Spalien gegen Brasinien
… oder umgekehrt.
So jedenfalls lautete das Finale der U20-WM, drunten, bei den Scheichs. Die Partie wurde von Minute zu Minute immer schlechter, immer starrer. “Verlängerung” war kein Regelparagraph mehr, sondern eine nackte Drohung. Die Zuschauer im Stadionrund sind schon zur Halbzeit komplett eingeschlummert, weswegen es der Atmosphäre keinen Abbruch getan hätte, wenn man das Spiel in den Ohlsdorfer Friedhof verlegt hätte.
Die Brasilianer verblüfften durch Bummelzug-Tempo, der auch einem spanischen Altersheim Zeit genug gegeben hätte, sich in aller Seelenruhe zu den brasilianischen Gegenspieler im Strafraum zu stellen, zumal die Angriffe bar jeder Überraschung waren.
Eigentlich machten die Spanier einen gefährlichereren Eindruck. Sie verlegten sich immer mehr auf schnelles Konterspiel und hatten mit #9 Sergio Garcia einen Abstauber-Stürmer mit Torinstinkt, der nicht lange fackelt bevor er abzieht.
Aber zum einen gingen die Spanier nur selten nach vorne, zum anderen waren die Brasilianer sehr vorsichtig und hatten immer zirka 30.000 Abwehrspieler hinten in der Abwehr gelassen. Die Zahl der abgeblockten oder abgefälschten Schüsse waren Legende.
Unterm Strich ein durchweg langweiliges, in Taktik und Vorsicht erstarrtes Finale wie es schlimmer nicht hätte auch bei den “richtigen” Männern stattfinden können. Es kam wie es kommen musste: eine halbwegs glückliche Aktion nach einer Standardsituation (Ecke, Tor von Fernandinho) entschied die Partie in den Schlußminuten zugunsten der Brasilianer.
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