Christmas in da NBA

Weihnachten in der NBA. Heute nacht auf PREMIERE Pistons – Nets und gestern nacht Sacramento – Dallas.

Es hatte zuerst den Anschein als hätte sich das nächtliche Aufbleiben nicht gelohnt, denn Sacramento lag zur Halbzeit 16 Punkte vorne (60:44) und was Dallas da zusammenspielte, das ging ja überhaupt nicht. Vorne war es noch einigermassen erträglich, mit einer Shooting Pct. von irgendwo bei 45%. Aber die Defense ließ die Kings vorne treiben was sie wollten, teilweise mehr als 60% ihrer Würfe verwandelnd und massenweise Dreier versenkend.

Da sitzt man also irgendwann um halb zwei vor dem Fernseher und fragt sich, ob man nun nicht noch besser zu Bett gehen sollte. Die Hoffnung zumindest auf ein spannendes Spiel war nicht sehr groß, denn die “Großen Drei” der Mavs, Nowitzki, Finlay und Nash, alle drei körperlich angeschlagen. Wären nicht Walker und der immer stärker spielende Jamison gewesen, man hätte in der Arco-Arena gleich die Lichter ausmachen können.

Was für einen Budenzauber Nelson in der Halbzeit veranstaltete, ist mir nicht bekannt. Aber bereits Mitte des dritten Viertels war bereits all der Kings-Vorsprung aufgezehrt. Die Kings kamen wie Penner aus der Kabine geschlürft, brachten keinen Korb mehr unter, während die Mavs nun auf einmal jeden Dreier traumwandlerisch versenkten und innerhalb von 3-4 Spielminuten den Rückstand auf etwas Einstelligem reduzierten (19:4-Lauf der Mavs in den ersten fünf Minuten).

Dallas schaukelte die Partie überraschend ruhig nach Hause, die Gegenwehr von Sacramento war gering. Eine merkwürdige Partie das, denn es gab kein “Kickstart”-Ereignis an dem man nun festmachen könnte “Dallas hat die Aufholjagd begonnen”. Auch blieb der ganz große Mavericks-Wirbel aus, bei der aus einer schnellen Transition heraus nach nur fünf Sekunden abgelaufener Playclock bereits der Wurf abgefeuert wird.

Umgekehrt, befeuert vom Publikum, hatten die Kings immer wieder einige Körbe und Aktionen der Güteklasse “Ohoh, jetzt können die Kings das Spiel wieder zu ihren Gunsten kippen”. Aber, völlig untypisch für die Mavs, es kratzte sie nicht, sie spielten ihren Stiefel runter. Nicht zu unterschätzen: das Fehlen von Stojakovic, der von der NBA wg. Schiedsrichter-Rempelns kurzfristig gesperrt wurde.

Stellvertretend für Dallas, die exzellente Leistung von Nowitzki: 31 Punkte, 14 rebounds, 10 von 10 Freiwürfen, 5 Assists, 3 Steals, 3 Blocks. Beachtlich: obwohl immer noch massiv an Knöchelproblemen laborierend, war er 47 der 48 Spielminuten auf dem Feld. Stellvertretend auch weil es nicht spektakulär war.

Die Mavs des Jahres 2003/2004 scheinen “alt” geworden zu sein, da wird nicht mit der flammenden Fackel versucht den Gegner niederzubrennen. Die Verletzungen scheinen Zurückhaltung und Effizienz aufzuerlegen.

Detroit Pistons – New Jersey Nets

Der Führende der Atlantic Division gegen den Dritten der Central Division. Kurioserweise haben aber die Pistons mit .571/16-12 den besseren Record als die Nets (.519/14-13).

Die Nets haben einen Lauf (7-3 in den letzten Spielen, Pistons: 4-6).

Die Pistons galten als eher defense-orientiertes Team, dem der letzte Schritt zu einem Championship-Team fehlte, weswegen die Clubführung Coach Rick Carlisle rausschmiß und den großen Namen Larry Brown verpflichtete, der das Team nun endgültig zu Ruhm und Reichtum bringen sollte. Unter der Hand wurden allerdings auch einige Spieler verkauft, so dass Brown einige Offensiv-Waffen abhanden gekommen ist. Man erzielt wenig Punkte und von der 3Punkte-Linie wirft man nur Backsteine.

Unterm Strich ist man noch abhängiger von der Defense rund um Ben Wallace geworden. Und das eigene Publikum wird ob wegen all der durch die Entlassung versprochener Erfolge die nun ausbleiben, unruhig.

Unruhe, dein zweiter Name ist “Nets“. Man hat im Osten nicht mehr die einstige Dominanz, aber liegt noch in Front. Trotzdem scheint man den Zwang zu verspüren sich bei jeder Gelegenheit selbst in den Fuß zu schiessen.

Die Verletzungen in der Vorbereitung haben einen etwas rostigen Start der Nets bedingt, Darüberhinaus geben Spieler wie Kidd und Martin sich durch öffentliche Statements über Spieler und Trainer jede erdenkliche Mühe als Kotzbrocken zu outen. da wird dann sogar der eigene Coach massiv angegriffen. Irgendwie rauft man sich zusammen, legt eine Serie hin, und steht nun wieder oben.

Alles drin bei den Nets. Niemand würde es wundern, wenn man von heute auf morgen Kidd feuern würde. Noch weniger würde es wundern wenn man Coach Byron Scott opfern würde.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp