NFL-Roundup vor Woche 11/2003

Der elfte Spieltag bietet, bis auf Duell der Buccs und Packers, keine wirkliche Begegnung die einem schon wochenlang vorher das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Aber die Spiele die es heute auf PREMIERE zu sehen gibt, haben ihren Reiz.

Cincinnati Bengals – Kansas City Chiefs

So., 19h, CBS-Kommentatoren: Kevin Harlan, Randy Cross

Die 9-0 Chiefs treffen auf die einstige Witzfigur der NFL, die Cincinnati Bengals (4-5), die unter dem neuen Headcoach, dem Defense-Guru Marv Lewis, ernsthafte Lebenszeichen von sich geben. Entsprechend wird viel Aufhebens landesweit um die Partie gemacht, für “MemphisBengal” von Sportsfrog das klare Anzeichen dass die Bengals vor einer schweren Packung stehen.

Die Partie ist aber für den Ausgang der AFC North durchaus wichtig. Die Division ist so schwach, das wahrscheinlich nur der Divisionssieg für die Playoffs reichen wird. Baltimore liegt zwar mit 5-4 vorne, hat aber ein nicht ganz einfaches Restprogramm, einen Starting-QB der möglicherweise für den Rest der Saison ausfällt (Boller wird nicht durch Redman sondern dem agileren 3rd-Stringer ersetzt!) und eine schwache Bilanz gegen Gegner aus der eigenen Division (1-2).

Die Bengals liegen nur ein Spiel dahinter und haben einen Lauf. Marv Lewis hat eines der größten Probleme bereits umschifft und den egomanischen RB Corey Dillon in seine Schranken verwiesen. Dillon ist in Cincinnati nur noch an zweiter Stelle der Depth Chart gesetzt, ohne dass es die Bengals geschadet hätte.

Das Rezept der Bengals kann nur eines sein: stoppt die Offense der Chiefs. Diese stellt einen gelungenen Mix aus Pässen und Läufen dar. Möglicherweise werden die Chiefs umstellen müssen, da WR Johnnie Morton möglicherweise wegen einer Leistenverletzung ausfällt.

Tampa Bay Buccs – Green Bay Packers

22h10, FOX-Kommentatoren: Joe Buck, Troy Aikman, Chris Collinsworth, das beste was FOX anzubieten hat.

Ein enorm wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Die Wildcards gehen momentan in der NFC mit .667 weg, und beide Teams stehen, nicht ihren Ambitionen entsprechend, derzeit bei 4-5. Die Lage ist für den Titelverteidiger aus Tampa Bay wesentlich verheerender, da man gegenüber Divisions-Leader Carolina drei Spiele hinterher hinkt und beide direkten Vergleiche verloren hat. Green Bay liegt zwei Spiele hinter Minnesota und hat den direkten Vergleich ausgeglichen gestaltet.

Das Problem der Buccs: sie gewinnen zu wenig Spiele. Das mag sich banal anhören, ist es aber nicht. Die Buccs sind das genaue Gegenteil der Bengals: alle statistischen Werte sind exzellent. Man macht hinreichend viele Punkte, man erlaubt nur wenig Punkte, und trotzdem, die Bilanz ist nur 4-5.

Alles deutet darauf hin, dass der Schlüssel im Duell der Buccs-Pass-Offense gegen die Secondary der Packers liegen wird. Die Buccs haben kein wirklich zufriedenstellendes Laufspiel, aber werfen den viertbeste Pass der Liga. Umgekehrt fand ich das Defensive Backfield der Packers gegen Philadelphia, zum wiederholten Male, als extrem schwach.

Man beachte die Cornerbacks “Rasta” McKenzie (#34) und den kleinen Al Harris (#31) und Safety Antuan Edwards (#24) die sich von McNabb und der Philly-Receiver-Crew ein ums andere Mal aufs Kreuz legen liessen.

Ich weiß aber nicht wie stark die Buccs-Receiver sind, da TE Dilger, WR Jurevicius und WR McCardell angeschlagen ins Spiel gehen.

Other News

Im Office der Buccs stehen, unabhängig vom Saisonverlauf, Änderungen an. GM McKay versteht sich nicht mit Gruden und hat die Erlaubnis bekommen, sich nach einem anderen Job umzugucken, möglicherweise Atlanta, um die Falcons der Nach-Reeves-Ära rund um Vick aufzubauen.

Die Browns haben überraschenderweise WR Kevin Johnson entlassen. Johnson, einer der besten WRs der Liga, soll wohl keine Lust gehabt haben, sich in einen “blockenden” WR umzuwandeln, wie von Coach Davis gefordert. Die Entlassung ist aber insofern kurios, als dass die Browns Johnson bis Ende Oktober noch hätten wegtraden können. Man darf auf die Nebenwirkungen gespannt sein, da Johnson teamintern sehr beliebt war.