it ain’t over until the fat Madden sings
Wow, das war dann doch ein etwas überraschendes Monday-Night-Game. Um ehrlich zu sein: nach der frühen 21:0-Führung der Tampa Bay Buccaneers gegen die Indianapolis Colts, habe ich den Fernseher leiser gestellt und nebenbei gearbeitet. Und bei surfen zufällig das Eregebnis mitgekriegt. Bitte? 38:35 für die Colts?
Danach sah es lange, lange nicht so aus. Die Colts-Defense sah richtiggehend blaß aus, gegen eine Buccs-Offense die nicht gerade für viele Punkte bekannt ist. Häufig nur mit 3 Mann gegen den Pass attackiert, noch dazu ohne gute Pass-Rusher.
Das vierte Viertel ging ins Land und die Colts hatten weiterhin 21 Punkte Rückstand, 7:28. Der vielleicht wichtigste Umstand weswegen ich nicht wirklich an ein Comeback der Colts glaubte: Tony Dungy. Ich bin mir aus seiner sechsjährigen Zeit als Buccs-Coach nicht eines einzigen Spieles erinnerlich, wo Dungy und die Buccs bzw. Colts noch ein Spiel gekippt hätten. So perfekt seine Mannschaften auch spielen mögen, sie sind lethargisch und phlegmatisch und kaum in der Lage, sich am eigenen Haarschopf aus der Scheiße zu ziehen.
Und die Uhr tickte weiter runter. Ich sah keine Chance für die Colts, das Stadion bereits zur Hälfte leer. Die Buccs liefen und liefen und liefen, und nichts schien sie aufhalten zu können…
Vielleicht war auch das DER Fehler der Buccs: sie wurden in der Offense zu berechenbar, gingen lieber mit “three-and-out” raus, bei herunterlaufender Spielzeit, als ein Pass und eine INT zu riskieren, obwohl die Colts-Defense durchaus bereits Ermüdungserscheinung zeigte.
Das Comeback der Colts fing knapp fünf Minuten vor Ende der regulären Zeit an, in denen Indianapolis gegen die Buccs sage und schreibe vier Touchdowns erzielte. Die Buccs-Defense war stehend K.O.. Einige Pass-Rusher konnten beim Snap nicht sehr viel mehr machen als sich aufrichten, an einem Rush war nicht zu denken. Immer wieder massive Probleme der Defensive Backs mit der Zonenverteidigung, bzw. wie die Colts die Nahtstellen der Zonen ausnutzeten, z.B. bei Crossing-Routes.
Ein weiteres Zeichen für die fragwürdige körperliche Verfassung der TB-DEF: sie zogen immer mehr Strafen, teilweise entscheidende Strafen, sei es die Strafe die bei 2’04 die Uhr vor der Two-minute-warning stoppte, sei es die „Leaping“-Strafe die zur einer Wiederholung des siegbringenden Fieldgoals führte.
Die weiterhin ungeschlagenen Colts werden, viel, viel Nahrung aus diesem Sieg ziehen können. Seit gestern sind sie Superbowl-Kandidat.
Reaktionen
Nachtrag: die buccs waren ganz stolz dadrauf RB Alstott überraschend wieder fit zu bekommen. Alstott wurde noch am Montag morgen eiligst nach Pittsburgh zu einem Hals/Nacken/Rücken-Spezialisten geflogen und kam am Nachmittag “geheilt” wieder zurück und spielte am Abend.
Gestern Nachmittag haben die Buccs Alstott auf die “Injury Reserve List” setzen müssen. Er wird also für den Rest der Saison ausfallen.