Wer macht den Huub?
Ich hatte am Mittwoch, anläßlich des Bundesliga-Spieltages und meines PREMIERE-Abos, einen Wolfsburg-Fan zu Gast.
Ein sehr ergötzendes Diskussionsthema, war die Nachfolge von Huub Stevens als Hertha-Trainer. Wir beide haben sofort gedacht: Ralf Rangnick kann es irgendwie nicht sein.
Wenn man sich ein Anforderungsprofil stricken würde, müsste es jemand mit Außenwirkung sein, der zudem seine Meriten bereits gesammelt hat.
Rangnick fiele in zweierlei Hinsicht aus diesem Raster raus: ich glaube nicht dass Großstadt-Fans und Boulevard-Presse mit diesem kopflastigen Trainer glücklich werden. Und so attraktiv er mitunter spielen lässt, zählbares in Form von Titeln ist noch nicht herausgesprungen.
In der Freitags-Ausgabe der SZ wird darüber spekuliert, dass diese Rangnick-Geschichte u.a. deswegen so heiß gekocht wird, weil sie von Rangnick selber instrumentalisiert wird, um seinen vereinsinternen Intimfeind, Sportdirektor Ricardo Moar rauszukegeln, gemäß dem Motto “Schaut her, wie begehrt ich bin. Wenn ihr den Wicht nicht in seinen Schranken weist, bin ich weg”.
Anyway. Wir haben über Trainernamen diskutiert und waren entsetzt dass uns eigentlich nichts deutsches einfiel, und selbst nach internationalem Maßstab recht wenig auf dem Markt ist. Trappatoni soll abgesagt haben. Holländer wie Gullit und ein demnächst freiwerdender Riijkaard stünden schon qua ihrer Nationalität und Vergangenheit in recht exponierter Stellung für die Flakgeschütze der Berliner Presse.
Jean Tigana ist vor einigen Wochen oder Monaten entlassen worden (in Fulham, if i remeber correct). Ein Mann mit Stil und internationalem Format. Aber natürlich noch ein Novize im Bundesliga-Abstiegskampf.
Winnie Schäfer würde so einiges in dem Anforderungs-Profil erfüllen. Dass der Mann dort wo er entlassen wurde, verbrannte Erde hinterlassen hat, und auch in Kamerun vor der WM oder Afrika-Cup einiges über seine Inkompetenz getuschelt wurde, wäre nicht wirklich ein Hinderungsgrund. Schließlich geht es nicht um Qualitäten oder Kompetenz, sondern um einen “Frontmann”, einem “Zampano”.
Bernd Schuster? Zu spröde, fällt bei Presse und Fans schnell durch.
Toppmöller? Tja, die Idee kommt paar Wochen zu spät…
Matthias Sammer? Tja, die Idee kommt paar Wochen zu früh…
Erschreckend wie wenig Namen einem einfallen.
Reaktionen
Und die BILD-Zeitung meldet in ihrer Samstags-Ausgabe, dass die Verpflichtung von Hans Meyer als Stevens-Nachfolger “zu 90% sicher” sei. Vorstellung möglicherweise bereits am Montag.
die Berliner
Morgenpost schreibt:”Hans Meyer sagt bei Geheimtreffen mit Manager Hoeneß in Frankfurt bis Saisonende
zu – Neuer Trainer im Juli 2004.”