NBA-Playoffs: Totgesagte leben Lakers
Spiel 3 der Serie Spurs – Lakers, gestern zum ersten Mal mit Heimvorteil Lakers, aber trotzdem denkbar ungünstigen Voraussetzungen, da zahlreiche Interviews vor dem Spiel nahelegten, dass irgendjemand bei den Lakers den Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt hat. Payton beschwert sich in Funk und Fernsehen über seine geringe Spielzeiten und das er von den Medien zum Sündenbock gemacht wird. Shaqs Vater meint aus der Ferne das Bryant ein Arschloch sei. Horry, der vor der Saison die Fronten gewechselt hat und nun bei den Spurs spielt, meint dass es seinen Grund hat, warum ein All-Star-Weekend nur 2-3Tage dauern würde. Und Lakers-Coach Jackson meint grinsend, wenn Rumsfeld glaube er mache schwere Zeiten durch, solle er mal mit ihm den Job tauschen.
Und am Ende des Tages steht ein 105:81-Sieg der Lakers.
Also mediale Kehrtwende Marsch. Das Comeback beginnt, in den Lakers ist wieder Feuer, yaddayadda…
Das Lakers-Spiel hat mich gestern nicht überzeugt. Das Ergebnis ist eher den Spurs zu verdanken, die nie ins Spiel fanden, als grandios auftrumpfenden Lakers. Die Indizien?
Obwohl die Lakers permanent die Wurfquote dominierten (zirka 55% vs. 25%), konnten die Lakers erst gegen Ende des 3ten Viertels auf mehr als 10Punkte Distanz wegziehen. Die Zahl der genommenen Würfe spricht Bände. Lakers: 65, Spurs 85 Wurfversuche. Wenn die Spurs auch nur andeutungsweise ins Spiel gefunden hätten, hätten sie aus den 85 Versuchen mehr gemacht.
Zweites Indiz: Bei den Spurs haben die Bank-Spieler für Punkte gesorgt, bei den Lakers die “Starting Five”. Wenn Duncan und Parker wieder den Korb treffen, sehen die Lakers anders aus.
Woraus aber die Lakers Hoffnung schöpfen können: zum ersten Mal haben die All-Star-Four der Lakers eine gute Raumaufteilung gespielt. Dies machte sich zuerst in der Defense bemerkbar. Duncan wurde geschickt gedoppelt und getriplet ohne dass die halbe Spurs-Mannschaft offen am Kreis stand. Die Pick’n’Rolls wurden exzellent aufgenommen.
In der Offense kamen sich die Lakers nicht in die Quere. Mailman, Shaq und Bryant sind sonst alles Spieler die sich unterm Korb tummeln, bzw. straight unterm Korb reinziehen. Diesmal hatte man wirklich das Gefühl dass in dem Maße wie ein Spieler reinzieht, die anderen Spieler in die Lücken rausziehen, Fundament für die Triangle-Offense.
Ist das die Wende? Der Ausgang von Spiel 4 in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (nicht auf PREMIERE, Arghhh!) kommt damit noch größere Bedeutung ales es das eh schon in einer Best-of-Seven-Serie besitzt.
Können die Lakers auf 2-2 ausgleichen, stehen die Spurs Donnerstag Abend unter Druck zu Hause wieder eine Serie starten zu müssen. Die Lakers wurden schon häufig totgesagt und sind wieder aufgestanden. Aber auch umgekehrt. Häufig glaubte man sie übern Berg, ehe sie wieder in alte Muster zurückfallen.
Ich glaube noch nicht an die Wiederauferstehung der Gelb-Violetten.
Andere Spiele
Nets – Pistons 82:64, Serie 1-2
Hoffnung für die Nets, die nun zwei Spiele lang aus der Halle in Detroit förmlich rausgeprügelt wurden.
Indiana – Miami 91:80, Serie 2-0
Keiner setzt einen Pfifferling auf Miami. Die Pacers sollten wieder das team sein, das mit seiner Serie am ehesten durch ist.
Minnesota – Sacramento 94:89, Serie 1-1
Die T’Wolves haben den Schock vom verlorenenen ersten Spiel überstanden. Ich halte die Kings für labil genug um auch zu Hause Spiele abzugeben.
Nächsten Spiele
Heute nacht wird in Sacramento und Miami Spiel 3 ausgetragen.
In der Nacht Dienstag/Mittwoch gibt es Spiel 4 der Serie Nets – Pistons auf PREMIERE (2h00)
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