Screensport am Mittwoch: Tie Break Tens, Basketball, Volleyball, Chelsea – Arsenal

Die Nacht bzw. der Morgen wird immer noch vom Tennis vorzugsweise australischer Provenienz dominiert. DAZN streamt heute ab 9 Uhr „Tie Break Tens“ aus Melbourne. Dabei handelt es sich um eine Art „Blitztennis“-Turnier mit acht Spielern, bei denen die Spiele nur aus Tie-Breaks bestehen.

Es gewinnt derjenige das Spiel, der im Tie-Break-Modus zuerst zehn Punkte erzielt. Bei 10:9 wird solange weiter gespielt, bis einer der beiden Spieler zwei Punkte Vorsprung hat.

Es ist die vierte Ausgabe des Turniers, das seit 2015 in London (Sieger: Kyle Edmund), Wien (Tsonga) und Madrid (Dimitrov, bei den Frauen: Halep) ausgetragen wurde.

Der Turnierbaum startet heute in den Viertelfinals mit Lleyton Hewitt – Djokovic, Pouille – Nadal, Berdych – Kyrgios und Wawrinka – Thiem.

In Sachen Tennis prophylaktisch schon ein Hinweis auf morgen: EUROSPORT1 überträgt dann ab 9 Uhr die Auslosung der Australian Open.

B-Ball

Die Europapokale bedingen, dass es auch heute einen Basketball-Block gibt.

Zweiter Spieltag der Zwischenrunde im EuroCup. Sowohl Bayern als auch ALBA sind nach eher souveränen Marsch durch die Gruppenphase, am ersten Spieltag der Top16 übel eingegangen. Bayern verlor 76:90 in Turin und ALBA 81:100 auf Gran Canaria.

Bayern und ALBA bekommen es heute mit jeweils dem anderen Verlierer des ersten Gruppenspieltages zu tun. Ab 19 Uhr Bayern – Lietuvos rytas Vilnius und im Anschluss ab 20h45 ALBA Berlin – Galatasaray. ALBAs Gegner Gala hat erst am Freitag seinen Headcoach Erman Kunter nach nur einem halben Jahr wieder gefeuert.

Bei nur sechs Spieltagen ist ein 0–2-Start schon ein arger Malus in Sachen Viertelfinal-Quali. Beide Spiele auf Telekom Sport.


Auch auf Telekom Sport ein vorweggenommenes Spiel des 22ten BBL-Spieltags aus dem Tabellenmittelfeld #11 Gießen – #12 Braunschweig (19h). Gießens Playoff-Ambitionen bekamen zuletzt mit zwei Niederlagen gegen die Playoff-Kandidaten Bonn und Würzburg einen Nasenstüber – die Niederlagen waren aber mit 5 und 6 Punkte eher knapp.


Europapokal, nächster Teil, Abteilung Basketball Champions League. Auch bei Bayreuth sind die Signal für ein Weiterkommen (Platz #2, Bilanz 6–3) auf Grün gestellt – aber nur vorsichtig. Die Gruppe bleibt noch eng mit sechs Teams, die eine Bilanz von 6–3 oder 5–4 haben. Gewinnt man heute gegen KK Olimpija Ljubljana, dann kann Bayreuth auf jeden Fall von einem Weiterkommen in der BCL oder Europe Cup ausgehen.

Ab 20 Uhr auf DAZN.

Sonstso

Es sollte eigentlich ein Selbstläufer sein. Der Bundesliga-Zweite MTV Stuttgart empfängt im Rückspiel des Sechszehntelfinales des Volleyball-CEV-Cups VK UP Olomouc. Das Hinspiel wurde mit 3–0 gewonnen und nun beginnt das Jahr 2018 für die Stuttgarterinnen zuhause mit dem Rückspiel. 19 Uhr, Laola1.tv streamt.


Wenige Tage nach dem überraschenden Aus im FA-Cup gegen Nottingham Forest, steht Arsenal vor der nächsten schweren Pokalhürde: englischer Ligapokal gegen Chelsea, ab 21 Uhr auf DAZN. Dabei handelt es sich um das Halbfinal-Hinspiel – also mit der Chance im Rückspiel in zwei Wochen noch nachzubessern.

Dies gilt insbesondere für das Aufgebot von Arsenal, das immer noch von Verletzungen durchsetzt ist: Özil, Koscielny, Monreal, Ramsey, Kolasinac, Giroud sind wohl out und hinter Xhaka und Mustafi stehen Fragezeichen.

Erst vor einer Woche trennte man sich mit guter Leistung 2:2 von den Stadtkollegen. Damals noch mit Arsene Wenger an der Seitenlinie. Doch der sitzt heute sein zweites der drei Spiele Sperre ab, die er wegen seines Sturms in die Schiedsrichterkabine nach dem Spiel gegen West Brom bekommen hat.

AMA, Teil 7

Budul fragt: „Wie sieht deiner Meinung nach die zukünftige Strategie der Telekom im Sportrechtemarkt aus? Glaubst du, dass Telekom Sport für die Telekom ein Erfolg ist?

Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht. Das Pay-Stream-Angebot ist offensichtlich ein Angebot, dass sich nicht ausschließlich über die Abogebühren refinanzieren soll, sondern neue Kunden auf Telekom-Plattformen und zu Telekom-Produkten anlocken soll. Der Erfolg ist daher nicht an den Einschaltquoten abzulesen, sondern vermutlich nur in Umfragen und internen Auswertungen, die belegen sollen, dass soundsoviele Leute erst durch das DEL-Engagement auf das Telekom-Produkt XYZ aufmerksam geworden sind.

Mit Triple-Play („Magenta“), T-Entertain und StreamOn hat man drei Leuchtturm-Produkte, auf die das Thema Telekom Sport einzahlt.

In zwei Bereichen macht die Telekom weniger als ich erwartet hatte bzw. mir wünschen würde.

Die Bestandskundschaft wird von der Telekom eher unterkühlt auf die Telekom Sport-Angebote aufmerksam gemacht. Wo man meinen sollte, dass die Telekom genügend Daten besitzt, um ihre Bestandskunden recht zielgenau anzusprechen, bleibt die Promotion der Angebote, wenn sie überhaupt vorhanden ist, sehr generisch. Ich hatte deutlich mehr Strahlkraft von der Telekom in Richtung BBL/DEL erwartet.

Aus dieser Perspektive wirken daher die eingekauften Telekom Sport-Ligen beliebig. Wie man so schön schreibt: „commodification of content“ – Sport der zu einer austauschbaren Inhaltsware wird.

Das ist eine Vergeudung des Potentials insbesondere der BBL und DEL, wo man über eine deutliche Präsenz in der Liga verfügt, eine wichtige Position in der Liga spielt, es viel Spielraum bei den Wettbewerben gibt, um sich als essentieller Partner zu positionieren und wo man sich inhaltlich mit guten Redaktionen schon fast eine Monopolposition in den elektronischen Medien aufgebaut hat.

Doch wirkt z.B. im Basketball jede Ankündigung eines neu erworbenen Rechtes, wie z.B. der DBB-Nationalmannschaftsspiele wie ein 08/15-Erwerb eines weiteren Assets im großen Telekom-Reich.

Eng damit verwandt, ist die Problematik, dass „Telekom Sport“ noch wie ein künstliches Produkt wirkt – ein Sammelsurium aus Sportinhalten, dessen Gemeinsamkeit nur darin besteht, dass man in einem von sechs Abopaketen gemeinsam gebucht werden kann und bei T-Entertain ggf. auf dem gleichen Kanal läuft (ich hinterfrage den wirtschaftlichen Sinn hinter der komplexen, kaum verständliche Abostruktur).

„Telekom Sport“ hat keine Identität. Damit wird das Potential verschwendet, innerhalb der Sportarten, die man unter seinen Fittichen hat, für Querverbindungen zu sorgen, die den Sportarten neue Zuschauer erschließt. Selbst innerhalb der Ligen selber, halte ich es immer noch für eine zu wenig ausgespielte Karte, die Liga statt 18 bzw. 14 Einzelvereine zu pushen.

Die Telekom hat eigentlich alle Zutaten, um sich über einen großen Scheck hinaus, zu einem unverzichtbaren Partner für die Sportarten hinter dem Fußball zu etablieren. Doch vor diesem Schritt schreckt sie zurück. Sie geht nicht all in in diese Richtung. Stattdessen wird dann doch wieder Fußball und Boxen aus der verbliebenen P7S1-Kampfsport-Resterampe und eine Prise Spitzensport über ein SKY Sport-Kastrat eingekauft und damit in Richtung „Masse“ abgebogen. Das ist wie ein Buchhändler, der anfängt, seine Bücher nach Kilopreis zu verkaufen. Das wird nicht der Weg sein, mit der sich der Buchhändler von Amazon wird abgrenzen können.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp