Screensport am Samstag

Moin. Zur Erinnerung: in der Nacht wird auf Sommerzeit umgeschaltet – die Uhr rückt also um 2 Uhr um eine Stunde vor. Damit wird ab morgen im US-Sport der Abstand zur Ostküstenzeit wieder sechs Stunden betragen.

Heute geht es im College Basketball mit zwei Elite Eight-Spielen weiter. Die Sieger ziehen in die Final Four am nächsten Samstag in San Antonio ein.

Die Cinderella #11 Loyola-Chicago Ramblers lebt weiter und spielt heute ab 23h09 im Finale der South Regionals gegen #9 Kansas State Wildcats. Die Ramblers gewannen ihr Spiel vorgestern nur mit einem Punkt (damit haben sie in den drei March Madness-Spielen ihre Siege mit insgesamt 4 Punkten Vorsprung geholt). Aber im Gegensatz zu den vorigen Spielen, waren sie in der Schlussphase in Führung und konnten Nevada mit einem Dreier auf Abstand halten.

Im zweiten Spiel, dem Finale der West Regionals in Los Angeles, stehen ab 1h49 #3 Michigan Wolverines gegen #9 Florida State. Sowohl Michigan als auch Florida State feierten souveräne Sweet Sixteen-Siege. Der Berliner Moritz Wagner hat endlich sein Scoring wieder gefunden und schenkte im namen der Wolverines für 21 Punkte ein.

Alle beiden Spiele gibt es auf SPORT1 US und dem ESPN-Player. Das Michigan-Spiel gibt es zusätzlich auf DAZN.


Zwei Spitzenspiele heute in der BBL im Kampf um Playoff-Plätze. An der unteren Kante treffen sich um 18 Uhr #10 Würzburg – #9 Ulm. Zeitgleich spielen #4 Bayreuth und #6 Oldenburg um Playoff-Heimrecht.


Aber eigentlich ist heute Handball-Tag – wenn auch unter teilweise beschissenen Umständen. Zuerst aber der Hinweis auf das deutsche Frauen-Nationalteam. Die spielt um 20 Uhr in Spanien, vierter Spieltag der EM-Qualifikation. Am letzten Mittwoch gewann das Team beim Debütspiel des neuen Nationaltrainers Henk Groener zuhause gegen Spanien überraschend und per Kantersieg 33:24 und holte sich damit die Tabellenführung. Das Spiel gibt es heute auf sportdeutschland.tv zu sehen.

Um 20h45 spielen die Füchse Berlin im EHF-Cup am vorletzten Spieltag der Gruppenphase beim Tabellenführer Saint-Raphaël Var und damit der letzten Chance sich direkt für die Viertelfinals zu qualifizieren. Die Chancen sich als Gruppenzweiter zu qualifizieren, stehen derzeit relativ gut. Stream bei sportdeutschland.tv.

Ansonsten steht heute aber im Blickpunkt das Terminchaos rund um HBL und Handball-Champions League. Weil die HBL-Vereine zwingend die Chance des Fußball-Länderspielfensters nutzen wollten, um ein HBL-Spiel in der ARD zu positionieren, wurde der Spielplan für die an diesem Wochenende spielende Champions League gegen die Wand gefahren – dabei zeigte aber die EHF und die beiden Gegner auch null Kompromissbereitschaft.

Der Verlierer ist zum einen die Sportart, die sich als amateurhaftes Kasperle-Theater präsentiert und zum anderen Sky, deren CL- und HBL-TV-Rechte entwertet werden.

Die ARD bringt heute also um 18 Uhr THW Kiel – Rhein-Neckar Löwen – Spitzenspiel by name, aber nicht Tabelle, da der THW Kiel bereits fünf Niederlagen mehr als die Löwen auf dem Konto hat und auf Platz #6 zurückgefallen ist.

Das erklärt auch das unterschiedliche Verhalten der beiden Teams auf die Unnachgiebigkeit der EHF, der auf seinen bereits vor zwei Jahren festgelegten Rahmen-Spielkalender pocht. Der THW Kiel hat keine Aktien mehr in der Bundesliga. Selbst die CL-Plätze dürften entfleucht sein. Also setzt man auf die Champions League. Man hat dort das Heimrecht getauscht und bereits am letzten Mittwoch das Achtelfinal-Hinspiel zuhause ausgetragen und dabei recht fett gegen Pick Szeged mit 29:22 gewonnen.

Anders die Rhein-Neckar Löwen. Der Tabellenführer setzt komplett auf die Karte Meisterschaft. Um die Mannschaft zu entlasten, hat man daher nicht das Heimrecht getauscht, und vor ein paar Tagen in der CL gespielt. Stattdessen trägt man heute zwei Spiele aus. Die stärkste Mannschaft wird nach Kiel geschickt um die Tabellenführung zu halten. Bereits um 16 Uhr spielt stattdessen die zweite Mannschaft bei Kielce im CL-Achtelfinal-Hinspiel. SKY überträgt.

SKY überträgt auch das zweite deutsche CL-Spiel, das heute um 18 Uhr und damit gegen das Spitzenspiel in der HBL terminiert wurde: IFK Kristianstad – Flensburg-Handewitt

Als Pay-TV-Sender würde ich den Handball-Protagonisten ernsthaft die Frage stellen, ob sie überhaupt ein weiteres Interesse an einer Ausstrahlung haben: Eines von drei CL-Teams schmeißt seine Viertelfinal-Teilnahme weg. Das dritte CL-Hinspiel wird durch eine attraktive HBL-Ansetzung entwertet. Und das nur, weil die ARD ihr Röckchen lüftet und einen Samstag-18-Uhr-Termin anbietet (warum ging nur der Samstag?). Aber nur am ARD-Wesen mag die HBL-Welt genesen… Mehr muss man zum Standing von SKY nicht wissen.

Wer nach den Ursachen sucht, warum keine der Nicht-Fußball-Ligen in Deutschland im TV auf die Beine kommt, sollte sich den 24.3.2018 im Kalender notieren. Diese Situation haben alle Beteiligten gegen die Wand gefahren, weil sie es immer noch für ein Nullsummen-Spiel halten.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp