Tank ohne Zucker
Auch Tage nach dem K.O. von Klitschko d.J. Inzwischen ist allem Anschein nach die Diabetes-Theorie aus der Welt. Ein vierfach höherer Zuckerwert soll kurzfristig durch das Mampfen von z.B. Traubenzucker oder evtl. Milchschnitten zu erreichen sein.
Im Gegenteil, inzwischen heißt es mitunter das nirgends auffällige Blutwerte beobachtet worden.
Der Streit entzündet sich nun exakt an der Sollbruchstelle zwischen dem deutschen Boxstall Universum und den emanzipierten Klitschkos die mit Macht in den USA-Markt drängen, der lukrativer als Milchschnitten-Tempo-Deutschland ist.
Die hiesigen Medien haben ihr Fadenkreuz bereits ausgerichtet. Über einem unterschwelligen “Wladimir, bist selber schuld“, wird die Schuld dem Ex-Lennox-Lewis-Trainer Stewart in die Schuhe geschoben.
Er soll die Vorbereitung nicht konsequent zu Ende geführt haben, hat medial Unsinn erzählt (soll Klitschko einen starken linken Haken antrainiert haben wollen) und während des Kampfes nicht verhindert haben, das Wladimir über-pacet.
Was mir an den ganzen deutschsprachigen Presseartikeln aufstößt, ist die Uniformität mit der diese These vertreten wird. Dabei greift jede Zeitung auf exakt die gleichen Indizien zurück und kommt zu exakt den gleichen Schlüssen, fast so, als ob ein Ghostwriter von SZ über Abendblatt bis hin zum Tagesspiegel überall die Feder geführt hätte. Kein Artikel der nicht den Klitschko-Satz “Fritz, es tut mir leid“, als vermeidliche Abbitte an seinen Ex-Trainer Sdunek zitiert.
Für die deutschen Medien ist es klar: für die Klitschkos gibt es nur einen richtigen Weg: in solide deutsche Hände zu bleiben. Sich nicht von amerikanischen Marketing-Schnickschnack ablenken lassen.
Solange ich nicht die andere Seiten gehört habe, ist mir das als Analyse zu simpel. Vielleicht wird man im Laufe der nächsten zehn Tage, im Zuge der Vorbereitung des WM-Kampfes von Klitschko d.Ä., mehr aus Wladimirs Mund direkt hören. Sofern die Schreyls, Hiepens und Ploogs es schaffen ihre Devotion abzulegen.
Reaktionen