EM-Check: SportBILD Sonderheft

Das SportBILD-Sonderheft ist fast halb so teuer wie das KICKER-Sonderheft bei ähnlichem Umfang (148 vs. 180 Seiten, 2,50EUR vs. 4,60EUR).

Wo das KICKER-Sonderheft mit dem Charme der Umsatzsteuer-Erklärung, Formblatt UG3, Anhang F daherkommt, lädt die SportBILD mit flottem Layout und dynamischen Photos zum Blättern ein.

Die Mannschaften werden auf jeweils zwei Doppelseiten abgefrühstückt, mit mitunter bizarren Aufstellungen. Bei der taktischen Aufstellung Hollands hat die SportBILD vermutlich richtig ins Klo gegriffen.

Was sowohl beim KICKER als auch bei der SportBILD nicht gefällt: der Redaktionsschluß der Sonderheft liegt weit vor der Nominierung des EM-Kaders. Das KICKER-Heft bringt deshalb nur einen mutmaßlichen Kader, bei dem ein Marco Streller noch bei der Schweiz herumtobt und an Brdaric noch niemand dachte, Fahrenhorst drin und Böhme draussen ist. Und das ganze ohne Rückennummern.

Die SportBILD geht noch einen Schritt weiter und druckt überhaupt keinen Kader ab. Neben der “vermutlichen” Startelf, werden andere Spieler unter “weitere Stars” abgefrühstückt. Bei den Franzosen taucht ein Micoud auf, aber weit und breit keine Spur von Sylvestre oder Saha. Das zeugt schlichtweg von Inkompetenz und Ahnungslosigkeit.

Beide Hefte haben auch einen Fernsehteil. Vom digitalen Fernsehen und den Übertragungen auf EinsMuXx oder ZDFdokukanal scheinen die Fernsehredakteure noch nicht gehört zu haben.

Unterm Strich kommt die SportBILD munterer und der KICKER kompetenter rüber. Aber für so ein Ereignis wie dei EM2004 hätten sich beide schon etwas mehr anstrengen können. Beide bieten nicht, was nicht auch Blogs hätten packen können.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp