Sprengt die Formel-1 in die Luft!
… und könnt ihr bei der Gelegenheit gleich auch noch Ralf Schumacher und Barrichello das Lenkrad aus den Griffeln reißen?
Ein u-n-b-e-s-c-h-r-e-i-b-l-i-c-h langweiliges, ödes Rennen mit handgezähltem 1 (in Worten: einem) Überholmanöver.
Als der vorne davonrasende Jenson Button nach nur 6-7 Runden zum ersten Tankstopp in die Box gefahren ist, ist mir die Kinnlade runtergefallen. Und als in den folgenden drei Runden nahezu alle das erste Mal reingefahren sind, ist mir gar nichts mehr eingefallen.
Was ist das für ein Rennsport, in der man die Leute mit zwei Tropfen Benzin an den Start läßt? Wenn ich andere Leute beim Tanken zusehen will, kann ich zur nächsten JET-Tankstelle laufen und speckigen Leuten in Cordhosen auf ihren Arsch gucken, während sie den Tankstutzen einführen.
Eine Runde lang — nach dem Start — Spektakel und dann 61 Runden nicht, nichts, nichts.
Und das obwohl ein Vierer-Paket, Trulli, Ralf Schumacher, Barrichello und Alonso fast permanent zusammen die Runden drehte. Aber RSC und BAR zeigten die Angriffigkeit von homophilen Gänseblümchen und gaben sich mit ihren Positionen zufrieden. Der einzige der Tatendrang zeigte, Alonso, und dabei gegen Ralf Schumacher das einzige Überholmanöver des Rennwochenendes fuhr, bekommt nun möglicherweise durch die Rennkommission eine Rüge erteilt.
Wäre ich Ecclestone, würde ich die 20 Rennfahrer splitterfasernackt mit nassen Handtüchern über die Rennstrecke peitschen und Ron Dennis, Frank Williams und Jean Todt die Kniescheiben zertrümmern (okay, hätte bei Frank Williams nicht die ganz große Wirkung). Ich breche in Heulen aus, wenn ich an US-Rennsport-Serien wie IRL oder NASCAR denke, was da für ein Spektakel abgefackelt wird… Gebt mir Ovalrennen, gebt mir Safety-Cars und stabile Stoßstangen.
Mercedes-McLaren. Harharhar! Glückwunsch zum ersten Punkt für Räikkönen, Glückwunsch: das erste Mal zwei Fahrzeuge ins Ziel gebracht zu haben. Platz 8 und 12… Ohne Worte.
Ferrari. Nochmal Barrichello. Wie kann jemand der mit identischem Auto startet, sich von seinem Teamkollegen fast überrunden lassen (wenn Schumacher mit Vollgas durchgefahren wäre)? Wie kann jemand 50 Runden lang hinter diversen Fahrzeugen hinterherzuckeln, ohne die Spur von Aggressivität zu strahlen? War das ein Duftbäumchen was da an seinem Lenkrad baumelte?
Jaguar. Weil Jaguar zu Saisonbeginn so gelobt wurde: heuer waren es Platz 13 und 14.
BMW-Williams. Meine Fresse. Was für Loser. Da werden sie überholt oder ausgekontert, das Pepita-Hütchen fällt hinten von der Hutablage und schon fängt das Heulen an. Ralf, unser “100-Millionen-Mann” für Toyota (harhar) läßt sich vom Teamkollegen wie ein Schulbubi in den Rasen drängen. Und gegen Ende des Rennens kriegt es Ralf wieder nicht gebacken zu zweit durch eine Kurve zu fahren und läßt sich von Alonso rauskegeln. Kein Wunder in diesen überhol-armen Motorsport-Zeiten, das man geistig überfordert ist, wenn plötzlich ein zweites Auto auf der Rennstrecke auftaucht.
Montoya trifft auf einen Fahrer der mal gegenhält, wird abgedrängt, schon schreit er Mordio und Zeter (und drücke ich nur milde aus, denn ich bin Montoya-Fan!). Jeeeezzz. Bleibt bei eurer Playstation.
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