Tag 4: Ein kleiner Schritt für die Tour, ein großer für Armstrong
Man ist geschockt. So wie Armstrong und sein US Postal-Team die Konkurrenz gestern beim Mannschaftszeitfahren weggeblasen hat.
Das hat man nicht erwartet, zumal US Postal bereits am Vortage, nach dem Sturz von Ivan Mayo wie die Höllenhunde gefahren sind und dem spanischen Bergfahrer vier Minuten aufs Auge gedrückt haben.
Und beim gestrigen Zeitfahren haben sie die Konkurrenz um mehr als eine Minute düpiert. Und das obwohl augrund einer neuen, bizarren Regel, die Größe der Abstände beim zeitfahren nicht mehr entscheidend sind. Daher US Postal nicht eine Minute, sondern nur 20 Sekunden Vorsprung gewonnen.
Noch unverständlicher: Lance Armstrong steigt zu einem frühen Zeitpunkt ins Gelbe Trikots und übernimmt damit qua ungeschriebene Regel, die Herrschaft übers Peloton. Eine kraftaufwändige Verantwortung.
Was ist es? Ist es psychologische Kriegsführung? Armstrong der früh zeigen will wo der Hammer hängt und die Konkurrenz mutlos machen will? Oder weiß Armstrong um etwaige Schwächen in den Bergen und will sich daher früh einen Vorsprung herausfahren, ehe es in einer Woche dass erste Mal hügelig wird?
Nicht uninteressant ist das Abschneiden von Armstrongs zweitärgsten Konkurrente, Tyler Hamilton. Mit einer neu zusammengestellten und in dieser Zusammensetzung unerfahrenen Mannschaft Phonak, hat er einen starken zweiten Platz belegt. Da könnte noch was kommen…
Unterm Strich hat Ullrich bereits 55 Sekunden auf Armstrong verloren. So eng wie die beiden leistungsmäßig beieinander liegen, ist das ein Haufen Zeit.
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