NFL vor dem Spieltag 3/2003
Ich kann mich nicht erinnern schon mal einen derart heiß diskutierten NFL-Start zu haben, wie heuer. In dieser Woche waren es der *Absturz der Eagles*, die QB-Kontroverse bei den Rams und schließlich die Leistung von *RB Jamal Lewis/BAL* vom letzten Wochenende, die einige nun bereits als Rückkehr der großen RB-Brocken deuten.
Diese RB-Recken sollen das Gegengift sein, für die um sich greifende Cover-2-Verteidigung, die die Abwehr hinter der Defense-Line in der Mitte schwächt und in der Mitte eher auf Speed und kleinere Linebackers setzt.
Die Cover-2-Deckung läßt Cornerbacks, Linebackers und Safeties in einer Zonendeckung (Raumverteidigung) spielen. Ganz hinten zwei Safeties für die Abdeckung jeweils eines Spielfeld-Flügels, davor zwei Cornerbacks und drei Linebackers die die mittlere Distanz abdecken sollen.
Die Abwehrspieler sind recht weit nach hinten gerückt. Man ist willens dem Gegner geringen Raumgewinn zu ermöglichen. Hauptsache man vermeidet die “Big Plays”. Die “Cover-2-Defense” steht und fällt mit der Geschwindigkeit der Abwehrspieler. Insbesondere die Safeties und Linebackers sind daher keine schweren, physischen Spieler, sondern eher bewegliche, schnelle Leute.
“Cover-2” besteht aus einem Netzwerk an Regeln und Verhaltensmuster. Geschieht in der Abwehr irgendwo ein Fehler, ein falsch gelesenes Blocking-Schema, ein verfehltes Tackling, startet ein Domino-Effekt und das Big Play ist dann doch da.
Die Defense-Line steht meistens nur mit vier Mann da und entsprechend anfällig für “Power-Rusher” und die Blocker. Da den LBs auch die entsprechende “Körperlichkeit” abgeht, kann ein bulliger Laufspieler auch hier noch essentiellen Raumgewinn erlangen.
Das zweite Problem von “Cover-2” ist die Anfälligkeit für kurzes Pass-Spiel. Meistens stehen die CBs, in Erwartung sich für die Zonen-Verteidigung zurückfallen zu lassen, meistens weit von der Scrimmage-Line, 8, 10 Yards von den Receivern weg. D.h. für “Cover-2” sind schnell und intelligente Cornerbacks lebenswichtig.
Atlanta Falcons – Tampa Bay Buccaneers
Die Falcons haben letzte Woche das Spiel gegen WAS nach 17:0-Führung aus der Hand gegeben, als sie anfingen auf die Pässe vom jungen Vick-Ersatzmann QB Doug Johnson zu setzen. Diesmal wollen sie bis zum Erbrechen bei Play-Action-Zügen bleiben. Sie werden also viel laufen. Man wird sehen ob sie dabei bei ihrem bislang bevorzugten Ex-Bucc RB Warrick Dunn bleiben, oder, gemäß dem Schema das die Panthers letzte Woche vorgegeben haben, mit dem schweren RB Plunkett laufen.
Die *Buccs* ziehen Lehren aus der Niederlage gegen Carolina und formieren die Offense-Line um, die von den Panthern immer wieder überrollt wurden. Auch den Kick-Situationen wird wohl einige Beachtung geschenkt werden, wurden doch letzte Woche drei FGs bzw. PATs geblockt. Für die Buccs fällt mit WR Jurevicius eine wichtige Anspielstation aus. Dieses und die Ineffizienz der 61(!) Passversuche von QB Brad Johnson wird die Buccs dazu bringen wieder zu versuchen das Laufspiel (Pittman , Alstott) in Gang zu kriegen.
Washington Redskins – NY Giants
Die Redskins haben ein Problem mit der Offense-Line die gegen den Pass-Rush anfällig ist. Das wird man versuchen den Ball schnell loszuwerden. Bei Laufspielen setzt man auf das effektive Tandem RB Ladell Betts (Power-Back) und RB Trung Canidate (die flinke Variante). In der Defense schaut jedermann auf RCB Fred Smoot, bei dem es nach einem harten Trainings-Tackling noch unklar ist, ob er wird spielen können.
Kopfschmerzen bereiten den *Giants* die Offense, die gegen die Cowboys nicht in Tritt kam. Bessere OL, fangsicherere WRs und ein Auftritt von TE Shockey der seinen Sprüchen außerhalb des Feldes entspricht.
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