Mayorga falling down

Ricardo Mayorga ist einer der derzeit außergewöhnlichsten Boxer. Streetfighter, Großmaul, Showman. Und auf dem absteigenden Ast.

Nach seiner knappen Punktniederlage gegen Spinks im letzten Dezember, hat Mayorga die Chance bekommen gegen Jose Rivera um den WBA-WM-Gürtel im Weltergewicht zu fighten. Doch der Kampf musste abgesagt werden, weil Mayorga am Freitag nicht das Gewichtslimit schaffte. Er lag unglaubliche drei Kilo übern Limit, was natürlich in der kurzen Zeit nicht runterzutrainieren war.

Rivera musste unverrichtete Dinge abreisen, während die “Attraktion” Mayorga einen Ersatzgegner für das Super-Weltergewicht bekam. No-Name Eric Mitchell wurde von einem Vorkampf abgezogen und Mayorga vor die Fäuste gesetzt.

Wer den Kampf sah, dem beschlich der Verdacht das Mayorga in voller Absicht über das Gewichtslimit hinausgeschossen ist. Mayorga wirkte speckig, nicht austrainiert, lustlos.…

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Ohaljahaammaaaerkahn – Boxen made in Germany

“Ohaljahaammaaaerkahn”. So hört sich das an wenn Coach Ulli Wegner seinem Schützling Oktay Urkal in den Rundenpausen taktische Anweisungen gibt.

Es ist Samstag abend und Boxen ist ins Abendprogramm der ARD eingekehrt. Waldemar Hartmann hat sich wieder in Schale geschmissen und leitet nun über zum Kommentator der Veranstaltung, der bis gestern noch Jens-Jörg Rieck hieß, aber vom vollgewichts-alerten Hartmann nun, Schmissigkeit oblige, “JayJay Rieck” genannt wird.

Fünf Sekunden nachdem der zum Ringsprecher heruntergekommene Ben Wett sein wenig aufgesetzt wirkendes “LLLLLLLLLLLLLL-aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa-ddddddddddddddddddd-iiiiiiiii-eeeeeeeeeeeeeee-ssssssssssss aaaaaa-nnnnnnn…” ansetzt, prallen meine Salzstangen gegen die Mattscheibe des Fernsehers.

Es sollte vom ersten “L” an noch sage und schreibe 21 Minuten vergehen, bis der erste Schlag im Ring getätigt worden ist. Da gibt es die Einmarschmusik die inzwischen nur noch auf Kirmesveranstaltungen derartig hochgejazzt wird.…

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Löwen hirnlos

Auch mal wieder was Neues wie Trainerentlassungen durchgeführt werden können.

1860-Vizepräsident Zehetmair überrollt unter der Woche den eigenen Präsidenten Auer mit dem Motto: “wenn Götz das nächste Spiel verliert, fliegt er“. Auer bleibt aus Machtantrieb nichts anderes übrig als in Zehetmairs Klängen miteinzustimmen.

Dann kommt es heute wie es kommen muss: 1860 verliert 1:2 gegen den HSV. Auf dem Feld gibt Falko Götz noch Interviews, er würde um seinen Job kämpfen, man müsse sich jetzt mal zusammensetzen wie es weitergeht. Unterdessen verkündet Zehetmair vor versammelter Presse dass Götz entlassen ist.

Götz geht vom Interview in die Pressekonferenz. Dort wird er von einem Reporter gefragt, was er denn noch auf dem Podium mache, er wäre doch entlassen worden. Götz ist erstaunt, er hätte eben noch mit Auer und Sportdirektor Duffner gesprochen, man wolle nach der PK sich mal unterhalten.…

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Götz Alsmann rockt

Auszug aus der Samstagsausgabe des Tagesspiegels: “Ruhe, bitte” (der Beitrag von Götz Alsmann ist auch in der neuen “Pardon” erschienen)

Die Lust mancher öffentlich-rechtlicher Sender, das private Formatradio auf der Fäkalspur zu überholen, hat etliche langjährige Gebührenzahler zur Verzweiflung getrieben. Wenn Sie beispielsweise die gesamte WDR-Fußball-Berichterstattung, seriös und durchaus nicht ohne Humor, hören, ist das trotz Joe-Cocker- und Britney-Spears-Sperrfeuer in der Halbzeitpause ein Genuss, der Spaß bringen kann. Verlassen Sie aber das Sendegebiet und überschreiten Sie die Demarkationslinie zum NDR, bricht ein Inferno geballten Formatradio-Flachsinns über Sie herein.

Man gibt dort die „NDR 2 Bundesligashow“, anscheinend ein Radioprogramm für Vorschulkinder mit leichtem Fußballinteresse. Jede Tonmeldung wird endlos mit Trailern und Jingles angekündigt, bis man endlich erfährt, wer für wen getroffen hat.

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Auf die Omme-TV April 17

Oktay Urkal – Vivian Harris

Sa 22h55-1h15, ARD
Ooops, es gibt sie noch, die “richtigen” Kämpfe in der ARD. Oktay Urkal, “local guy” tritt gegen Vivian Harris, Titelträger der WBA an. Beider werden in Ranglisten so zwischen fünf und zehn geführt.

Vivian Harris sieht sich als einer der unterschätztesten Boxer der Gewichtsklasse, dem die richtig großen Kämpfe durch einen schlechten Promoter versagt worden sind. Immerhin, er hat noch eine Zukunft vor sich, mit gerade 25 Jahren.

Anders sieht es bei Urkal aus. Mit 34 Lenzen ist seine Karriere absehbar. Nach seiner ganz engen Punkteniederlage gegen Kostya Tszyu 2001, dümpelte er mit mittelmäßigen Kämpfen vor sich hin. Das könnte sein letztes Coming-Out sein.

Die Don King-Nacht

Sa/So 3h00, PREMIERE

Er war weg vom Fenster, seit 2-3 Jahren ist er in “full force” zurück, einer der windigsten Gestalten des Box-Business Promoter Don King.…

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