Borussia-Watch Teil 239
Und wieder haben Röckenhaus, Thomas Hennecke, die SZ und der KICKER eine Schippe draufgelegt. Im Grunde genommen sind es sogar drei Schippen Und die Schaufeln die sie diesmal draufgelegt haben, die haben es in sich.
1/ Konnte der BVB sich bislang damit herausreden, dass die Finanzlage nicht so schlimm sein kann, wie geschildert, weil ja bislang noch jedermann sein Geld bekommen hätte, ist nun ein geheimer Vorgang aufgetaucht. Demnach war der BVB Ende des Jahres 2003 nicht in der Lage dem Bauunternehmen Hochtief die restlichen 17 von 32Mio EUR für den Stadionausbau zu bezahlen. Es wurde eine Vereinbarung zum Abstottern der Schulden getroffen.
2/ Der BVB hat das Westfalen-Stadion letztes Jahr an eine Fond-Gesellschaft der Commerzbank abgetreten, um einen Liquiditätsengpass zu beseitigen. (Was erklären würde, warum der BVB trotz prekärer Finanzlage lange alle Gelder und Gehälter zahlen konnte). Umgekehrt muss der BVB nun 17Mio EUR pro Jahr Leasing-Reaten an die Commerzbank zahlen (17mio/Jahr). Derzeit ist aber der BVB mit vier Raten zu insgesamt sechs Mio EUR im Rückstand.
Hier muß man Niebaum und Meier der Lüge beschuldigen, da beide bislang den Eindruck erweckten, dass das “verleasen” getan wurde, um den Stadionausbau zu finanzieren. Offensichtlich wurden die Einnahmen weitaus früher im Jahr ausgegeben.
Das wiederum macht deutlich, dass Niebaum und Meier früh 2003 um die Probelme wussten, aber nach der Verletzungsserie zu Beginn der Saison 2003/2004 wie die Irren Spieler einkauften.
3/ Die Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK) will eine Sonderprüfung der Bilanzen des BVBs beantragen.
Zumindest dieser dritte Punkt scheint mir auf wackeligen Füßen zu stehen. Es ist nur eine Ankündigung eines Antrages und damit noch weit weg von der Sonderprüfung selber. Röckenhaus erwies sich was “technische” Details der Finanzbranche angeht, nicht als sattelfest, von daher ist seine Interpretation “gefürchteter als eine Steuerprüfung” mit Vorsicht zu geniessen. Zudem ist der Sprecher der SdK selber BVB-Aktionär. Das läßt mich vermuten, dass der Mann selber BVB-Fan ist und daher auch eine subjektive und nicht von den nackten Zahlen bestimmte Sicht der Dinge hat.
Röckenhaus fasst zusammen:
– Banken schätzen den Schuldenstand des BVBs auf 70Mio ein, also ungefähr die Höhe der Schächter-Anleihe.
– Der BVB bekommt bei deutschen Banken kein Kredit mehr und ist bereits auf österreichische Banken ausgewichen.
– Der Aufsichtsrat wurde am Mittwoch vom “wahren” Ausmaß der Verschuldung informiert
– Momentan wird so ziemlich alles an Spielern feilgeboten, was zwei Beine hat: Frings, Dede an Bayern, Rosicky, Koller
Niebaum scheint den Ernst der PR-Lage noch nicht erkannt zu haben. Dem Handelsblatt gibt er in einem Interview ungerührt folgendes Statement:
FRAGE: “Wofür brauchen Sie [die Schechter-Anleihe]?”
NIEBAUM: “Anleihen dienen Fußball-Clubs generell zur Verbesserung der Infrastruktur. Wir werden in Zukunft weitere Projekte realisieren, wie zum Beispiel im Stadionumfeld und in den Bau eines Trainingszentrums.”
Anleihen werden “generell” zur Verbesserung der Infrastruktur genommen? Und wie sieht es beim BVB aus?
“Wir werden in Zukunft weitere Projekte realisieren”. In “Zukunft”? Mit der Schechter-Anleihe?
Elegant sich um eine Aussage herumgedrückt wofür die Schechter-Anleihe nun benötigt wird…
Links:
SZ-Artkel: -1-, -2-
KICKER-Artikel: -1-, -2-
Schwatz-Gelb-Artikel
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