Screensport am Donnerstag: EuroLeague, NFL, Handball

Moin. Das waren gestern eher gute Europapokal-Ergebnisse deutscher Basketball-Teams. Im EuroCup gewann Bayern beim eigentlich favorisierten Galatasaray mit 17 Punkten und ALBA zuhause gegen Partizan mit 26 Punkten. Nur in der Champions League schmiss Oldenburg zuhause in der 2ten Halbzeit eine Führung weg und unterlag Krasnoyarsk mit 3 Punkten.

Heute startet der ranghöchste Wettbewerb, die EuroLeague mit Bamberg – Maccabi Tel Aviv (Tip-Off 20 Uhr, ab 19h40 Telekom Sport mit Michael Körner).

Nach der Auftaktniederlage im Derby in Würzburg, fuhr Bamberg drei Siege ein – allerdings drei Gegner der Marke „Aufbaugegner“. Coach Andrea Trinchieri wird nicht müde zu betonen, das Bamberg noch Zeit braucht, bis sich die neu zusammengestellte Mannschaft findet.

Vor dem Hintergrund der fehlenden Ausländerquote in der EuroLeague, wird es spannend, wie Trinchieri heute spielen lässt.

Gegner Maccabi steht vor ähnlichen Problemen wie Bamberg. Auch hier gab es im Sommer einen umfänglichen Kaderumbruch. Aber Maccabi hat noch weniger Pflichtspielerfahrung als Bamberg. In Israel begann die Ligasaison erst am letzten Wochenende – Maccabi gewann auswärts deutlich.

Maccabi-Coach Spahija zum Spiel: „Die einzige gute Nachricht vom Spiel: wir haben schlecht gespielt, aber trotzdem gewonnen“. Er bemängelte die zahlreichen Turnovers (18), führt diese aber auf die beiden neuen Point Guards Norris Cole und Pierre Jackson zurück, die in der Vorbereitung lange verletzt waren und erst kurz vor dem Spiel wieder zurückkehrten. Zum Spiel heute gegen Bamberg, sollen auch Michael Roll und DeAndre Kane wieder in den Kader zurückkehren.

NFL: 4–1 + 4–1

Das Thursday Night Game ist heute mit zwei 4–1-Teams hochkarätig besetzt: Carolina Panthers – Philadelphia Eagles ab 2h25 auf DAZN, Amazon Prime Video und NFL Gamepass.

Für mich gibt es derzeit in der NFL nur ein überragendes Team: die Kansas City Chiefs. Dahinter gibt es eine größere Verfolgertruppe, die noch inkonstant spielt und daher wenig strukturiert erscheint. Hier findet noch ein Aussieben statt. Zwei dieser Teams treffen heute aufeinander: Philadelphia und Carolina.

Was für beide Teams spricht, ist Genosse Trend. Beide spielen besser als zu Saisonbeginn.

Bei Carolina merkt man QB Cam Newton das Mehr an Spielpraxis an. Er fühlt sich in seinen Würfen und im Agieren in der Pocket sichtlich wohler und cleverer als noch in den ersten beiden Spieltagen. Seine TD/INT-Ratio aus den letzten beiden Spielen ist 6:1 – in den drei Spielen zuvor 2:4. Und das ohne seine Lieblingsanspielstation TE Greg Olsen, der verletzt ist. Läuferisch ist Cam Newton ähnlich zurückhaltend wie letzte Saison. Unter Strich spielt Newton solide, aber die Lobeshymnen halte ich noch für verfrüht.

Auf der anderen Seite Philadelphia, wo auch QB Carson Wentz hymnisch gefeiert wird. Wentz ist ein faszinierender Quarterback, der im einen Play eine fantastische, lange Bombe in ein enges Fenster reinwerfen kann, um im nächsten Play einen WTF-Pass abzuliefern. Für meinen Geschmack spielt er noch zu inkonstant um derart hymnisch aus den Sattel zu gehen. Immer wieder scheint es ihn zu überkommen, einen zu langen Pass, einen zu aggressiven Pass in die Doppeldeckung reinzuwerfen.

Immerhin bekommt Wentz inzwischen in der Offense Unterstützung durch vermehrtes Laufspiel und variantenreichere Passspielzüge. Das hat bei ihm den Drang zum Forcieren von Hero-Pässen spürbar reduziert.

Größtes Problem der Eagles-Offense: die nicht ganz solide Pass-Protection wird heute durch den Panthers-Pass Rush einem Belastungstest ausgesetzt.

Handball

Es gibt heute einen etwas ungewohnten Handball-Fahrplan. Um 19 Uhr steigen fünf HBL-Spiele (u.a. mit Flensburg gg Stuttgart, Kiel gg Göppingen, Füchse gg Erlangen) plus Konferenz (Nachtrag: Nope) auf SKY.

Dann gibt es ein Spätspiel aus der Handball-Champions League ab 21 Uhr: Rhein-Neckar Löwen – PPD Zagreb.

Wer erwartet hatte, das SKY hier die Karte „Audience Flow“ ausspielt und das EHF CL-Spiel auf einem der HBL-Kanäle bringt, sieht sich getäuscht. Vor dem EHF CL-Spiel auf SKY Sport 2 läuft eine Wiederholung eines Formel 2-Rennen vom Wochenende. Dafür beginnt die Vorberichterstattung zum EHF-CL-Spiel während der Schlussphase der HBL-Spiele. Hätte ich als „Armchair-Programmchef“ so nicht gemacht. Wenn ich schon ein 21 Uhr-Spiel in der CL habe, dann hätte ich direkt auf einem HBL-Kanal im Anschluss an Konferenz (Nachtrag: Nochmals nope) oder dem Flensburg oder Kiel-Spiel gesetzt (und dafür auch auf eine Viertelstunde Vorberichte verzichtet)…

Rein sportlich wartet Zagreb nach vier Spielen noch auf seinen ersten Sieg, hat aber zwei Unentschieden gegen Wisla Plock und Kristianstad geholt. Eigentlich sollten die Löwen das Spiel gewinnen…