NFL Preview: AFC South
Eine recht farblose Division die momentan zwei sich im Aufbau befindliche Teams mitschleppt (HOU, JAX), ein Team das vermutlich ein letztes Mal zum Hallali bläst (TEN) und ein Team das einfach in den Playoffs nicht gewinnen kann (IND).
Die stark favorisierten Tennessee Titans erscheinen mir zu verletzungsanfällig zu sein um eine ernsthafte Chance auf den Superbowl zu haben und solange Tony Dungy mich nicht überzeugt das seine Teams Comebacks machen können, wird auch den Colts das Format zum Champ fehlen.
Houston Texans
Die Houston Texans hatten letztes Jahr, als 32te NFL-Franchise, Premiere in der Liga. Als solches hatten sie sozusagen Schonzeit von den Kritikern, schlugen sich aber recht wacker.
Insbesondere dem QB John Carr wird eine gute Zukunft bescheinigt, obwohl er eine schwache OL vor sich hatte und zu häufig gesackt wurde. Die Problem dürften sich durch die Abgänge von Tony Boselli und RT Ryan Young eher vertärkt haben. Weit und breit auch kein Laufspiel in Sicht, das für Entlastung sorgen könnte.
Die Defense blieb im großen und ganzen unverändert.
Indianapolis Colts
QB Peyton Manning wurde einst als Top-Pick gedraftet. Seither spürt er den Druck permanent ProBowl-Leistungen abgeben zu müssen. Manning fehlt es aber an Präsenz auf dem Platz. Er bleibt zu blaß, hat noch nie ein Spiel umgebogen oder seine Mitspieler mitgerissen. Manning weiß es, das Team weiß es und die Zuschauer wissen es. So entsteht eine immer gereiztere Stimmung im Umfeld die im letzten jahr dann und wann in nicht unbedingt reinigenden Gewittern ausgebrochen ist. Gut möglich dass Manning diese Saison um seine Zukunft bei den Colts spielt. Die Tatsache dass Manning noch nie ein Playoff-Spiel gewonnen, aber drei verloren hat, wird ihm nachhängen.
So kompetent Headcoach Tony Dungy auch ist, das Problem mit dem Phlegma muss auch ihm angelastet werden. Ähnliches war bereits zu seinen zeiten in Tampa Bay zu beobachten. Seine Mannschaften werden wohl nie wegen eines aufregenden Comebacks in Erinnerung bleiben.
Die Offense ist hinreichend eingespielt, das Duo Manning – WR Marvin Harrison gehören zu den Top-Passproduzenten der Liga. Aber das Laufspiel macht Probleme. Hier wird Dungy versuchen die Offense etwas stärker zugunsten des Laufspiels auszubalancieren.
Der Erfolg wird davon abhängen, inwieweit RB Edgerin James seine Leistung vom Vorjahr, als er von einer schweren Knieoperation zurückkam, wird steigern können. Das muss er auch, denn hinter ihm, sieht es derzeit aufgrund von Verletzungen sehr, sehr dünn aus.
Die Defense ist gut, aber sie ist, nun ja, auch blaß. Solide, mehr nicht.
Es fehlt mir das gewisse Etwas, damit die Colts den Kick in den Playoffs kriegen. Da brauchts es schon eine sensationelle Ausnahmeleistung von RB James.
Jacksonville Jaguars
Ohne all zu große Veränderungen, versanken die Jaguars nach einem abgebrannten Feuerwerk in den ersten Jahren ihrer Existenz, immer mehr unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
Der QB heißt immer noch Mark Brunell und auch vom RB Fred Taylor, so gut er auch sein mag, hat man auch schon das Gefühl, dass er mehr als ein Jahrzehnt dabei ist.
Nun versucht man es mit Blutauffrischung. DE Hugh Douglas, einer der besten seines Faches, ist aus Philadelphia rübergekommen. Und mit Jack DelRio holt man einen neuen aber auch unerfahrenen Headcoach. DelRio gilt als “Players Coach” und ist damit Antipode des militaristischen Tom Coughlin.
Ich bezweifle dass es mit Ergänzungen im Kader getan ist. Nächste Saison wird wohl ein Wechsel auf der QB-Position und damit ein größerer Umbruch anstehen.
Tennessee Titans
Die Titans sind ein Team von alten Kämpen. QB Steve McNair, RB Eddie George und DE Jevon Kearse setzen schon Rost an, sind verletzungsanfällig. Immer wieder plagen Zipperlein, die sie für 2-3 Spiele aussetzen lassen. Wie lange werden sie sich noch zu Top-Leistungen aufraffen können. Insbesondere Georges Schnitt von 3,4yds/Lauf ist bedenklich.
Darüber hinaus haben sich die Titans ein Problem selbst herangezüchtet. In der Offseason hat es wegen Probleme mit der Salary-Cap ein wahres Blutbad gegeben, und man musste sich von verdienten Leistungsträgern wie WR Kevin Dyson verabschieden. Die schlechte Stimmung wuchs, als bekannt wurde, dass man sich sogar von Spielern trennte, mit denen eigentlich schon Gehaltskürzungen ausgehandelt worden waren.
Nebeneffekte sind bedenklich dünne Reihen und Probleme im Backfield, die gerade bei einem Spielplan mit vielen passlastigen Gegnern zu Saisonbeginn, die Titans schnell in ein tiefes Loch fallen lassen könnten.
Die Titans bräuchten schon ein Wunder, z.B. sich überraschend schnell integrierende Draft-Picks, um in den Playoffs mitreden zu können.
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