Doping-Vorwürfe schneller als Marion Jones

Am Wochenende gab es eine Premiere in der Doping-Bekämpfung: die erste Sperre eines Athleten, in diesem Falle die Sprinterin Kelli White, nicht aufgrund eines positiven Dopingbefundes, sondern aufgrund gerichtsverwertbarer Materialien wie eMails. Diese wurden White vorgelegt, die daraufhin ein Geständnis ablegte, welches zu einer zweijährigen Sperre und dem Entzug sämtlicher gewonnener Medaillen seit 200 führte.

Die heutige NY Times meldet nun, dass der US-Sprinterin Marion Jones das gleiche Prozedere droht.

Auf einem Meeting legte gestern die US-Anti-Doping-Behörde (USADA) den Anwälten von Jones Dokumente aus den Ermittlungen gegen BALCO vor.

Jones Anwälte spielten die Sprengkraft der vorgelegten Dokumente herunter, wandten dabei aber vielsagend einen rhetorischen Kniff an: die USADA hätte keine Dokumente vorgelegt, die positive Doping-Tests von Marion Jones zeigen würde.

Dies ist aber inzwischen nicht mehr der einzige Hebel den die USADA hat. Es waren im Fall der Kelli White ebenfalls keine positiven Doping-Befunde die sie zum Geständnis zwangen, sondern eMails zwischen ihr und BALCO. Und ähnliches könnte Jones drohen.

Was für Dokumente nun Marion Jones stürzen könnte, ist nicht klar. Bekannt ist nur ein Scheck über 7.500US$ von Jones an BALCO im Vorfelde der olympischen Spiele von Sydney.

Die nächste Eskalationsstufe auf die nun jedermann wartet, wäre die Drohung eines Schadensersatzprozeß gegen die USADA, falls Jones noch vor Athen gesperrt wird.

Man darf aber gespannt beobachten, ob es bereits im Vorfelde Absetzbewegungen von Sponsoren gibt. Noch wirbt NIKE fleissig mit Marion Jones…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp