Screensport am Sonntag
Moin. Als Frühaufsteher und Frühinsbettgeher muss ich damit leben, dass ich solche Sensationen wie in der Nacht von Freitag/Samstag nicht live erlebe. In der March Madness hat zum ersten Mal ein #16-Seed einen Top-Seed der Region geschlagen. Zum ersten Mal seit Erweiterung des Turnierfeldes auf 64 Teams 1985. Das erste Mal in 136 Spielen.
Was für eine Sensation dies ist, wird auch dadurch deutlich, dass bereits Überraschungssiege von #15-Seeds gegen #2-Seeds in der ersten Runde rar gesät sind. Seit 1985 ist dies auch nur fünf Mal vorgekommen. Siege von #14-Seeds gegen #3-Seeds sind nur 21x vorgekommen. Die Wikipedia hat eine Liste aller Upsets.
Das Brutale am Sieg von #16 UMBC gegen #1 Virginia: es war ja noch nicht einmal spannend. UMBC gewann mit 20 Punkten und der Drops war Mitte der zweiten Halbzeit gelutscht. Beide standen zur Halbzeit bei 21:21. UMBC, eh schon gute Dreier-Schützen, richteten in den ersten zehn Minuten mit ihren Dreiern ein Blutbad an. Sie ließen den Ball sehr gut zirkulieren. irgendwo stand immer ein Dreier-Schütze frei und versenkte das Ding. Vorne kollabierte die Virginia Offense. Nach 32 Spielminuten hatte Virginia nur 34 Punkte auf dem Scoreboard.
Mit den Dreiern hat es mehr auf sich, als einfach nur eine Kompensation für den Mangel an individuellen Talenten im Kader. Tobias Escher retweetete gestern Statements von Dan D‘Antoni (Coach von Marshall und Bruder von Mike) vom Dezember 2016, die wie Faust aufs Auge zu UMBCs Dreier passen – und D‘Antonis Satz auf der PK von „I haven’t finished my damn analytics story yet!“ ist sowas wie ein geflügeltes Wort geworden.
Heute werden wir sehen, wie es mit #16 UMBC und mit D‘Antonis #13 Marshall, auch per Upset am Freitag erfolgreich, weiter geht.
Die #16 UMBC Retrievers spielen ab 0h45 gegen #9 Kansas State (SPORT1 US | ESPN-Player), die am Freitag #8 Creighton schlugen.
Die #13 Marshall Thundering Herd spielen ab 2h40 gegen #5 West Virginia (SPORT1 US | ESPN-Player). Marshall fiel mir beim Sieg gegen #4 Wichita State weniger durch seine Dreier, sondern mehr durch seine giftige Defense, die zahlreiche Turnovers produzierte, auf. Irgendwann im Laufe der zweiten Halbzeit hatten sie schon 26 Punkte aus den Turnovers gemacht.
Der Fahrplan ähnelt ansonsten dem gestrigen Ablauf. Zwei Einzelspiele am Vorabend: 17h10 #2 Purdue – #10 Butler und ab 19h40 #3 Michigan State – #11 Syracuse. Ab 22h15 werden dann ungefähr im Ein-Stunden-Takt neue Spiele gestartet. SPORT1 US ist ab 17h10 permanent dabei. DAZN zeigt das 19h40-Spiel Michigan State – ’Cuse.
MotoGP
Als TV-Zuschauer war das gestrige Auftakt-Qualifying der Saison ärgerlich. Das Qualifying der Moto3 und Moto2 gab es nur im Eurosport-Player zu sehen – kein Problem, ich schau ehe fast nur noch per Stream. Aber die entsprechenden Streams wurden von Eurosport-Deutschland ohne Kommentar gestreamt, nur mit Atmo. Lt. Gernot Bauer nur eine einmalige Ausnahme, die mit Umstellungen in Paris begründet wird. Ab dem nächsten Rennwochenende wird es für alle Sessions wieder einen Kommentar geben.
Interessant war eine zweite Bemerkung von Gernot Bauer, wonach die Dorna (Rechteinhaber der MotoGP) (in Deutschland) viel Wert auf Free-TV-Verbreitung legt. Daraus kann man implizieren: wenn Discovery sich in Deutschland über den Spanien-GP hinaus, noch nicht auf EUROSPORT1 als Broadcaster commitet hat, dann ist die Wahl nicht zwischen EURO1 oder EURO2 – sondern zwischen EURO1 oder DMAX.
Zum gestrigen Samstag: grundsätzlich fiel in der MotoGP-Klasse noch eine gewisse Inkonstanz auf. Viñales hatte ein miserables FP#3, fantastisches FP#4 und fräste sich durch Q1 durch – nur um in Q2 nicht höher als auf Platz #12 zu kommen.
Die Überraschung war wie schon im Vorjahr Johan Zarco, der auf der Kunden-Yamaha die Pole mit satten zwei Zehntel Vorsprung vor Weltmeister Marquez holte. Die erste Reihe: Zarco – Marquez – Petrucci. Dahinter Crutchlow – Dovizioso – Rins. Dahinter die Altherrenreihe Pedrosa – Rossi – Lorenzo.
Auf den ersten sechs Plätzen sind also alle Marken vertreten.
Die MotoGP-Neulinge kamen nicht über Q1 hinaus. In der 5ten Startreihe Morbidelli auf #14 und als große Überraschung, der Folger-Nachfolger Syahrin auf der Tech3 auf #15. In Reihe 6 Lüthi auf Platz #18 und der bei den Tests so überzeugende Nakagami landete nur auf den vorletzten Platz #23.
Für das Rennen gibt es drei Unbekannte: der Wind, der Sand, der die Strecke abseits der Ideallinie schmutzig und rutschig hält und die Haltbarkeit der Reifen. Der Zeitplan fällt heute drei Stunden später aus, als von europäischen Rennen gewohnt: Warm Up ab 11h40 (überwiegend nur im Eurosport-Player) und die Rennen ab 14h, 15h20 und 17 Uhr.
Sonstso
Was machen die drei großen Hallen-Ligen in Deutschland, die DEHBBBL, heute?
In der DEL gibt es von allen vier Viertelfinalserien Spiel 3. In drei der Serien steht es 1–1. Nur beim letzten Spiel, ab 18h30 Ingolstadt – Mannheim, führt Ingolstadt bereits 2–0.
Und wenn ich am als Sofa-TV-Regisseur am Reißbrett Face-Off-Zeiten entwerfen könnte, ich würde es genauso wie die DEL machen: alle Serien starten leicht versetzt ab 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 18h30. Dadurch kann man auch ohne eine Konferenz zu produzieren, als Zuschauer gut von Spiel zu Spiel hüpfen. Alle Spiele laufen heute bei Telekom Sport. SPORT1 hat sich für das 15 Uhr-Spiel Eisbären – Wolfsburg entschieden. Am Freitag erging es übrigens den TV-Quoten von SPORT1 in der DEL nicht ganz so gut. Sahen am Mittwoch noch 420.000 bei Spiel 1 Nürnberg – Köln zu, waren es am Freitag bei Mannheim – Ingolstadt nur noch 270.000.
In der HBL hat SKY heute wieder einen volleren Sonntags-Spieltag vorzuzeigen, mit fünf Spielen um 12h30 und das „Top-Spiel“ #12 Minden – #18 Ludwigshafen ab 15 Uhr. Im Keller wird es nach den letzten Punktgewinnen von Ludwigshafen und Hüttenberg wieder eng und kuschelig.
Auch bei den 12h30-Spielen gibt es keine Reißer. Von den Top-Teams spielen die #1 Rhein-Neckar Löwen beim Drittletzten N-Lübbecke und #4 Hannover in #9 Wetzlar.
Unterdessen hat die EHF am Freitag entschieden, in der Champions League keinem Verband mehr als einen Startplatz zu garantieren. Davon werden ab der übernächsten Saison 2019/20 die HBL, die französische LNH und die spanische Liga Asobal betroffen sein. Weitere Plätze kann es über per Punktekatalog verteilte Wild Cards geben – hier hat die EHF jedoch für die nächste Saison 2018/19 angekündigt, der HBL aufgrund der Terminstreitigkeiten, keine Wild Card zu geben. Damit wird die HBL nächste Saison vermutlich nur mit zwei HBL-Klubs in die Champions League gehen und 2019/20 im worst case nur noch mit einem HBL-Klub. Ab 2020/2021 wird die CL eh komplett umgekrempelt. Qu: handball-world.news
In der BBL gibt es heute dreimal oberes Mittelfeld gegen Unten. Um 15h #5 Bonn beim #14 MBC, um 17h30 #6 Oldenburg im Nord-Derby gegen #16 Bremerhaven (SPORT1-Spiel de jour) und #8 Frankfurt gegen #17 Gotha.
Gotha steht mit zwei Spielen Rückstand unter Druck wieder Anschluss an Nichtabstiegsplätze wie z.B. gegen Bremerhaven zu bekommen.
#5 Bonn und #6 Oldenburg haben ein Spiel Rückstand auf Heimrecht in den Playoffs, aber nur zwei Spiele Vorsprung auf Nicht-Playoff-Plätze und #8 Frankfurt hat mit 13 Siegen (aus 23 Spielen) genau so viele Siege wie Ulm und Würzburg außerhalb der Playoff-Plätze (die aber 24 bzw 25 Spiele absolviert haben)
Sektion Leder
Das mäßige Fußball-Wochenende setzt sich heute fort.
In der Bundesliga gibt es heute drei Spiele, beginnend mit 13h30 Borussia Dortmund – Hannover 96 als EUROSPORT 2 Xtra-Spiel.
Im Tabellenkeller haben bislang alle Kandidaten verloren: #14 Freiburg, #15 Wolfsburg, #16 Mainz und #17 HSV. Heute könnte sich dem #13 Hannover (s.o.) anschließen. Um 15h30 das rheinische Derby mit #18 Köln gegen #5 Leverkusen.
Das 18 Uhr-Spiel: Rangnick gegen seine Nemesis Bayern München.
Wenn die Bundesliga um 13h30 antritt, ist das Liebe zum Amateurfußball oder um den Fußball-Fan kein Montagsspiel zuzumuten. Wenn der PSG in der Ligue 1 eine halbe Stunde früher antritt, dann ist es Katzbuckeln für den asiatischen Markt.
Die Ligue 1 heute ausnahmsweise ab 13h: #1 PSG bei #8 Nice und Lucien Favre zu Besuch.
Am Abend fällt vielleicht eine Vorentscheidung um den CL-Quali-Platz. Ab 21 Uhr #3 Olympique Marseille – #4 Olympique Lyonnais. Beide Klubs sind 5 Punkte auseinander. Wenn OL heute nicht gewinnt, sehe ich nicht, dass sie an OM noch einmal heran kommen.
Es gibt heute keine Premier League-Spiele, sondern stattdessen zwei FA-Cup-Spiele. Das 17h30-Spiel Leicester – Chelsea gibt es auf EURO2 Xtra. Bei den beiden Viertelfinal-Spielen von gestern, gelang es keinem der kleineren Teams überhaupt einen Treffer gegen Tottenham und Man Utd zu erzielen.
Etwas mehr Puls gibt es in La Liga, wo heute alle Dickschiffe antreten. Um 18h30 das Verfolgerduell #6 Villarreal – #2 Atlético und um 20h45 #4 Real – #7 Girona – bei Girona auch noch mit der Komponente des katalanischen Vorzeigevereins und Heimatklub des katalanischen Unabhängigkeitsführers Carles Puigdemont.
In der Serie A hat Juventus gestern überraschend einen Punkt beim Abstiegskandidaten SPAL gelassen. Napoli könnte heute per Sieg den Abstand auf 2 Punkte verkleinern. 20h45 #2 Napoli – #13 Genoa CFC.
Das Mittagsspiel ab 12h30 ist #7 Sampdoria – #5 Inter. Spallettis Inter findet immer noch nicht zu der Konstanz der ersten drei Monate zurück und riskiert den Anschluss an die CL-Plätze zu verlieren. #3 Roma am Nachmittag und #4 Lazio am Abend mit einfacheren Aufgaben bei #18 Crotone bzw. zuhause gegen #12 Bologna.
Auch #6 Milan fing zuletzt wieder das Wackeln an, wie gesehen in den beiden EL-Spielen gegen Arsenal und einem Last-Minute-Sieg am letzten Wochenende bei Genoa CFC. Heute zuhause gegen #16 Chievo, ab 15 Uhr und nicht nur bei DAZN, sondern auch SPORT1+.
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