Bundesliga-Spieltag ZwoEins
Das stand dann doch etwas anders auf dem Papier. Top-Duelle wohin das Auge blickte, erhöhter Schweißdrüsen-Einsatz um Anschluß an die Tabellenspitze, den Championsleague-Plätzen, UEFAcup-Plätzen oder dem Nichtabstieg zu halten. In realiter entpuppte sich aber der Bundesliga-Samstag als recht lendenlahme Veranstaltung. Ganze zwei Tore in der Schluß-Halben-Stunde.
Sicherlich zeigte der VfB ansteigende Form und drückende statistische Überlegenheit und Time Wiese eine gute Leistung. Aber es ist auch nicht so gewesen, dass die Schwaben ein Offensiv-Feuerwerk abbrannten und der Lauterer Strafraum so lichterloh brannte, dass die roten Teufel ihre Enkel von einer “Flammenhölle” erzählen werden. Nicht unähnlich übrigens der Leistung von Chelsea bei der 1:2-Heimniederlage gegen Arsenal zwei Stunden vorher
Die Lueterer scheinen auch schon reichlich von der Medizin des “Angsthasen” Kurt Jara geschluckt zu haben. Hatte ich mich am Freitag gefragt, wie sich die Stuttgarter der Pfälzer Aggressivität erwehren würden, hat Jara erst mal Beton anrühren lassen und nach sechszig Minuten durch Auswechslungen den restlichen Alibi-Offensiv-Bemühungen endgültig den Garaus gemacht. Okay, bei einem Abstiegskandidaten mag die Medizin angebrachter sein, als einst beim HSV.
Was nicht heißen soll, dass der HSV inzwischen als “geheilt” aus der Psychatrischen entlassen worden wäre. In München stellte sich die Frage welches der beiden Teams eigentlich grausamer gespielt hat. Wenn die Bayern am Dienstag sich auch nur annähernd in dieser Verfassung präsentieren werden, setzt es die Klatsche des Jahrtausends.
Als die Partie zwischen Schalke und Werder angepfiffen wurde, entwickelte sich eine muntere Partie. Je länger aber das Spiel dauerte, desto mehr neutralisierten die zahlreichen Fouls, Fehlpässe und kleinlichen Entscheidungen von Wack die Partie, bis dann irgendwann in der zweiten Halbzeit das Niveau des harmlosen Geplänkels erreicht wurde, bei der man keiner der beiden Mannschaften den Willen zum Siegen ansah.
Mannschaft der Stunde? Neururers Wichtel rund um Wosz, Freier, Zdebel, Gudjonson und Colding. Nun wird es wirklich unheimlich. Und das Feiern nach den Spielen nimmt nun allmählich eine Lässigkeit an, die an Bayers spektakuläre Championsleague-Auftritte erinnert.
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