NFL Kickoff 2004: 49ers – Falcons

San Francisco 49ers – Atlanta Falcons
22h15, US-Kommentatoren: FOX Curt Menefee, Tim Green

Was die NFL oder PREMIERE dazu geritten hat, diese Partie auszusuchen, bleibt unter sportlichen Gesichtspunkten nicht nachvollziehbar, da die 49ers in dieser Saison eher den Kontakt mit dem Tabellenende suchen werden.

Kleine Schmozette ab Rande: Neuer Headcoach und OffCoord. der Falcons stammen aus San Francisco…

San Francisco 49ers

Der freudlose Gang der 49ers durch die Wüste ist noch nicht beendet. Man muss immer noch für das Verhalten der Vorjahre büssen, als man durch durch gewagte Vertragskonstruktionen sich mit Müh’ und Not unter die Salary-Cap quetschte. Erst übernächste Saison, wenn man 14Mio unterhalb des Caps liegen soll, will man wieder “angreifen”.

Nach dem Abgang von WR Owens und QB Garcia, muss man erst mal mit einer namenlosen Billig-Mannschaft auskommen, die man mit Spieler der letzten beiden Drafts aufgestockt hat. Dazu passt Headcoach Erickson in seinem zweiten Jahr, der mehr wie ein Verwalter als ein Visionär aussieht.

Die beiden völlig unerfahrene QBs Tim Rattay und Ken Dorsey bringen es als Starter zusammen auf drei Spiele. Beide haben Verletzungsprobleme, der erste mit seinem Wurfarm, der andere mit dem Rücken.

Alles blickt auf RB Kevan Barlow, der letztes Jahr knapp über 1.000yds lief, obwohl er erst im Dezember Starting RB wurde. Im Backfield gibt es viele Verletzte, u.a. FB Fred Beasley.

Das wars. Alle anderen Mannschaftsteile gelten als eher schwach, zu jung oder zu unerfahren. In der Defense wird in den Medien allenfalls die LB-Crew positiv hervorgehoben. Aber Blitze werden z.B. als sehr riskant eingeschätzt, da die Secondary sehr wackelig sein soll.

Atlanta Falcons

Seit vier Jahren dominiert nur ein Thema in Atlanta: Michael Vick, das spektakulär spielende QB-RB-Amalgam. Die Falcons wähnten sich letzte Saison reif für die Superbowl, als Vick sich in einem Vorbereitungsspiel verletzte und nur fünf Spiele spielen konnte. Was folgte, war der kollektive Kollaps der in der Entlassung von Reeves mündete.

Das Thema zieht sich bis zum heutigen Tage durch. Vick hat teils aus Unlust, teils aus Vorsicht, teils wegen Verletzungen kaum ein Preseason-Spiel in diesem Jahr mitgemacht. Daher stelle ich in Frage ob Vick sich mental von der schweren Verletzung im letzten Jahr erholt hat.

Ein zweites Problem in diesem Zusammenhang: der Trainerstab hat gewechselt, Jim Mora kam für Reeves. Er und sein OffenseCoord. Greg Knapp kommen von den 49ers und bringen die WestCoast-Offense mit.

Nun ist aber Vick weder in der Präzision noch in Zahl der angekommenen Pässe ein Mann für die WestCoact-Offense. Matt Winkeljohn schreibt in ESPN, dass eine funktionierende WestCoast-Offense über 60% completed passes braucht, aber bei Vick in der NFL selten substantiell mehr als 50% der Pässe ankommen. Liest man ein Interview mit Knapp, hört sich das so an, als würde ein Trainer blind versuchen, sein System dem Team aufzuoyktorieren. Die wenigen Bälle die Vick in der Preseason genommen hat, waren alles andere als vielversprechend.

Eine Westcoast-Offense braucht Zeit. Aber ob man in Atlanta gewillt ist, 2-3Jahre Aufbauzeit hinzunehmen?

Und die mangelnde Spielpraxis durch versäumte Preseason-Spiele dürfte auch nicht zum nötigen blinden Verständnis mit WideReceiver beigetragen haben.

Entlastung in der Offense soll das Laufspiel sorgen: RB Dunn und RB Duckett. Von Duckett wird in seinem dritten Profi-Jahr der Durchbruch erwartet. Aber RB Dunn gilt aus seinen Buccs-Zeiten noch als fangsicherer RB und damit wie geschnitzt für die Westcoast-Offense.

Problem für Vick, Dunn und Duckett: die Offenseline ist wackelig. Damit gibt es kaum Blocks beim Laufen und wenig Pass-Protection (auch Dunn und Duckett gelten nicht als Blocker). Vick ist zwar agil, aber Westcoast-Offense sieht einen QB lieber in der Pocket. Und Vick ist nicht der schnellste Werfer.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp