Doping bei Kelme – Kelme nicht bei Tour
Seite Mitte der Woche kursieren die Anschuldigungen des spanischen Radfahrers Jesus Maria Manzano, veröffentlich in der spanischen Sportzeitung “AS”, das sein Ex-Team Kelme regelmäßig gedopt hätte.
En-detail schildert Manzano wie ihnen einige Tage vor der Tour Blut abgenommen wurde. Manzano hat sich bereits bei der Blutabnahme über die hygienischen Bedingungen gewundert, hatte gestaunt warum das Blut nicht gekühlt wurde, sondern einfach in eine Plastiktragetasche landete.
Das Blut wurde dann während der Bergetapen wieder zurück in den Körper gepumpt. Am 12ten Juni 2003, bei der Bergetappe nach Morzine hoch, unternimmt Manzano einen Ausreißversuch. Aber an einem der Gipfel bricht er zusammen. Zuerst dachte er, er hätte einen Hungerast. Doch die Hände wurden taub, Schwindelgefühle kamen und ihm wurde kalt.
Er wurde ins Krankenhaus gebracht, hatte einen aufgeblähten Bauch und konnte bis tief in die Nacht hinein, nicht urinieren. Kelme trägt ihm auf, zu erklären dass er sich wg. der Hitze übernommen hätte.
Ende des Monats, bei einer anderen Veranstaltung, wieder nach einer Transfusion, traten die gleichen Symptome auf. Da begann er zu verstehen, dass er an Blutvergiftung litt, ausgelöst durch das abgezapfte Blut, das den ganze Sommer über, in der Plastiktüte mittransportiert wurde.
So seine Aussage in der “AS”. Der Sportdirektor von Kelme Vincente Belda tat das als Spinnereien und Racheakt eines entlassenen Fahrers ab.
Ich habe die Geschichte nicht weiter verfolgt, da es eine Einzelaussage war, in einem nicht unbedingt sehr seriösen Medium.
Dennoch genügend glaubwürdig für den Tour-de-France-Veranstalter ASO und dem Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc um Kelme aus der Tour de France und allen anderen ASO-Veranstaltungen rauszuschmeißen. Kelme machte sich Hoffnung über die letzte Wildcard als 22tes Team reinzukommen. Die ASO schloß aber Kelme explizit aus und schloß die Vergabe einer Wildcard für 2004 generell aus.
Das überrascht, den Leblanc ist in Sachen Dopingbekämpfung nicht an vordertser Front, mehr Getriebener als Antreiber und hat sich Mitte der Woche in ersten Statements eher skeptisch bezüglich den Äußerungen Manzanos gezeigt.
Typischer ist da schon die Reaktion des spanischen Radsportverbandes, der, ähnlich wie die Verbände Belgiens und Hollands eher als Bremser des Anti-Dopings gilt. Man will Klage erheben um den Ruf zu schützen. Wohlgemerkt: Klage gegen Manzano. Um den Ruf Kelmes wiederherzustellen…
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