Wallabies und Wannabies

Wenigstens das Finale war ein außergwöhnliches Spiel, in einer ansonsten sehr dahinplätschernden Rugby-WM. Die WM litt sehr stark an einem zu sehr aufgeblähtem Feld, bei dem es nahezu in der gesamten Vorrunde nur darum ging mit wieviel Punkten der Favorit gewinnen würde. Überraschungen quasi null.

Und selbst in den Playoffs war es überraschend zu sehen, wie deutlich sich die zumindest im Vorfelde leicht favorisierten Mannschaften durchsetzten. Selten das ein Spiel auch nach sechzig Spielminuten noch als offen zu bezeichnen war.

Das WM-Finale Australien – England hat da einiges wieder gut gemacht. Hohes Niveau, offensiv geführt, nicht allzuviele Kicks und an Spannung nicht mehr zu toppen, mit Verlängerung und dem entscheidenden Drop-Kick von, who else, Wilkinson bei auslaufender Spielzeit der zweiten Verlängerung.

Den Ton haben die Australier vorgegeben, als sie ihren ersten Penalty nicht zum Punkte-sammeln via Strafftritt verwerteten, sondern den Ball im Spiel liessen um zu versuchen einen Versuch zu legen.

Die französischen Kommentatoren beschwerten sich übrigens häufig über den südafrikanischen Schiedsrichter, der eine Auffassung vom Gedränge besaß, die sehr von der Südhalbkugel geprägt wäre. Wo in Europa das Gedränge als taktisches Mittel genutzt wird, um den Gegner mit purer Kraft zu schwächen, wird in der südlichen Hemisphäre das Scrimmage nur benutzt um den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Weswegen die Engländer in diesem Finale sehr, sehr viele Fouls im Gedränge kassierten.

Aber es würdiges Finales, das hat Laune und Lust auf mehr gemacht.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp