Bulgarien: Treten im Rotationsprinzip

Dänemark – Bulgarien 2:0

Das Spiel war anfangs mäßig, ehe es dann in der Tat so schwach wurde, wie es von Bela Rethy bereits nach nur zehn Minuten schlecht geredet wurde.

Das Spiel ruhte komplett auf den Schultern der Dänen. Die spielten leger und relaxt sich den Ball zu, ohne wirklich brandgefährlich gegen kompakte Bulgaren zu werden. Und als kurz vor der Halbzeit Tomasson die Führung erzielte, war es endgültig mit den dänischen Bemühungen vorbei.

Jegliche Kraftanstrengung vermeidend, spielte man die zweite Halbzeit Standfußball. Gewagtes Spiel, denn schnell hätten die Bulgarien ein Unentschieden rauswürgen können.

Aber nichts da. Das eigentliche Thema des Spiels waren die Bulgaren. Anfangs konnte man noch argumentieren, dass man nach dem 0:5 vorsichtig beginnen wollte. Häufig alle 11 Mann in der eigenen Hälfte. Aber mehr und mehr zeichnete es sich ab, dass es sich eher um eine Arbeitsverweigerung handeln musste.

Dänische Geschenke wurden nicht angenommen. Null, null, null Kommunikation innerhalb des Teams. Unendlich viele Bälle landeten ins Leere oder wurden aus dem eigenen Strafraum in die gegnerische Hälfte gedroschen. Nach und nach verloren auch die wenigen Spieler die sich bemühten, jegliche Lust an der Spielteilnahme.

Die Bulgaren trieben sich so immer tiefer in eine selbstgemachte Depression hinein. Als der Schiedsrichter nach knapp 70 Minuten einen Freistoß vor dem Strafraum der Dänen nicht gegeben hat (evtl. wäre auch ein Platzverweis für den foulenden, dänischen letzten Mann fällig gewesen), da war es um die Bulagren endgültig geschehen.

Im Rotationsprinzip fing man an in Gravesen reinzutreten. Nach dem vierten Foul an Gravesen in Folge und einem energischen Protest, bekam Kapitän Petrov die zweite Gelbe und durfte den Platz verlassen. Bezeichnend: sieben gelbe Karten für die Bulgaren!

Die bulgarischen Fans waren außer sich, entweder wegen dem Schiedsrichter oder der Leistung der Spieler, rüttelten an den Zäunen und warfen mit Gegenstände, die allerdings nicht auf dem Platz landeten.

Gronkjaer kurz vor Abpfiff mit einem wunderschönen Schlenzer zum 2:0 und der fleissige Ebbe Sand mit einem Lattentreffer.

Bei den Dänen fiel auf, dass sie erst mit der Hereinnahme von Gronkjaer wirkungsvoll über die Flügel spielten, was auch Ebbe Sand entgegenkommt, der bei hohen Bällen wesentlich gefährlicher wirkt, als bei flachen Pässen.

Die Leistung der bulgarischen Mannschaft war spielerisch und kämpferisch, die mit Abstand jämmerlichste der gesamten EM.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp