Screensport am Freitag: Basketball, no Trinchieri anymore, Judo, Stoneman Douglas High School
Moin. Heute ist also der große Olympia-Eishockey-Showdown mit den beiden Halbfinals – wobei hierzulande weniger Russland – Tschechien ab 8h40, sondern mehr Kanada – Deutschland ab 13h10 im Fokus steht. Und Eishockey-Kommentator Christoph Fetzer, für Eurosport bei Russland – Tschechien vor dem Mikro, hält dank des gefährlichen Forechecking, sogar ein Weiterkommen von Deutschland gegen Kanada, Mutterland des Eishockey minus NHL-Spieler, für möglich.
Ein Showdown der anderen Art, gibt es im Basketball. Es ist wieder Länderspielfenster und an diesem Wochenende stehen für die deutsche Nationalmannschaft heute ein Spiel gegen Serbien und am Sonntag in Georgien an.
Ab 19h30 free auf Telekom Sport (Vorberichte ab 19 Uhr): WM-Qualifikation Deutschland – Serbien. Der Gang der Dinge in dieser vierköpfigen Gruppe scheint ein Einzug von Serbien und Deutschland in die Quali-Zwischenrunde zu sein. Das letzte Ticket wird von Österreich oder Georgien (heute 18 Uhr) gelöst. Trotzdem besitzt das Spiel in Frankfurt Relevanz, denn die Vorrundenpunkte werden in die Zwischenrunde mitgenommen.
Bei den Buchmachern ist korrekterweise Serbien heute haushoher Favorit. Dazu ist die Truppe einerseits homogen, andererseits individuell erstklassig besetzt. Ohne die NBA-Spieler und Spieler von EuroLeague-Teilnehmer Bamberg, fehlt Deutschland für ein Spiel gegen Serbien zu viel Qualität – da ist es um die serbische Kadertiefe anders bestellt (was wird Djordjevic eigentlich machen, wenn nächste Saison der FCB EuroLeague spielt und FIBA und EuroLeague sich weiterhin nicht grün sind?). In Sachen Kader musste Robin Amaize wg Erkrankung zurück nach Bayreuth geschickt werden und Göttingens Lockhart wird heute nicht dabei sein.
Sowohl bei Deutschland als auch Serbien werden heute EuroLeague-Teilnehmer fehlen. Einen Haufen dieser Spieler wird es heute im zweiten deutsch-serbischen Aufeinandertreffen geben: Bamberg – Roter Stern ab 20h45 auf Telekom Sport.
Achte Spiele vor Ende der Hauptrunde ist Bamberg inzwischen vier Spiele von den Playoff-Plätzen entfernt (Bilanz: 8–14) und Roter Stern geht es mit 9–13 nur unwesentlich besser.
Aber das Spiel ist nicht nur wegen des tabellarischen Standes komplette Nebensache geworden – am Montag wurde Bambergs Coach Andrea Trinchieri gefeuert. Sein Co Ilias Kantzouris übernimmt auf Interimsbasis.
Ich hatte schon an jenem Sonntag, beim Spiel gegen die Bayern ein ungutes Gefühl, als Bambergs Mäzen Stoschek vom Drücken des Reset-Knopfes im Sommer sprach („Wir werden am Ende [der Saison] den Reset-Knopf drücken und einen echten Neubeginn versuchen, weil ein Weiter-So ist keine Konsequenz.“).
Nun wird bereits jetzt der Reset-Knopf gedrückt und das ganze geschah am Montag mit einer unangemessen kurzen Mitteilung.
Es wäre nachvollziehbar gewesen, Trinchieri für den Rest der Saison auf Eis zu legen, weil er nach der komplizierten Schulter-OP offensichtlich nicht bei vollen Kräften ist. Eine zwei Tage später nachgeschobene Pressemitteilung macht aber deutlich, dass der Vorstand für das schlechte sportliche Abschneiden ausschließlich Trinchieri in die Verantwortung nimmt.
Andrea Trinchieri war in die Spielerverpflichtungen immer eingebunden bzw. entschied […] allein die Zusammenstellung des Teams. Leider war es ihm nicht möglich eine Mannschaft zu formen und ihr sein Spielsystem zu vermitteln […] Aufsichtsrat und Geschäftsführung [haben] das Vertrauen in seine Arbeit verloren.
aus: Pressemitteilung Brose Bamberg, 21.2.2018
Uff. Die Pressemitteilungen am Montag und Mittwoch machen deutlich, dass Ursachen nicht nur im sportlichen, sondern auch zwischenmenschlichen Bereich zu suchen sind. Die Lunte hat beim Vorstand offensichtlich schon länger gebrannt und war nicht mehr lang…
Sportlich sah sich der Vorstand gezwungen Alarm zu schlagen. Vor einer Woche gab es in Jena eine Klatsche 68:85, nach der etliche Menschen anfingen zu zweifeln und am darauffolgenden Pokalwochenende gab es die ersten Gerüchte über eine anstehende Entlassung. In Sachen Teamchemie sorgte die Nicht-Nominierung von Trinchieris Wunschspieler Ricky Hickman vor dem Bayern-Spiel für hochgezogene Augenbrauen.
Es war eine harzige Saison für Bamberg, geprägt von absurd vielen Abgängen gen NBA und EuroLeague-Konkurrenz plus einer Verletzungsserie, für die letztendlich der Kader nicht ausgelegt war. Der Bamberger Vorstand schiebt die Schuld dafür, direkt Trinchieri in die Schuhe, der die größere Entscheidungsgewalt nach dem Abgang von Sportdirektor Baiesi, nicht in eine erfolgreiche Teamzusammenstellung hat ummünzen können – frägt sich, welche Rolle eigentlich der aktuelle Sportdirektor Ginas Rutkauskas in dieser Gemengenlage spielt?
Eine Rolle in Sachen Trinchieri-Nachfolge könnte die Litauen-Connection von Rutkauskas vielleicht spielen. Als Žalgiris vor einigen Wochen in Bamberg vorspielte, hieß es schon, Mensch, deren Coach Šarūnas Jasikevičius, so intensiv wie der tickt, das könnte ein Nachfolger für Trinchieri werden.
Für Freunde des gepflegten Mattensports gibt es von heute bis Sonntag drei Tage Judo Grand Slam aus Düsseldorf. Die traditionelle Düsseldorfer Veranstaltung wurde vom Grand Prix zu einem der fünf Grand Slams hochgestuft.
Alle drei Tage gibt es auf Sportdeutschland.tv zu sehen – mit Streams von bis zu drei Matten und einem Konferenz-Stream.
Zusätzlich wurde Sendezeit bei SPORT1 eingekauft (ich nehme zumindest an, dass die Sendezeit eingekauft wurde und SPORT1 nicht plötzlich genuines Interesse an Judo entwickelt hat). SPORT1 überträgt heute ab 17 Uhr und morgen ab 17h30 jeweils für 90 bzw 60 Minuten.
In den USA scheint die Politik allen Ernstes das Training von Lehrern an der Schusswaffe als Lehre aus der Schießerei an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland ziehen zu wollen. Die einzige Chance diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, sind die wachen Schüler der High School, die versuchen eine Welle zugunsten härterer Waffengesetze loszutreten – #metoo hat gezeigt, das Social Media nicht nur Werkzeug von Russen und Alt-Right-Lappen ist.
Das NHL-Team der Florida Panther wird mit einem „MSD“-Patch spielen (die Einnahmen aus dem Verkauf des Patches gehen an die Opfer). Das ist mehr als nur das „handelsübliche“ Engagement eines lokalen Profiteams. Canucks-Legende Roberto Luongo, inzwischen Goalie bei Panthers, lebt in Parkland. Seine Frau wurde dort geboren und seine Kinder gehen in Parkland auf die High School. Vor dem ersten Heimspiel nach der Schießerei hielt Luongo eine Rede auf dem Eis (Video und Transkript).
In Nordamerika beginnt heute die offizielle MLB-Saisonvorbereitung mit dem sogenannten „Spring Training“ – eine Reihe von Vorbereitungsspielen mit 15 Teams in der Grapefruit League in Florida und 15 Teams in der Cactus League in Arizona. Die Spiele werden alle auf MLB.tv zu sehen sein. Derzeit sehe ich nicht, dass Spring Training-Spiele bei DAZN drin sind.
Beim heutigen Auftakt des Spring Trainings werden alle Teams schwarze Kappen mit den Initialen „SD“ für Stone Douglas tragen. Cubs Batsman Anthony Rizzo, 29 Jahre alt, ging selber auf die MSD-High School. Einen Tag nach der Schießerei hielt er auf der Mahnwache in Parkland eine Rede.
Sektion Leder
Die J-League startet in ihre neue Saison, die 26te Saison seit Gründung. Kawasaki Frontale wurde dank besserer Tordifferenz Meister und die Kashima Antlers punktgleich nur Vizemeister. Ventforet Kofu, Albirex Niigata und Omiya Ardjia mussten absteigen. Die drei Aufsteiger eint, dass sie Klubnamen wie Pornodarsteller haben: Shonan Bellmare, Nagoya Grampus (mit Mitch Langerak) und V-Varen Nagasaki (mit Sportradio360-Liebling Ben Halloran).
Sehr zur Freude von DAZN Deutschland, ist das Eröffnungsspiel heute ab 12 Uhr Sagan Tosu – Vissel Kobe und damit ein Spiel mit Lukas Podolski.
Heute ab 13 Uhr Europa League-Auslosung und um im Duktus einschlägiger Medien zu bleiben, wenn irgendwo irgendwas ausgelost wird: „es droht“ das Red Bull-Spiel Salzburg gegen Leipzig – dann mit einer expliziteren Hierarchie als einst Chelsea und Zenit.
In Österreich kehrt die zweite Liga „Erste Liga“ wieder aus der Winterpause zurück – die letzte Saison in der die Liga noch „Erste Liga“ heißen wird. Ab Sommer 2018 wird sie „2. Liga“ heißen und ein neues Logo und Erscheinungsbild bekommen. Statt zehn Mannschaften werden es im Rahmen einer Ligareform 16 Teams werden – wobei nicht jeder überzeugt ist, dass die Erweiterung finanziell gesund für die Klubs ist.
Heute gibt es ab 18h30 auf SKY Sport Austria die Konferenz von drei Spielen – Wattens – Kapfenberg musste wg. Unbespielbarkeit abgesagt werden. Vier Mannschaften spielen noch um den Aufstieg mit. Zwischen 35 und 38 Punkten haben: Hartberg, Liefering (darf als RB Salzburg-Farmteam nicht aufsteigen), Wacker Innsbruck, Wiener Neustadt und Ried.
Hartberg und Wacker Innsbruck treffen im Abendspiel ab 20h30 direkt aufeinander.
Das Freitagsspiel der Bundesliga ist Mainz – Wolfsburg. Ex-Mainzer Martin Schmidt ging dem Ehemaligen-Treffen durch seinen Rücktritt aus dem Weg. Es ist daher Spiel 1 für Wolfsburg unter Labbadia.
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