NFL Preview 2009, Teil 1
Die neue NFL-Saison beginnt ohne haushohe Favoriten. Es gibt eine Handvoll übliche Verdächtige, aber keinen Statthalter einer Dynastie der als klarer Favorit eine Conference zu dominieren droht.
In Abwesenheit solcher Favoriten, wurden im Sommer andere Themen gehypt. Mal wieder das unsägliche “Ich trete zurück” – “Ich kehre aus dem Ruhestand zurück” – “Nee, ich weiß doch nicht” – “Wenn ich kein Aua habe, kehre ich zurück” von QB Brett Favre, der sich mit diesem Hin- und Her außerhalb des Medienestablishments alle Sympathien als ein einst bodenständiger Quarterback, verloren hat. Ganz davon abgesehen: Favre in Lila – das geht gar nicht!
Zweites in Grund und Boden gehyptes Thema war die Rückkehr von QB Michael Vick. Von höchsten Höhen in tiefste Tiefen. Wegen Organisation eines illegalen Hundekampfringes wurde er zu 23 Monaten Gefängnis verurteilt, von denen er 18 Monate absitzen musste. Dazu musste er nach Abspringen diverser Sponsoren und seines Rausschmisses aus Atlanta persönliche Insolvenz anmelden.
Michael Vick ist nun wieder zurück. Der Ex-Headcoach Tony Dungy bot sich als Mentor für seine Wiedereinführung in die NFL und unter der Hand soll sich auch Philly-QB McNabb für ihn stark gemacht haben. Die Philadelphia Eagles haben ihn unter Vertrag genommen: ein 1-Jahres-Vertrag mit Option für ein weiteres Jahr. Die NFL hat inzwischen erklärt das Michael Vick ab Woche #3 wieder spielberechtigt ist. Das es ausgerechnet Dungy und die Eagles sind, ist kein Zufall, wenn man die Familientragödien von Dungy und Philly-Headcoach Reid kennt.
Ein weiteres Thema der Saisonvorbereitung, war die plötzliche Entlassung von drei Offensive Coordinators binnen einer Woche. Jede Entlassung im Trainerstab in der Preseason ist in der NFL äußerst ungewöhnlich und dann gleich drei Stück…
Dröselt man es etwas anders auf, sind die Entlassungen durchaus erklärbar. In zwei Fällen hat ein neuer Headcoach entschieden, dass es mit dem Offense Coordinator nicht weitergeht. Als Mysterium bleibt nur, warum es in Buffalo zwischen Headcoach Jauron und OffCoord Schonert nicht mehr klappte. In Buffalo war auf jeden Fall eine Ergebniskrise der Ausgangspunkt für die zügige Entlassung: in fünf Preseason-Spielen gelang der mutmaßlichen Startformation nicht ein einziger TD.
Neben diesen offensichtlichen Schlagzeilen, zeichnen zwei Themen die diesjährige NFL aus. Zum einen starten viele Franchises einen Neuanfang. Dabei geht es nicht nur einfach um die Einsetzung eines neuen Coaches. Da kommen entweder komplett neue Pakete aus General Manager und Headcoach zum Zug (Kansas City, Denver) oder es versucht ein sehr autoritärer Coach eine Franchise in seine Richtung zu biegen (Mangini in Cleveland) oder mit einem Trainerwechsel wird auch ein Generationswechsel verbunden (Seattle). Bis auf wenige Ausnahmen sind durch die Bank weg, unverbrauchte, neue Trainergesichter auf den Chefposten gehoben worden. Es liegt auch ein Hauch von Belichick-isierung in der Luft, weil sich bei vielen Headcoaches und/oder General Manager direkte Bezüge zu Bill Belichick ziehen lassen. Überall in der NFL entstehen versuche das Erfolgsmodell New Englands zu kopieren.
Taktisch hält die Wildcat-Offense, die von Miami in der letzten Saison erfolgreich propagiert wurde, bei vielen Mannschaften Einzug. Bei der Wildcat-Offense steht plötzlich ein Running Back auf der QB-Position und nimmt den Snap an, mit der Option selber zu laufen, zu passen oder an einem anderen QB zu übergeben. Nimmt man den Überraschungseffekt dieser ungewöhnlichen Formation raus, ist es nur eine Variante von Offenses mit sehr laufstarken Quarterbacks, die es immer wieder mal gab, Stichwort: Michael Vick, Kordell Stewart, Donovan McNabb, Randall Cunningham. Ihre volle Wirkung entfaltet die Wildcat-Offense witzigerweise erst im Zusammenhang mit einer Verengung auf wenige Spielzüge. Diese identisch ausgeführten Spielzüge sollen erst im letzten Moment in eine der unterschiedlichen Optionen – Laufen, Passen, Ballübergabe – verzweigen und so die gegnerische Defenses lange im Unklaren lassen.
So gut das für Miami im letzten Jahr geklappt hat. Wenn der Neuigkeitseffekt verblasst ist und sich alle Defenses darauf eingestellt haben, wird die Wildcat-Offense wieder verschwinden. Interessant wird es sein, was Mannschaften mit laufstarken Backup-QBs daraus machen können. Alle Augen auf Philadelphia mit Michael Vick und Miami Dolphins mit QB Pat White.
Atlanta Falcons – Miami Dolphins
Das Duell der beiden Comeback-Teams. Atlanta spielt in einer komplett offenen NFC South. Die No-Name-Truppe von Headcoach Mike Smith und QB Matt Ryan versucht ihr Comeback der letzten Saison (11-5) zu stabilisieren. Hinter einer guten OL hat man eine mehr als solide Offense etablieren können: einen One-Two-Punch mit RB Turner für inside und RB Norwood für outside und einem verblüffend coolen Rookie-QB Ryan.
Größtes Fragezeichen im Jahr 2: schafft man es der Offense neue Facetten zu geben? insbesondere RB Turner riskiert verheizt zu werden, hatte mit 376 Carries die meisten Laufspielzüge aller RBs.
Auch die Miami Dolphins feierten letzte Saison fröhlich Wiedergeburt. nach einer 1-15-Saison gewann man mit 11-5 den Divisionstitel in der AFC East. Der Überraschungseffekt der Wildcat-Offense war dabei nur ein Bestandteil. Dazu gehörte auch eine gute Defense rund um den alternden LB Joey Porter und ein leichter Spielplan (remember: 1-15).
Die Ausgangssituation ist für Miami schwieriger als für Atlanta, denn ihre Division ist weitaus enger als die NFC South. Wie wird sich die QB-Situation in Miami entwickeln? QB Chad Pennington ist kein Franchise-QB für den die Fans durch dick und dünn gehen werden, vor allem wenn man noch QB Chad Henne und QB Pat White frisch gedraftet hat. QB Henne ist der Mann dem die Zukunft gehört und QB White soll sich als Joker bewähren. Interessanterweise hat Coach Sparano QB White heute sogar an #2 in der Depth Chart gesetzt, was dafür sprechen könnte, dass man den Mann und die Wildcats-Offense heute häufig ausprobieren will.
Baltimore Ravens – Kansas City Chiefs
Baltimore mit seiner krachenden, physischen Defense gegen die im Umbruch befindlichen Kansas City Chiefs. Auch die Ravens müssen sich umstellen. Ihr DefCoordinator ist Headcoach bei den NY Jets geworden und hat mit LB Scott und S Leonhard zwei Leader verloren. Kuriosum: die größte Baustelle in der Offense waren die Receiver-Positionen. Vor der Saison haben die Ravens aber vier Receiver entlassen, so dass sich im gesamten(!) Roster nur noch vier WRs befinden: Clayton, Mason, Washington und Williams. Scheint so, als würde man weiterhin auf absehbarer Zeit ohne Deep Threat auskommen müssen.
Umbruch bei den Kansas City Chiefs, die im Januar für den zurückgetretenen General Manager Peterson aus New England Scott Pioli geholt haben. Pioli ließ sich einen Monat Zeit ehe er die erwartete Entlassung von Coach Herm Edwards ausprach und Todd Haley verpflichtete. Haley ist ehemals OffCoord des Super Bowl-Teilnehmers Arizona gewesen. Die Verpflichtung gilt als riskant, da er recht unerfahren ist und in Arizona unter Whisenhunt nicht mehr als ein gepimpter WR-Coach war.
Scott Pioli hat in der Offseason den Kader der Chiefs eher mit älteren Veteranen als mit jungen Talenten aufgerüstet. Seine hochkarätigste Verpflichtung ist QB Matt Cassel aus New England gewesen, Backup von Tom Brady. Dummerweise muss Cassel ausgerechnet am ersten Spieltag wg. Knieverletzung aussetzen und es spielt wieder der wenig erbauliche Brodie Croyle.
Nur ein Grund warum die Offense heute nicht rund laufen könnte. Der zweite besteht in der späten Entlassung von OffCoord Chan Gailey Anfang September. Ob damit weiterhin der Schwerpunkt zu einer lauflastigeren Offense verfolgt wird, ist nicht klar. Zumal RB Larry Johnson auch eher zu jenen Backs gehört, die sich im Laufe der letzten Jahre abgenutzt haben.
Carolina Panthers – Philadelphia Eagles
Die Panthers sind von Saison zu Saison eine sehr launische Mannschaft, was u.a. mit QB Jake Delhomme zusammenhängt. Hat er wieder eine jener Jahre erwischt, in der er einen nervösen Abzugsfinger hat und die Interceptions gerne zu Dutzenden fabriziert, kriechen auch die Panthers im Bodensatz der NFC South herum. Ähnlich ist es um die Jobsicherheit von Headcoach John Fox bestellt, dem in jedem zweiten Jahr nachgesagt wird, er stünde kurz vor dem Abschuss. Nach einer diesmal erfolgreichen Saison (12-4) hat Fox tabula rasa gemacht und nicht weniger als fünf Assistenten ausgewechselt. Carolina zeichnete neben einer passgewaltigen Offense und einem guten Laufspiel, auch eine knackige Defense aus, die nur wenige Punkte zuließ. Nun aber: neuer DefCoordinator, neuer DL-Coach, neuer LB-Coach und neuer DB-Coach. Aus Indianapolis kam als neuer DefCoord. Ron Meeks, der dort insbesondere in Sachen Laufverteidigung nur wechselhafte Ergebnisse fabrizierte. Unter dem Eindruck von Tony Dungy in Indianapolis will er die Defense neu aufstellen und dabei besonders auf Geschwindigkeit setzen.
Bei den Panthers hat sich im Bereich Pass nicht viel getan: neben QB Delhomme agieren immer noch WR Smith und WR Muhammad. Interessanter schon das Laufspiel. RB DeAngelo Williams hatte letzte Saison mit über 1.500yds seine Break Out-Saison, nachdem er vorher nur als guter Backup für DeShaun Foster galt. Er bekommt eine potentiell gute Ergänzung im Rookie #28 Jonathan Stewart. 1st Round-Pick aus Oregon, schnell und beweglich, schwer zu tacklen.
Die Philadelphia Eagles haben aus anderen Gründen ihre Defense ändern müssen. Im Sommer verstarb der langjährige DefCoord Jim Johnson an Krebs. Der Wechsel zu Sean McDermott könnte recht reibungslos klappen, da er schon vorher als “Backup” von Johnson agierte. Es wird vermutlich zwei Eagles in dieser Saison geben: die Eagles vor Woche 3 und die Eagles ab Woche 3, wenn QB Michael Vick eingesetzt werden kann. Was den Eagles letzte Saison abging, war eine effiziente Red Zone-Offense, vorallem da McNabb mit seinen Leistenbeschwerden von Jahr zu Jahr immer mehr zum Pocket Passer geworden ist. Mit einer Laufoption Vick bekommt der Angriff insbesondere für diese Situationen eine neue Facette. Ansonsten bleibt vieles unverändert: im Laufspiel und als kurze Pass-Option hängt man von RB Westbrook ab, als Receiver agieren eher namenslose Passfänger.
Das könnte insgesamt sogar dieses Jahr reichen, denn in der NFC East könnte diese Saison Stagnation herrschen, nachdem Dallas und Washington nur wenig Geld in den Kader gesteckt haben und die NY Giants ein potentielles WR-Problem mit sich herumschleppen.
Cincinnati Bengals – Denver Broncos
Die Bengals kommen aus einer desaströsen 4-12-Saison, wobei “4-12” auch noch geschönt durch eine 3-Sieges-Serie zum Saisonende hin, wurde. Das kann man nicht nur auf die immer wieder aufgetretenen Verletzungen von QB Palmer zurückführen. Headcoach Marv Lewis scheint mir den Kader nicht mehr unter Kontrolle zu haben, wie z.B. den wuchernden Krebs WR Chad Johnson a.k.a. Ochocinco. Die späte Entlassung von RB Rudi Johnson, ein komplett unvorbereiteter und überforderter Backup-QB Fitzpatrick, schwach spielende WRs, ein OffCoord der ab der vierten Woche Dead Man Walking war. Eine OL die in mehreren Spielen sechs und sieben Sacks gegen die QBs zuließ. Headcoaches sind schon für ganz andere Dinge als diesen Totalschaden geflogen.
Es sind nur wenige Baustellen beackert worden. Als Backup-QB wurde nun JT O’Sullivan aus San Francisco verpflichtet. Solide, aber auch nicht mehr als nur 2te Garnitur. Für den weggegangenen WR Houshmandzadeh holte man Jets-WR Coles. Anscheinend hofft man bei den Bengals immer noch, dass der Hauptgrund für die letztjährige Saison die wackelige gesundheitliche Situation von QB Palmer gewesen ist, die auf die komplette Mannschaft ausstrahlte.
Apropos Totalschaden: Denver Broncos. Starting-QB Kyle Orton für QB Jay Cutler geholt. Nicht wirklich, oder?
Der allmächtige Headcoach Mike Shanahan wurde nach der letzten Saison gefeuert. Besitzer Pat Bowlen ging wieder zum traditionellen Modell mit General Manager und Headcoach zurück. Als GM wurde aber kein großer Name ernannt, sondern Brian Xanders aus eigenem Haus. Jung, aber 13 jahre im Front Office der Falcons gearbeitet, ehe er 2007 in Denver VP of Football Operations wurde.
Als Headcoach wurde Josh McDaniels geholt, der die letzten 3 Jahre OffCord bei den New England Patriots war. Blutjunge 33 Jahre alt, zeigte er in den ersten Monaten seines Waltens etwas merkwürdiges Kommunikationsverhalten, weswegen Franchise-QB Cutler darob so erzürnt war, dass er aus Denver floh. Im Trade mit Chicago bekam Denver dafür QB Kyle Orton und drei Picks.
McDaniels und Xanders haben intern kaum einen Stein nicht unberührt gelassen und es gibt einen nahezu komplett neuen Trainerstab mit komplett neuen Schemen für Offense und Defense. Eine Patriots-ähnliche Offense wird mit einer physischen Defense aus der Geschmacksrichtung Baltimore gekreuzt.
Da geht nicht ohne Reibungsverluste ab und QB Orton hat sich gleich zu Beginn unbeliebt gemacht, als er im allerersten Saisonvorbereitungsspiel in den ersten drei Drives drei INTs warf. Dazu kam eine Suspendierung des besten WRs Brandon Marschall wegen “Insubordination” (er bekam keinen neuen Vertrag).
Für mich sind die Broncos ein ganz heißer Kandidat zum schlechtesten Team der NFL – wenn sie nicht in einer Division wären, in der sich auch die Oakland Raiders und Kansas City Chiefs um diesen Titel bewerben würden.
Cleveland Browns – Minnesota Vikings
QB Favre trifft auf seinen letzten Headcoach Eric Mangini. Der neue Headcoach der Browns, Mangini, hat sich in seinen ersten Monaten in Cleveland, noch mehr als in New York, als autoritärer Disziplinfanatiker entpuppt und ist für die Browns-Spieler ein Kulturschock nach dem Players Coach Romeo Crennel.
Mangini hat an den Skill Positions nicht viel verändert , aber viel neues Personal für die Defense mitgebracht (insbesondere von den Jets). Eine Defense die von DefCoord. Rob Ryan geleitet wird, der wiederum der Zwillingsbruder vom neuen Jets-Headcoach und vormaligen DefCoord Baltimores Rex Ryan ist.
Der Unglückswurm der Saison bei den Minnesota Vikings heißt Sage Rosenfels. Glaubte als Starting QB nach Minnesota geholt worden zu sein, bekam dann sehenden Auges Brett Favre vor die Nase gesetzt und findet sich nun nur noch als Third Stringer auf der Bank wieder. Was die Aktion mit Brett Favre soll, erschließt sich nur wenigen. QB Favre macht allenfalls dort Sinn, wo eine Franchise aus Altersgründen oder wegen Salary Cap-Problemen nur noch ein Jahr lang zusammenbleibt. Tatsächlich haben die Vikings mit RB Peterson und QB Jackson einen sehr jungen Nukleus. Warum also Favre als 1-Jahres-Legionär?
Houston Texans – NY Jets
Stagnation bei den Houston Texans in einer schweren AFC South. Zum zweiten Mal spielte man 8-8. Während man in der Offense letzte Saison aggressiver geworden ist und häufiger die tiefen Pässe suchtee, enttäuschte die Defense. Nach Saisonende rollten die Köpfe von DefCoord Smith, DB-Coach Hoke und DL-Coach Franklin. Prompt lag der Schwerpunkt der Verpflichtungen in der Defense.
Auch wenn die AFC East sich sehr schwer spielen lässt, haben die NY Jets das Zeug zur Überraschung. Der neue Headcoach Rex Ryan platzt geradezu vor Selbstbewusstsein, ohne allerdings wie einst Mangini den arroganten Frosch zu geben. Man hat sich in Offense und Defense verstärkt. Nach längerer Suche nach einem Franchise-QB und einem Intermezzo mit QB Favre, hat man mit QB Mark Sanchez einen glamourösen und großstadtkompatiblen Quarterback geholt, der aus dem College ein Pro-System gewohnt ist. Das das allerdings nicht reichen muss, zeigt QB Leinart in Arizona, der die gleichen Ingredenzien besitzt und auch von USC kam und nun das dritte Jahr in Folge auf der Bank sitzt. Eine weitere wichtige Verstärkung dürfte LB Bart Scott aus Baltimore sein, mit dem der Ex-Ravens-DefCoord. Ryan versucht, eine neue Härte in die Defense der Jets zu implementieren. Eine Physis die gerade in der AFC East ein interessanter X-Faktor sein könnte.
Indianapolis Colts – Jacksonville Jaguars
Der Abgang von Colts-Headcoach Tony Dungy war zwar lange angekündigt, aber nie terminiert worden. Im Januar war es soweit und der Übergang zum neuen Headcoach Jim Caldwell ist theoretisch der sanftest mögliche, nachdem Caldwell sechs Jahre lang als Dungy-Assistent und QB-Coach fungierte.
Hauptaufgabe von Caldwell wird es sein, QB Peyton Manning zu entlasten, der letzte Saison einmal mehr die Offense auf seine Schulter nehmen musste (und damit mal wieder zum MVP gewählt worden ist). Der neue Headcoach und Larry Coyer als neuer DefCoord bieten auch die Chance endlich eine stabile Laufdefense aufzubauen, sofern es möglich ist, solange das Paradigma der Tampa-2-Defense noch in Indianapolis herrscht.
Die Jaguars haben vorallem teamintern mit einem Neuaufbau beginnen müssen, nachdem letzte Saison an allen Ecken und Enden interne Streigkeiten aufflammten. WR Taylor und LB Porter wurden als Konsequenz entlassen und mit WR Holt ein alternder Routinier geholt, der für die tiefen Passwürfe von QB Garrard mehr als empfänglich sein sollte. Die Offense wird in den ersten Wochen interessant zu beobachten sein. Letzte Saison wurde man aufgrund der absurd schwachen OL zu einem paßlastigeren Spiel als geplant, getrieben, da das Laufspiel kein Land sah. Dazu kamen Probleme in der DL, die DefCoord Gregg Williams den Job kosteten.
New Orleans Saints – Detroit Lions
Jener Gregg Williams landete bei den New Orleans Saints, die seit gefühlt dreitausend Jahren für eine abenteuerliche Pass-Defense berüchtigt sind. Wieder einmal mehr heißt es nun: die Defense und dabei besonders die Secondary wurden aufgerüstet.
Für die Saints scheint sich das window of opportunity zu schließen, dass sie mit tollen individuellen Spielern in der Offense hatten. Es muss Geld gespart werden – trotz neuer Subventionen der Stadt New Orleans. Mit der Entlassungs von RB Deuce McAllister wurde die auf dem Papier sehr starke RB-Doppelspitze zersägt, mit QB Mark Brunell als Backup ein alter Fahrensmann auf seinen letzten Tage noch geholt. Hauptsache er kann einen gepflegt tiefen Pass werfen. Die letzten Jahre zeigten aber immer wieder: wenn das verletzungsanfällige Laufspiel kollabiert, kommen die Saints nicht mehr vorwärts, da ihr Passspiel überhaupt nicht für die kurzen Distanzen gerüstet ist.
Zu den Detroits Lions kann man nur sagen: mal wieder ein Neuaufbau. Schlechter als 0-16 wie in der letzten Saison, kann es nicht mehr gehen. Es gibt einen nahezu komplett ausgetauschten Trainerstab, Matt Millen ist nicht mehr GM und man hat sich einen neuen Franchise-QB angelacht. Man fackelt nicht lange und wirft Rookie-QB Matthew Stafford gleich ins Feuer rein, nachdem jener bei den Georgia Bulldogs schon eine abgeklärte Leistung zeigte. Wenn die Geschichte gut geht, kann Detroit endlich auf Jahre hinaus etwas aufbauen, denn viele und gute Draft Picks hat man die letzten Jahre genügend gesammelt.
Tampa Bay Buccaneers – Dallas Cowboys
Auch in Tampa Bay hat man auf den Reset-Knopf gedrückt. Jon Gruden wurde – überraschend erst Mitte Januar – gefeuert und gegen den namenslosen Raheem Morris ersetzt. Morris ist der jüngste Headcoach der NFL (32 Jahre) und war zuvor DB-Coach. Mit ihm ging auch ein Austausch des Trainerstabes einher. Der langjährige und stilbildende DefCoord Monte Kiffin ging zum Sohnemann nach Tennessee und OffCoord Jagodzinski, erst im Januar angeheuert, wurde vor knapp zehn Tagen wieder entlassen.
Als Übergangs-QB hat man sich aus Pittsburgh Byron Leftwich geholt und mit einem 2-Jahres-Vertrag ausgestattet. Im Hintergrund soll Josh Freeman aufgebaut werden. Leftwich ist so ziemlich der einzige Pocket Passer den ich mag. Er hat die Beweglichkeit einer Scheibe Toastbrot, aber einen Wurfarm vor dem Herren. Abseits von Freeman und Leftwich gibt es nur wenige neue Spieler. Hauptaufgabe von Morris wird es sein, die vorhandene Spieler zu verbessern. Jon Gruden schien sich bei einigen Spielern wie RB Cadillac Williams verbraucht zu haben.
Bezeichnend für die Dallas Cowboys in diesem Sommer, war das weniger das Team, als der neue Videowürfel im neuen Stadion im Mittelpunkt standen. Das Ding ist fassungslos monströs (soll angeblich von der einen 20yd-Line bis zur anderen reichen, also 60yards lang sein) und hängt so tief, dass Punts und Kicks davon abprallen. Aber so ist es nunmal, wenn im Jahr 1 nach Terrell Owens der Besitzer kein Bock oder kein Geld hat, in extravagante Spieler zu investieren. Zwei Spieler stehen im Mittelpunkt: QB Romo, bei dem jeder Beobachter nur auf eine Gelegenheit zu warten scheint, um ihn auszupfeifen und WR Roy Williams, der letzte Saison für viel Geld von Detroit geholt wurde und dem der Durchbruch nicht gelang. In Abwesenheit von Owens soll ihm nun der Durchbruch gelingen, nicht zuletzt weil es für Williams in seinem vierten Berufsjahr in der NFL zum ersten Mal eine Saison ist, in der er nicht einen neuen OffenseCoord. vorgesetzt bekommt.
(Teil 2 folgt)
Reaktionen
Danke, sehr interessant!
(Besserwissermodus an)
Aber ein kleiner Fehler scheint mir, hat sich eingeschlichen: Ich kann mich erinnern, dass Panthers-RB Stewart im letzten Jahr schon gespielt hat, u.a. als sie Tampa Bay zersägt haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein Rookie mehr ist.
(Besserwissermodus aus)
damn, die eagles zerstören die panthers gerade.
einen großen anteil daran hat mal wieder die grandiose defense bzw delhommes nervöser abziehfinger.
bin schon sehr gespannt auf woche 3. Da fang ich doch schon wieder an vom super bowl zu träumen.
Ich hab’s gewusst… diese Scheißdrecks ESPN Penner… Keine Halbzeitshows mehr! Stattdessen eine verkackte, sinnlose Wiederholung ihrer lahmen Pregame “Show”!
Hass, Hass, Hass!!! Solche Penner!!
Wow, wie krass war das Broncos-Bengals Spiel in der letzten Minute?
J
E
T
S
Jets Jets Jets
Überragender Start für die Jets. Aus wärts in houston ist mal ein Ausrufezeichen zum Start. Eigentlich hatte ich Houston als Überraschungsplayoff Teilnehmer ganz oben auf dem Zettel, weil ich ihre Offense um Johnson und Slaton für richtig stark halte und ihre Defense doch einige Playmaker hat(Robinson, Williams). Aber vielleicht muss ich die Jets in dieser Beziehung um einige Plätze nach oben schieben. Mal sehen was die Pats morgen machen, irgendwie hab ich so ein Gefühl, dass es da diese Saison nicht richtig laufen wird.
@Korsakoff: Jo, hast recht. Der name war mir im Archiv beim Copy’n’Pasten der Daten vom letzten Jahr mit rübergenommen worden, ohne dass ich die Daten aktualisiert habe.
Super, der erste Spieltag ist noch nichtmal zu Ende und ich hab schon keinen Bock mehr. Danke, Bengals.
Kann ich bitte NASN wieder haben. Das war ja eine komische Übertragung gestern. Keinerlei Halftimeshows von Fox (von denen man ja beide Spiele hatte) aber dafür stiegen sie zwischen 1. und 2. spiel in die cbs-analyse ein.
und im sunday night game hab ich plötzlich neben dem nbc-design auch wieder 2x ein espn-logo am schirm. warum pflastern die idioten nicht gleich den gesamten screen mit deren logos zu, damit man ja nichts sieht.
also sympathien hat dieser komische disney-koloss gestern bei mir nicht gerade gewonnen.
Die Übertragungen waren ein Witz.
In der Halbzeitpause der Skins/Giants Übertragung wurden Bad Vick und heulende Tierschützer gezeigt. Und das musste gleich 2x wiederholt werden.
Dann noch zwischen den Doubleheadern in die CBS Show geschaltet (kleiner Lichtblick) und dann abrupt zum Giantsspiel.
Was ist denn das für ein Müll?
Kann es sein das ESPN (The Worldwide Leader In Sucks) ihr berühmt berüchtigtes “International Signal” sendet?
Was hat es damit auf sich?
Warum wurde nicht wenigstens die ESPN Halbzeitshow gebracht?
Stattdessen kam eine Wiederholung der Pregame Show mit den Predictions der Analysten…
Ich möchte NASN wieder.