Tour-Tag 7: Vom Lenkerbruch, Maulfeilen und Methadon
[17h18] — Kurze Etappe morgen, 168km, Lamballe – Quimper, sehr welliges Profil mit giftigen Berg der 3ten Kategorie nach 50km mit im Schnitt 8% Steigung. Etappe vor Ruhetag, wird vermutlich von Nervösität und Ausreißversuchen geprägt sein.
[17h05] — #47 Pozzato/Fassa gewinnt, #35 Flores/Euskatel und #71 Manchebo/Illes.
Die sieben Ausreißer wurden ihr eigenes hochrtouriges Ausscheidungsrennen, beim letzten Kilometer war die Gruppe auseinander gesprengt, Pozzato, Flores und Manchebo vorne, Flores musste abreißen lassen, kam aber 100Meter vor dem Ziel nochmal ans Hinterrad.
Der Anstieg zum Ziel hin, hat Zeit gekostet zirka 10 Fahrer haben abreißen lassen müssen und kommen mit 2-3 Minute Verspätung ins Ziel.
[17h03] — Das Peloton hat seine Aktivitäten eingestellt, die sieben müssten durchsein. Brochard versucht einen langen Sprint.
[17h02] — Bettini im Bergtrikot, Brochard, Manchebo, Hinault.
[17h01] — T-Mobil hat die Kontrolle verloren, sie sind zu wenige. Der Vorsprung der Ausreißer wird immer größer, sieben Fahrer.
[17h00] — Eine Tempo-30-Schwelle wird zum Ausreißen benutzt, 6Fahrer können abreißen lassen. U.a. Bettini.
[16h58] — Die Fahrer müssen durch die Rauchwolken von begalischen Fackeln fahren, Das Feld extrem langgestreckt. Ausreißer, Ausreißer, Ausreißer, alle von T-Mobile eingefangen.
[16h57] — Ein Ausreißversuch nach dem anderen, das Feld wird immer länger.
[16h56] — T-Mobile kontrolliert das Feld, versuchen offensichtlich für Zabel anzuziehen. Trotz des ungünstigen Profils. Es geht jetzt bergauf. Alle im Wiegeschritt.
[16h55] — Nur noch 2 oder 3km vor dem Anstieg. Das Feld scheint nervös zu sein.
[16h54] — Jetzt lassen sie die Beine hängen und lassen sich einfangen. T-Mobile und Gerolsteiner vorne.
[16h52] — 10km vor dem Ziel gelingt es den vier Ausreißern das Peloton auf Distanz zu halten, immer noch knapp 10Sekunden.
[16h51] — Der nahende Zusammenschluß hat Begehrlichkeiten und Ausreißer-Instinkte im Hauptfeld geweckt. Einige versuchen wegzufahren.
[16h49] — T-Mobile sehr aktiv im Peloton. Das Etappenziel wird auch deswegen eine “Anti-Sprinter-Zielankunft”, weil nur die letzten 100m gerade sind.
Das Peloton macht weiter Tempo. 16 Sekunden Vorsprung.
[16h46] — Der Schluß dieser Etappe könnte für #66 Piil/CSC maßgeschneidert sein, der schon vorgestern sehr offensiv gefahren ist.
Doch das Hauptfeld zieht nun an, Der Vorsprung schmilzt auf 25 Sekunden, 15km zu fahren.
[16h44] — 30 Sekunden Vorsprung für die Ausreißer, 16km vor dem Ziel. Das Peloton pflegt immer noch ein mäßiges Tempo. Piil ist der Bestplazierte der Ausreißer, Platz 5 im Klassement, 6min58 hinter dem gelben Trikot, drei Minuten vor Armstrong.
Die Ausreißer fahren jetzt besser.
[16h41] — Die vier Ausreißer kommen nicht weg, es herrscht keine Harmonie, man fährt nicht im Kreisel. Auf den langen, schnurgeraden Straßen kann das Peloton die auf 25Sekunden weggefahrenen Ausreißer sehen.
[16h40] — 20km-Banderole, Straße trocken. US Postal hat das Tempo im Peloton brutal verlangsamt.
[16h39] — Die zweite Gruppe fällt völlig auseinander, aber ist nur noch wenige Sekunden hinter dem Peloton. Die vorderen Fahrer schließen bereits zum Peloton auf.
[16h38] — US Postal kontrolliert das Feld, hält es auf langsamen Tempo, die zweite Gruppe holt auf, die vier Ausreißer können auf 10Sekunden wegfahren.
[16h36] — Petrov, Piil, Canellara und Garcia Acosta sind nun vorne. Interessant: fast alle Sprinter von Namen sind in der zweiten Gruppe, die immer noch 40Sekunden Rückstand hat. Zabel und Hondo sind im ersten Hauptfeld.
[16h33] — Die Strasse ist fast völlig trocken. Ausreißversuch von zwei Mann. Das Peloton jagt, nach einer Verzögerung, hinterher. Wie eine lange Tentakel scheint das Peloton nach den Ausreißern greifen zu wollen, während sie die 25km-Banderole durchfahren.
[16h30] — EUROSPORT zeigt gerade Videoaufnahmen eines Zuschauers vom gestrigen Crash. Ein klassischer Auffahrunfall wie auf der Autobahn. Noch 10 Sekunden später rauchen Radfahrer mit voller Kanne in die Sturzstelle rein.
Das Peloton nimmt Tempo raus. Man fährt auf breiter Front. US Postal verlangsamt um ihren Mannschaftskollegen Azevedo zurückommen zu lassen, der eine Reifenpanne hatte. Der Regen hat aufgehört. Die zweite Gruppe hängt 45Sekunden hinterher und versucht aufzufahren.
[16h27] — Eingeholt. Keine Ausreißer mehr. Vorne macht CSC Tempo.
[16h25] — Sichtkontakt zwischen dem ersten Peloton und der Spitze. Das erste Peloton hat eine Minute Vorsprung auf das zweite Peloton.
[16h22] — 31km vor dem Ziel fliegt das erste Peloton heran, drückt den Rückstand auf 30Sekunden, obwohl die Fahrt des Pelotons derzeit nicht wirklich schnell aussieht. Im ersten Peloton ist alles was Namen hat, bis auf O’Grady und Moreau.
Das Ziel wird nicht uninteressant sein. Wie gestern erwähnt, werden die letzten sechs Kilometer eine recht bittere Nummer: ein flotter Anstieg der aber nicht schnurstracks geradeauf führt, sondern immerwieder Gefälle und unterschiedliche Steigungsprozente aufweist, wie geschaffen für einen langen Antritt.
[16h17] — Der Motorrad-Reporter von FranceInter meldet schneidend kalten Wind und der Regen habe die Straßen unglaublich rutschig gemacht. Die lange Abfahrt der Bergwertung ist nun zu Ende. Der Vorsprung der Ausreißer ist unter 2Minunten. Im Hauptfeld scheint man leicht durchzuatmen.
[16h15] — Zurück zum Methadon: ein zweiter Sportarzt meldet sich. Methadon habe auch angsthemmende Wirkung und mache bei solch schwieriger Tour durchaus Sinn.
Das Hauptfeld ist auseinandergerissen. Die vorderer Gruppe ist nur noch 2min18 hinter den Ausreißern. Die zweite Hauptgruppe hat schnell abrissen lassen, knapp 20sekunden hinter dem Peloton, u.a. mit dem grünen Trikots von O’Grady
[16h13] — Der Schweizer Montgomery ist wegen eines Sturzes und Schlüselbeinbruch aufgegeben. Simoni wollte vorhin ebenfalls aufgeben, aber die gesamte Mannschaft ließ sich zurückfallen und redete auf ihn ein.
[16h12] — Der Wind nimmt zu, eisiger Regen fällt hinab. 40km vor dem Ziel. Man sieht wie das Peloton in den Lenker beißt. Das Peloton reißt auf, mit einer Hauptgruppe von 100 Fahrern vorne.
[16h11] — Der Abstand bricht rapide ein. Der Vorsprung gerade 2min59. Man fährt jetzt direkt an der Küste entlang, viele Kurven, entlang einer Küstenlinie die von Sanddünen durchbrochen wird.
Das Peloton ist enorm langgezogen.
[16h06] — FranceInter hat seine Berichterstattung aufgenommen und nimmt sich als erstes den Dopingfall Brandt auf. Ein Sportmediziner klärt über Methadon auf. Dieses werde vorallem als “Entzugsmittel” bei Drogenabhängigen verwandt, habe als einzige “interessante” Nebeneffekte etwas euphorisierendes und schmerzunempfindlich machendes, aber es wäre das erste Mal dass ihm ein Fall von Methadon-Doping im Sport untergekommen wäre.
Der Vorsprung der beiden Ausreißer bei viereinhalb Minuten.
[15h55] — Nicht vieles passiert. Die beiden Ausreißer haben eine Bergwertung genommen, sind mit mehr als 6Minuten in Front. #85 Sven Montgomery/Gerolsteiner ist ausgestiegen.
[15h06] — Nachdem die beiden Ausreißer fast neun Minuten Vorsprung besaßen, hat das Feld seit einer Viertelstunde angefangen den Abstand runterzufahren und ist nur noch 7 Minuten entfernt. QuickStep und Crédit Agricole sind vorne im Hauptfeld.
[14h31] — Zwei Ausreißer: #154 Erik Dekker/Rabo und #184 Marichal/Lotto. Das Feld läßt es nach einer flotten ersten Stunde (50kmh Schnitt) nun langsamer angehen, der Vorsprung ist auf über 6Minuten angewachsen, steigt um zwei Minuten pro Viertelstunde. Noch zirka 100km zu fahren.
[13h40] — Die Meldung vom Ausfall Simonis wird zurückgezogen. Simoni ließ sich anscheinend nur behandeln und wurde inzwischen ins Feld zurückgefahren. Aber offensichtlich leidet er noch an den Folgen des gestrigen Sturzes.
In der ersten Stunde fährt das Feld einen Schnitt von fast 50kmh.
[13h18] — FranceInfo meldet gerade die Aufgabe von #171 Simoni/Saeco.
[13h17] — In der ersten Dreiviertelstunde zeichnet sich eine nervöse Etappe mit zahlreichen Aureißversuchen ab
[13h12] — Und es gibt eine weitere negative Meldung: den ersten positiven Doping-Befund. #182 Brandt/Lotto wurde positiv auf Methadon getestet.
[12h57] — Die gestrige Etappe sorgt noch für viel Wirbel. Ziemlich genau beim Teufelslappen, zu Beginn des letzten Kilometers, gab es gestern einen kapitalen Crash. Inzwischen konnte der Hergang rekonstruiert werden. Der #82 Haselbacher/Gerolsteiner brach beim Schlußspurt der Lenker und riß beim Sturz quasi das halbe Feld mit. Haselbacher brach sich dabei drei Rippen und das Nasenbein. Der bei Haselbacher fahrende und mitgestürzte #181 McEwen/Lotto tickte wohl völlig aus und beschimpfte den auf der Straße liegenden Haselbacher aufs wüstete: “Anfänger“, “Arschloch” und ähnliches sollen gefallen sein. Neben eines Komplettversagens des Denkapparates konstatieren Ärzte bei McEwen eine tiefe Fleischwunde an Oberschenkel/Popo.
Weiterhin schwer angeschlagen sind vier Fahrer von Phonak: #29 Sevilla, #25 Gutierrez, #27 Pereiro und der große Armstrong-Konkurrent #21 Hamilton (er mal wieder, wäre auch zu verwunderlich gewesen, wenn er bei einer Rundfahrt sich mal nicht schwerer auf die Fresse packt).
Wieder kann man konstatieren, dass die diesjährige Tour eine Sturzorgie ist. Der gestrige Sieger Boonen versucht sich an eine Erklärung: US Postal hätte bei dieser Tour sehr früh angefangen, ihren Kapitän Armstrong vorne im Feld zu positionieren. Und nun will jedes Team das nachmachen, vorne gibt es allerdings zu wenig Platz.
Armstrong kritisiert unterdessen die Veranstalter, die nicht ein 180-Mann-Feld mit Tempo 60 in eine nur 4Meter breite Zielgerade reinrauschen lassen können.
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