F1-Aktionismus: Schumacher und die Regeln
Die Anzeichen verdichten sich, Großmuftis der FIA und der Rennställe wollen sich ASAP zusammensetzen um über das Format der Qualifikation zu reden. Übrigens: jetzt will es keiner gewesen sein, der das Format zu verantworten hat. Die Rennställe sagen “Ham’wa schon immer gewusst, dass es BS ist” und die FIA sagt dass die rennställe mit dieser verkorksten Idee gekommen sind.
Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Nicht “die” Rennställe, aber einige Rennställe. Die Öffentlichkeitsarbeit von McLaren-Mercedes und Ferrari gleicht diesbezüglich eher mafiösen Vereinigungen. Die einen äußern sich zu sportpolitischen Fragen gar nicht, die anderen schwafeln um den heißen Brei als wären sie Consigliaris. Und hinter den Kulissen rammen sie die Baseballschläger in geschützte und ungeschütze Körperöffnungen rein.
Auf einem anderen Papier steht welcher Qualifikationsmodus unter den derzeitigen Rahmenbedingungen sinnvoll ist. So gerne ich die zweigeteilte Quali am Freitag und Samstag sähe, aber bei den Beschränkungen bzgl. des Motors würde keiner auch bei einer Freitags-Quali voll fahren. Zumindest nicht ohne Zeitenaddition.
Der alte Pre-2002-Modus, von Ecclestone favorisiert, die Jungs einfach für eine Stunde alle gleichzeitig auf die Piste lassen, dürfte aus Motorensicht auch eher suboptimal sein, wg. 12 zu fahrenden Runden. Ich wage die Prognose: wenn es eine Änderung gibt, dann wird es den “bad guys” Ferrari und McLaren sei Dank nur noch eine Samstags-Quali geben, bei der jeder Fahrer einzelnd auf die Piste geschickt wird. Und das Ganze wird als weitere Kostenreduzierungsmaßnahme verkauft. Und die Zuschauer werden noch eine Stunde weniger “Racing” für ‘nen halben Tausender sehen…
An anderer Front mehren sich die Anzeichen das “Goldkettchen”-Schu’ zu Rolex-Flavio wechselt. Manager Weber und die BILD haben sich weit aus dem Fenster gelehnt und sprachen von einem unterschriftsreifen Vertrag mit Renault.
Und es kann mir keiner erzählen, dass Frank Williams und Patrick Head das nicht gewollt haben… Schade um Trulli.
Reaktionen
Und ich wette mal, dass Michael Schumacher im unmittelbaren Anschluss nach seiner aktiven Laufbahn in das Management des Formel-1-Zirkusses wechselt, um kurz danach der Nachfolger von Ecclestone zu werden. Wetten das?
Alternative wäre er geht ins Management von Ferrari … Das wäre aber nur halb so schön.
Nee, am wahrscheinlichsten halte ich es dass er sich komplett aus dem rennsport zurückzieht. ich glaube MSC ist einer der , wenn er aufhört, 100%ig schluß macht. kein DTM, keine PR, kein TV-kommentator.
die einzige alternative die ich mir dazu vorstellen könnte, wäre eine funktion bei ferrari, wg. “ferrari-familie”. fragt sich aber ob diese nach einem rücktritt von MSC noch gegeben ist. ein brawns macht kein hehl daraus, dass er lieber angeln gehen würde und ein todt ist als nachfolger für mosley bei der FIA im gespräch. bin mir nicht sicher inwieweit das dann noch eine “familie” für MSC darstellt.
Nachtrag:
Inzwischen dementiert Renaults Briatore mit Weber über Ralf gesprochen zu haben (es gibt also wahrscheinlich nur um Weiber). Die BBC meint dass ein Renault-Team viele Insider erstaunen würde, da Ralf Schumacher in Verbindung mit Toyota stehen soll.
Die Nicht-Reaktion Williams auf die Schwätzer RSC und Weber lassen weiterhin nur Schluß: Reisende will man nicht aufhalten.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass sich ein Michael S. einfach zur Ruhe setzt und nichts macht. Schwer vostellbar, dass er sich vom Rennsport zurückzieht. Er kann ja nix anderes ;)
Eine Airline wie Lauda? Finger weg, Schumi. eBusiness wie Investor Boris? Mode wie Blörn Borg? Alles Flops.
Schumi braucht den Auftritt. Und was handfestes. Aber es sind ja noch ein paar Jahre hin. Er will sicher noch zum zehnten Mal Weltmeister werden. Oder Bernie wirft ihn genervt raus …;)