pittsburgh Steelers – Oakland Raiders
- Houston Texans – San Diego Chargers
- New Orleans Saints – Seattle Seahawks
22h-Spiele
- Philadelphia Eagles – New York Giants
- Minnesota Vikings – Dallas Cowboys
Sunday Night
- Denver Broncos – Kansas City Chiefs
Die NFL pflegt zwar immer relativ offen in eine Saison zu gehen, dennoch gibt es immer wieder Mannschaften die zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.
Saints – Seahawks
Mit den Saints und den Seahawks treffen in New Orleans gleich zwei solcher Kandidaten aufeinander. Letztes Jahr unterlagen die Saints in genau dieser Konstellation in Seattle 10:27. Es gab bei den Seahawks relativ klar definierte Problemzonen und Coach Mike Holmgren wirkte letztes Jahr, nach der Entbindung von seinen Manager-Aufgaben wie in einen Jungbrunnen geplumpst. Wer weiß, was er da zusammengeschraubt hat? QB Hasselbeck zeigte überraschend gute Leistungen, etablierte sich als einer der Top-QBs, vorallem wenn man bedenkt was für eine horrend schwache Pass-Protection er von der Offense-Line bekommen hat (42 Sacks). Eine Verbesserung dort, sowie eine höhere Effektivität der aggressiven Defense könnten aus den Seahawks einen Superbowl-Kandidaten machen.
Die Saints hatten neben faktischer Probleme (schwache Lauf-Defense, fumbelnder QB Brooks), vorallem ein mentales Problem. Coach Jim Haslett wird man Jahr für Jahr vor, dass ihm seine Mannschaften in der Konzentration im Laufe einer Saison entgleiten. Ansonsten: gutklassiges Personal hat man: RB McAllister und Stecker, WRs Stallworth, Horn und Pathon.
Browns – Ravens
Verbunden in herzlicher Feindschaft, diese beiden Teams mögen sich nicht (überhaupt: wer mag schon die Ravens?). Mitte der Neunziger Jahre zog das Team der Cleveland Browns nach Baltimore um, musste den Namen “Browns” da lassen und nannte sich in Ravens um. Bis 1999 dauerte es, bevor die Browns von der NFl eine neue Franchise bekamen und nun trifft man sich jedes Jahr zweimal und haut sich in einem Divisions-Duell die Rübe ein.
Und da gibt es noch einen Stachel der tief sitzt: mit einer katastrophalen Leistung der Defense ermöglichte man RB Jamal Lewis das Rekordspiel von 295yds Raumgewinn in einem Spiel. Und im Rückspiel, obwohl sich alles auf ihn konzentrierte, ließ man immer noch 205 Lewis-Yards zu.
Die Offense der Ravens konzentriert sich immer noch auf RB Lewis. Das der junge QB Kyle Boller dieses Jahr seinen Durchbruch erlebt, glaubt kaum einer und noch weniger an Kordell Stewart als Backup.
Die Defense der Ravens nicht stark verändert. Gerüchteweise hört man, dass man dieses Jahr wieder bis in den letzten Bizeps-Muskelstrang motiviert ist. Spektakulär die Verpflichtung von “Neon” Deion Sanders als Corner. Mental passt er in diese eher vorlauten und großkotzigen Umgebung. Ob er aber wirklich nach 3 Jahren Aufenthalt in den FOX-Analysten-Studios wirklich all seinen Rost abschütteln kann?
Stärker verändert gehen da die Browns ins Spiel, deren Offense letztes Jahr mit “anämisch” nur unzureichend beschrieben wäre. Mit Jeff Garcia von den 49ers hat man erstmals seit langem wieder einen Top-Mann als QB. WRs, das haben die letzten Jahre gezeigt, waren hinreichend gute da, nur an der Konstanz haperte es.
Die Preseason aber zeigte, dass es noch enorm an der Abstimmung zwischen Garcia, WRs und OL mangelte.
Pittsburgh Steelers – Oakland Raiders
Ein Spiel im Nowhereland der Tabelle. Keine kann diese Mannschaften einschätzen. In Oakland gab es massive Änderungen, nicht zuletzt nach dem Trainerwechsel hin zu dem originellen Offensiv-Mann Norv Turner. Keiner weiß so recht wo diese Jungs stehen.
Nicht anders geht es den Steelers, bei denen man in den letzten Saisons immer wieder das Gefühl hatte, sie würden ihr Potential nicht ausschöpfen können. Teilweise auch als Resultat von strategisch kurzsichtigen Entscheidungen, Stichwort QB Tommy Maddox und RB Zeroue. Maddox ist nun endgültig als Übergangslösung für Roethlisberger abgestempelt und Kronprinz von Bettis soll nun Phillies Duce Staley werden, der aber nicht den Ruf als “hardest working man in town” genießt, den man in der Stahlarbeiterstadt sonst so gerne sieht.
Buffalo Bills – Jacksonville Jaguars
Aus deutscher Sicht interessant: DE Constantin Ritzmann müsste heute nach Lage der Dinge als zweiter RDE in der Depth Chart Spielzeit bekommen und wäre damit der erste Deutsche mit Spielzeit in einem regulären NFL-Spiel.
NY Jets – Cincinnati Bengals
Zwei weitere potentielle Highflyers. Marv Lewis küsste letztes Jahr die Cinderella aus Cincinnatti wach, gab ihr den ersten Playoff-Einzug seit Dekaden. Nun soll es nahtlos so weitergehen, wobei Lewis dazu Schwächen in der Defense ausbügeln muss.
Die Jets sind sowas wie das “kleine Atlanta”. So wie dort nach einer Verletzung des Wundermann Vick letztes Jahr zu einem Zusammenbruch des Teams führte, so fielen auch die Jets in ein Loch, als das Talent Chad Pennington letztes Jahr lange ausfiel.
Philadelphia Eagles – New York Giants
Die Vorgängerversion von Vick ist Donovan McNabb. Der laufstarke QB fiel teils wg. Verletzungen letztes Jahr böse hin und riß das Team mit sich. Eine Serie von Verletzungsproblemen führte zu schlechten Leistungen der Secondary, dazu einige diziplinäre Probleme. Trainer Andy Reid wackelte bedenklich.
Seit 2-3Jahren wird den Eagles die Superbowl zugetraut, aber den letzten Schritt, die entscheidenden Spiele in den Playoffs zu gewinnen, haben sie noch nicht gepackt. Neuer Anlauf dieses Jahr. Aufgerüstet mit WR Owens und DE Kearse und Douglas, hat man Offense und Defense gleichermaßen verstärkt.
Auch die Giants sind letztes Jahr völlig überraschend kollabiert. Und der biedere aber hart arbeitende Coach Fassel wurde gefeuert. Stattdessen kam der Disziplin-Nazi Coughlin (Ex-Jags). QB auf Zeit ist Ex-Rams Kurt Warner, der mittelfristig Eli Manning, Bruder von IND-QB Peyton, anlernen soll.
Minnesota Vikings – Dallas Cowboys
Ohne großen Bang und mit relativ wenig Veränderungen hat Bill Parcells letztes Jahr die Cowboys zu einem Playoff-Team gemacht. Heuer soll der nächste Schritt kommen. Oldie-QB Testaverde soll starten, Keyshawn Johnson (kennen die sich nicht aus Jets-Zeiten?) soll seine Hauptanspielstation werden. Aus Tennessee holte man den verletzungsanfälligen Eddie George als Haupt-RB. Irgendwie machen die Neueinkäufe nicht den Eindruck als würde Parcells wirklich 4-5Jahre in Dallas bleiben wollen…
Die Vikings bekommen inzwischen auch den Ruf der notorischen “Underachiever”, nachdem man sich letztes Jahr in dramatischen Schlußminuten am letzten Spieltag den sicher geglaubten Playoff-Platz wegschnappen ließ. Mir ist der junge Headcoach Tyce immer noch zu hemdsärmelig.
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