Lazarett 3, Psychatrie 2

Nach einer Stunde wähnte ich Borussia Dortmund zwei Meter tief unter der Erde, regungslos und schon etwas streng riechend. Der HSV hatte eher zufällig zwei Tore fabriziert und Dortmunds Spielbemühungen wurden immer infantiler. Flügelspiel war eh schon seit Halbzeit eingestellt worden.

Dass sich die Borussen wie weiland Münchenhausen am eigenen Schopf aus dem Grab wieder rausgezogen haben und ASAP drei Treffer zur Führung und dann Sieg vorlegte (nicht zuletzt dank des obligatorischen Bolzen von Hoogma oder Ujfalusi), das war eine Riesenleistung. Respekt. Hoffentlich mit entsprechendem Ego-Boost für das Spiel gegen Sochaux.

Der HSV hat furchterregend schwach gespielt. Das hat eine Stunde lang gereicht, weil Dortmund noch harmloser war. Aber gemessen an dem was da auf dem Feld steht, war das spielerischer Offenbarungseid düsterster Jara-Zeiten.

Ein Mahdavikia und Jarolim spielen derzeit ohne Bindung. Ersterer leidet am “Ziege-Reflex” : wenn Ball, dann flank’. Letzterer fummelt gerne und häufig und am liebsten für sich allein. Ist wie mit wichsen: die anderen haben recht wenig von. Ein Barbarez schleppt sich nur seltenst weiter vorne in die gegnerische Hälfte. Wenn man Barbarez so sieht, hofft man dass er bereits alle Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat.

Es ist de-facto eigentlich nicht mit dem Können bzw. Nicht-Können zu erklären. Die Jungs sind reif für die Couch. Der überraschend anständig gekleidete Toppmöller wird um eine spielfreie Woche flehen.