Die vergessenen Ergebnisse vom Samstag
Ein Blick auf das was am Samstag an Ergebnissen abseits der Schlagzeilen auflief:
Judo
Gestern in der Tageszusammenfassung gesehen: Ryoko Tani, Gold bei den Frauen unter 48kg. Sowas-haste-noch-nicht-gesehen. Die Frau hat eine Reaktion und eine Geschwindigkeit abseits von jeden Martial Arts-Film. Ich weiß nicht ob ihre französische Finalgegnerin überhaupt irgendeine Hand an die Jacke von Tani bekommen hat. Und bei jeder Aktion der Französin konnte sie sich mit der Bewegung rausdrehen und einen Konter ansetzen. Das war groß, das war ganz groß.
Turnen
Die deutschen Herren haben sich für das Mannschaftsturnen qualifziert (achter, letzter Quali-Platz). Die haben einen blutjungen Athleten: Fabian Hambüchen ist 16 Lenze alt und sieht mit seinen kurzen, gelockten Haaren und der Nickelbrille wie der klassische deutsche Streber in 50er-Jahre-Filmen aus.
Er hat sich für den Mehrkampf und Reck qualifiziert. Die Quali nicht geschafft hat er am Boden, Barren, Seitpferd und Ringe.
Basketball
Grosso modo keine Überraschung. Die USA-Damen dominierten Neuseeland 99:47
Fußball
An den ersten Tagen stand der Fußball im Mittelpunkt und ist nun völlig verdrängt. Die afrikanischen Herren-Mannschaften versuchen weiterhin zum dritten Mal in Folge Gold zu holen. Argentinien, großer Favorit zieht weiterhin seine Kreise und Serbien hat sich die nächste Packung geholt.
Mali – Griechenland 2:0
Argentinien – Tunesien 2:0
Südkorea – Mexiko 1:0
Australien – Serbien-M. 5:1
Frauenfußball:
China – Mexiko 1:1. Damit müsste sich Deutschland schon qualifiziert haben, während China, Weltrangenlistenfünfte, mit nur einem Punkt und einem Tor um den Einzug ins Viertelfinale bangen muss.
USA – Brasilien 2:0. USA ist Mitfavorit, aber Brasilien gehört zu den besseren Frauenmannschaften.
Japan – Nigeria 0:1. Ideales Ergebnis für Schweden, die als Mitfavorit überraschend Japan unterlagen. Mit einem hohen Sieg gegen Niegeria kann man sich an die Spitze setzen.
Griechenland – Australien 0:1
Handball
Keine ganz großen Überraschungen. Russland, Kroatien, Deutschland siegen.
Ungarn gewinnt klar gegen Ägypten: 33:28
Spanien gewinnt knapp 31:30 gegen Südkorea.
Fechten
Im Säbel/M ist mein geliebter Kohtny in den Vorrunden ausgeschieden, wurde letztendlich 13ter. Gewonnen hat der “Rocker” unter den Säbelfechtern Aldo Montano, dessen Jubel keine Grenzen kannte und dessen Kollegen und Groupis die Planche stürmten und nicht mehr zu feiern aufhörten.
Reaktionen
Säbel war ziemlich spannend. Aber hast du die Fechtübertragung zufällig auf EUROSPORT gesehen? Der Kommentator dort erweckte eigentlich durchgehend den Eindruck, dass er (trotz teilweise klarer Treffer) überhaupt keine Ahnung hatte, was auf der Planche vor sich ging. Vielleicht hätte man ihm vorher wenigstens die Funktion der Lampen erklären sollen, die er teilweise trotz eindeutiger Anzeige nicht interpretieren konnte. Der Mann von ARD/ZDF war da deutlich besser — um mal eine Lanze für deren Reporter zu brechen… ;)
Ich habs auf ATHEN3 gesehen. Ich weiß nicht wer da kommentierte, jetzt gerade ist es Nobert König der seit Jahren Fechten kommentiert und in der Tat kompetent ist.
Ich habe aber gestern Judo in der Zusammenfassung auf ATHEN2 gesehen und dort war es ähnlich zum dir beschriebenen: während man im Hintergrund auf der Anzeigentafel sehen konnte wie sich die Sportler eine Verwarnung nach der anderen und eine Wertung nach der anderen einfingen, gab es entweder nur Schweigen oder dem falschen Mann/Frau wurde Passivität vorgeworfen. Obwohl einer der Kämpfer eine mittlere und eine kleine Wertung vorne lag, sprach er noch vom “knappen Ausgang”. Wahrscheinlich ist das die Auswirkung der Sperre von Waldi Hartmann: fehlende Judo-Kompetenz ;-)
(EUROSPORT müsste dort richtig stark sein, mit Alexander Von der Gröben, Ex-Schwergewichtsweltmeister im Judo)
Klar, EUROSPORT ist auch nicht das Über-Programm (ich schüttele mich noch vor den Verprechern von Siggi Heinrich bei der Eröffnungsfeier). Aber alles was nicht Beckmann oder Kerner hat, hat schon gewonnen.
Gestern war Michael Drevenstedt laut Programmguide. Kannte ich bisher auch nicht, aber fürs Fechten zu empfehlen. Und jetzt muss ich zurück zum Degen… ;)
Nachdem ich jetzt Norbert König bei einigen Fechtwettbewerben als Kommentator ertragen musste, finde ich den alles andere als kompetent. Stattdessen geht mir sein Geleier ganz schön auf die Nerven. Und was er erzählt, trägt nichts dazu bei, dem Gefecht besser zu folgen, sondern ist höchstens allgemeines Blah-Blah aus der Sportler-Informations-Datenbank.
(Gerade redet er von irgendwelchen Glückssocken. Hallo?!)
Ich muss mich dir anschliessen. Obwohl König ein super-erfahrener Mann ist (seit wann kommentiert er Fechten? 1992? 1996?), gibt er nur recht allgemeines Blabla von sich. Kein Vergleich mit seinem ARD-Pendant, der da detaillierter ist.
Der ARD-Mann ist Michael Drewenstedt.